Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wie finde und halte ich qualifizierte Mitarbeiter? Wie gelingt es mir, mein Team zu fördern und Neukunden für mein Unternehmen zu begeistern? Diesen und vielen weiteren essenziellen Fragen rund um eine erfolgreiche Unternehmensführung widmete sich am 12. November der erste grüne Branchentreff, zu dem die Firma re-natur in den unternehmenseigenen Kräuterpark im schleswig-holsteinischen Stolpe geladen hatte.

re-natur-Chef Jörg Baumhauer (links) und der Geschäftsführer des FGL, Achim Meierewert (rechts) bedankten sich nach dem MMM Forum bei den drei Referenten: Arne Bär (2. v. li.), Tobias Zahn (Mitte) und Professor Jörg Knoblauch (2. v. re.). (Foto: FGL)

Mitarbeiter, Motivation und Marketing - diese drei Schlüsselbegriffe standen im Mittelpunkt des kostenfreien "MMM-Forums", das re-natur mit Unterstützung des Fachverbandes GaLaBau Schleswig-Holstein e. V. (FGL) für Kunden des Unternehmens und Verbandsmitglieder organisiert hatte. Drei Top-Referenten vermittelten den insgesamt 107 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet kompetente Einblicke in eine moderne Personal- und Unternehmensführung. Die praxisnahen und kurzweiligen Vorträge fanden bei allen Besuchern der Veranstaltung großen Anklang: "Allein die Tatsache, dass 15 Prozent unserer Mitgliedsbetriebe der Einladung zum Seminar gefolgt sind, zeigt, wie hoch der Stellenwert dieses Themenbereiches ist", sagte Achim Meierewert, Geschäftsführer des FGL.

Eines wurde im Verlauf des Forums schnell klar: Nur gut organisiert zu arbeiten, reicht schon lange nicht mehr, um als Garten- und Landschaftsbauer, Dachdecker oder Gartenbaubetrieb im harten Wettbewerb bestehen zu können. Entscheidend für den Erfolg eines jeden Unternehmens, so die wichtigste Erkenntnis, ist das personelle Fundament. Der Bestsellerautor und Personalexperte Professor Jörg Knoblauch gab in seinem Vortrag Anregungen, wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter nachhaltig motivieren können. Hierfür teilte Knoblauch alle Arbeitnehmer zunächst in drei Kategorien ein. Laut einer Gallup-Studie, so der Referent, seien 11 Prozent der Beschäftigten sogenannte A-Mitarbeiter. "Die ziehen den Karren, das sind Unternehmer im Unternehmen", erläuterte der Fachmann. Das Gros seien mit 66 Prozent allerdings die B-Kräfte. "Diese kommen um neun, gehen um fünf Uhr und wollen ansonsten ihre Ruhe", charakterisierte Knoblauch jene große Gruppe. Immerhin 23 Prozent der Beschäftigten, so Knoblauch weiter, hätten innerlich bereits gekündigt. Diese bezeichnete er als C-Mitarbeiter.

Wie man zu mehr engagierten A-Mitarbeitern kommt, erklärte der 61-Jährige am Beispiel seines eigenen Unternehmens. Hier hat der Firmeninhaber einen Umstrukturierungsprozess in Gang gesetzt, der Transparenz und Wertschätzung der Mitarbeiter zum Ziel hat. So informiert inzwischen eine monatlich erscheinende Mitarbeiterzeitung über die Auftragslage oder auch neue Kollegen. "Darüber hinaus haben wir eine umgekehrte Beurteilungssituation geschaffen, in der Mitarbeiter ihre Chefs beurteilen", so Knoblauch.

Um den Führungsstil des 21. Jahrhunderts ging es auch im Vortrag von Arne Bär. Der Geschäftsführer des mehrfach ausgezeichneten Ingenieurbüros G. Fleischhauer Bremen GmbH empfahl den Gästen eine mehrstufige Mitarbeitertreppe: Nur wenn Beschäftigte Mitwisser seien, könnten sie mitdenken, mitlernen und das Unternehmen mit vermarkten. Bärs Botschaft: Unternehmer sollten authentisch bleiben und in langen Partnerschaften denken, sowohl in Bezug auf ihre Mitarbeiter als auch in Bezug auf ihre Kunden. Dies setze allerdings eine Vertrauensbasis und ein gelebtes Leitbild voraus, das ein Chef bei jedem Mitarbeitergespräch abfragen solle.

Eventmanager Tobias Zahn von der Aalener Agentur Circle of Dreams berichtete, wie Unternehmer mit kleinem Budget eindrückliche Events veranstalten können. Ein Bauunternehmen, so Zahn, habe zum Beispiel am Tag der offenen Tür keine teure Hüpfburg aufgebaut, sondern einfach einen alten Container zum Sandkasten umfunktioniert und eine Baggerschaufel zu einem Getränketresen umgebaut. "Derartige Veranstaltungen bleiben in den Köpfen der Kunden positiv haften - auch weil der Sandhaufen gut zum Bild eines Bauunternehmens passt", erklärte Zahn. Wichtig sei hier, dass sich Vorgesetzte und ihre Mitarbeiter frühzeitig Gedanken über ein Veranstaltungskonzept machen.

Dieses Credo befolgten am 12. November auch Jörg Baumhauer, Geschäftsführer von re-natur, und sein Team: Die Teilnehmer des MMM Forums bekamen als Eintrittskarte ein von re-natur selbst hergestelltes Stück Schokolade zugesteckt. Und statt eines Glases Sekt reichte re-natur gemäß der Unternehmensphilosophie Sanddornsaft mit viel Vitamin C.

Die Firma re-natur und der FGL, darin waren sich alle Teilnehmer des ersten MMM Forums einig, haben mit dieser Veranstaltung eine Plattform geschaffen, die Handwerkern und Dienstleistern der grünen Branche Möglichkeiten aufzeigt, in ihrem Betrieb zukunftsfähige Impulse zu setzen. Die neue Veranstaltungsreihe soll in 2011 fortgeführt werden.

 

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