Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Aufgabe ist klar: Der Neubau eines Dreifamilienhauses soll großzügige Balkon- und Terrassenflächen bekommen. Für die zwei L-förmigen Balkone und eine gleichförmige, etwas größere erdberührende Terrasse wünscht der Bauherr großformatige Platten, passend zu den großzügig gestalteten äußeren Wohnbereichen. Die Oberflächen sollen zudem absolut reinigungsfreundlich sein. Damit kommt nur glasierte Keramik in Frage. Außerdem muss alles im März fertig sein. Für die Verlegearbeiten ist der Startermin damit der Januar 2010, einer der kältesten in den letzten Jahrzehnten.

Verlegung der keramischen Terrassenelemente im Verband. (Foto: Westerwälder Elektro Osmose Müller GmbH)

Da ein im Verband angeordneter, fest verlegter keramischer Belag mit Formaten von 40 x 60 cm bei Kälte und Frost nicht möglich ist, sollen die keramischen Terrassenelemente KeraCeram 40 x 60 x 2 cm zum Einsatz kommen. Denn die lassen sich lose auch im Winter verarbeiten.

Balkonelemente auf Mörtelbeuteln verlegt

Die Balkone am Objekt sind mit Stahlbeton-Kragplatte und Gefälleestrich ausgeführt. Die Abdichtungsebene mit ALWITRA-Evalon hat an den Außenseiten passende Profile für einen optisch ansprechenden Randabschluss und eine optimale Dachentwässerung. Weil der Balkon und die keramische Oberfläche ein unterschiedliches Gefälle haben, stehen als Konstruktionshöhe inklusive Oberbelag nur 50 - 90 mm zur Verfügung. Da zudem Unebenheiten bei den überlappenden Abdichtungsbahnen vorhanden sind, wird auf Mörtelbeuteln verlegt.

"Mörtelbeutel" sind stabile Plastikbeutel (z.B. Gefrierbeutel), die mit einem Sand-Zement-Mörtel in erdfeuchter Konsistenz gefüllt werden. Sie dienen als Stelzlager, das sich durch die Kompression beim "Einklopfen" der Elemente dem Untergrund und der Unterseite der Platten nahezu optimal anpasst. Damit ist ein Höhenausgleich von 3 bis über 8 cm völlig unproblematisch. Oberflächenwasser kann durch die offenen Fugen ungehindert und zuverlässig abfließen.

Mörtelbeutel sind nicht überall und jedem Verarbeiter bekannt, gelten aber als anerkannte Regel der Technik und sind deshalb auch in den betreffenden Normen und Merkblättern verankert. Nicht beschrieben ist dort jedoch, wie viele Beutel pro Element zu verwenden sind. So bleiben dem Verarbeiter und auch dem Planer nur Sachverstand und Erfahrung. Einige Hersteller informieren jedoch über die fachgerechte Verlegung.

Terrassenelemente liegen auf Splittbett

Die keramischen Terrassenelemente liegen lose in einer Bettungsschicht aus Splitt. Damit entfällt die Herstellung einer Betonplatte am Objekt. Stattdessen genügen einfache Vorarbeiten, wie sie auch beim Verlegen von Pflaster nötig sind. Neben einbetonierten Rasenkantensteinen zum angrenzenden Gelände wird lediglich eine drainagefähige, lagenweise verdichtete Tragschicht von 30 cm gebraucht. Deren Höhe kann je nach Frostempfindlichkeit bei anderen Objekten auch größer sein. Auf der im Gefälle von 1,5% abgezogenen Bettungsschicht aus Basalt-Splitt 0/5 mm werden dann die einzelnen keramischen Elemente zusammen mit T-förmigen Abstandshalten verlegt und anschließend fachgerecht verfugt.

Fugen schnell und einfach verfüllt

Der Wunsch des Bauherren nach einer lose verlegten, aber dennoch geschlossenen keramischen Oberfläche für die Terrasse erfordert dauerhaft haltbare Fugen. Dafür eignet sich der systemkonforme, wasserdurchlässige KeraCeram - Fugenmörtel, der ohne Zeitverzug am nächsten Tag eingebracht wird. Der einkomponentige und in mehreren Farbtönen erhältliche Fugenmörtel wird mit viel Wasser eingeschlämmt und härtet am Luftsauerstoff aus. Das Anmischen entfällt. Ein Entmischen durch zu viel Wasserzugabe ist nicht möglich. Reste werden mit Wasser und einem Kokosbesen nach der vollständigen Verfüllung der Fugen von der Oberfläche entfernt. Weil kein Bindemittelfilm entsteht, entfällt auch die Reinigung. Nach wenigen Stunden ist alles perfekt verfugt.

Fazit: großformatige Keramik problemlos im Winter verlegen

Die Arbeiten an Balkon und Terrasse des Dreifamilienhauses werden pünktlich im März fertig gestellt und dem Bauherrn übergeben. Anfängliche Zweifel gegenüber der winterlichen Verlegung großformatiger Keramik im Außenbereich - im Verband verlegt und verfugt - wurden rasch beseitigt. Im Ergebnis steht eine sichere, dauerhaft frostbeständige Konstruktion aus lose verlegten keramischen Terrassen- und Balkonelementen, ausgeführt mit erheblicher Zeitersparnis und fast unabhängig von Jahreszeit und Wetter.

 

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Westerwälder Elektro Osmose Müller GmbH & Co. KG

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Deutschland

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