Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bei der Freiflächengestaltung im Umfeld von Objektbauten sind oft Abscheideranlagen zu berücksichtigen. GaLaBau-Unternehmen sollten die hierbei maßgeblichen Erfordernisse kennen, um sachgerecht planen zu können. Dieser Beitrag informiert darüber, wo Abscheider vorgeschrieben sind, wie sie funktionieren und was bei Planung, Einbau sowie Inbetriebnahme zu berücksichtigen ist.

Leichflüssigkeitsabscheider (Foto: Mall GmbH)

Die Entwässerungstechnik unterscheidet zwischen Fettabscheidern für tierische und pflanzliche Fette und Öle sowie Leichflüssigkeitsabscheidern (LF) für mineralische Leichtflüssigkeiten, also Benzin, Diesel und Öl. Beide Stoffgruppen schädigen die Umwelt. Gleichzeitig wirken sie sich nachteilig im Kanalisationsnetz und auf die Funktion von Kläranlagen aus. Deshalb müssen sie am Ort ihres Anfalls aus dem Abwasserstrom abgetrennt werden, bevor dieser der öffentlichen Kanalisation zufließt. Die abgeschiedenen Abwasserinhaltsstoffe sind über entsprechende Entsorgungsfachbetriebe gesondert zu entsorgen.

Da LF-Abscheider immer und Fettabscheider bevorzugt außerhalb von Gebäuden unterirdisch eingebaut werden, zugleich aber den Schmutzwasser-Anfallstellen möglichst nahe liegen sollen, stellen sie an die Außenflächengestaltung entsprechende Anforderungen. Darüber hinaus müssen örtliche Baurichtlinien planerisch berücksichtigt werden sowie die Notwendigkeit, dass Entsorgungsfahrzeuge die Abscheideranlagen leicht erreichen können. Serviceorientierte Hersteller wie das Donaueschinger Unternehmen Mall halten deshalb für Planer detaillierte Einbauzeichnungen und -anleitungen bereit, was die Projektierung maßgeblich erleichtert.

Fettabscheider

Jeder Betrieb, in dem fett- öder ölhaltiges Abwasser anfällt, benötigt einen Fettabscheider. Neben Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung betrifft das vom Schlachthof bis zum Chipshersteller eine Vielzahl von Unternehmen, die Lebensmittel be- oder verarbeiten. Normative Grundlage ist die EN 1825 in Verbindung mit der deutschen Ergänzungsnorm DIN 4040-100. Beide Normen müssen grundsätzlich gemeinsam angewendet werden.

Anlagen zur Fettabscheidung bestehen aus drei Komponenten. Im Schlammfang, den das Abwasser zuerst durchströmt, setzen sich grobe und schwere Schmutzstoffe ab. Danach gelangt es in den eigentlichen Fettabscheider, wo eine Strömungsberuhigung dafür sorgt, dass die gegenüber Wasser leichteren Fette und Öle zur Wasseroberfläche steigen. Dort bilden sie eine Schwimmschicht, die regelmäßig entnommen und entsorgt werden muss. Letzte Station ist schließlich ein Probenahmeschacht, der es ermöglicht, aus dem fließenden Abwasserstrom Abwasserproben zu entnehmen. Nach Durchlaufen dieser drei Stationen darf das nunmehr von Fett und Öl befreite Abwasser in die Kanalisation geleitet werden.

Die günstigste Art, einen Fettabscheider zu installieren, ist - gegenüber einer Aufstellung im Gebäude - der Erdeinbau im Außengelände. Platzsparend in einem Grünbereich, Parkplatz oder Verkehrsweg angeordnet, muss er lediglich für Wartungs- und Entsorgungsarbeiten gut zugänglich sein. Die hierbei unvermeidbaren Geruchsemissionen breiten sich nicht im Haus aus, sondern werden über eine nach DIN 1986-100 geforderte Entlüftungsleitung ordnungsgemäß beseitigt.

Leichflüssigkeitsabscheider

Wo Fahrzeuge gewaschen, gewartet oder betankt werden, gelangen Benzin, Diesel und Motorenöl ins Abwasser und ein LF-Abscheider ist nötig, um sie zurück zu halten. Betroffen sind Tankstellen, Kfz-Betriebe und Waschplätze, aber auch Speditionen, Werkhöfe und Logistikzentren sowie alle Industrieansiedlungen mit eigener Fahrzeugflotte. Als maßgebliche Normen regeln die EN 858 Teil 1 und 2 in obligatorischer Verbindung mit DIN 1999-100 und DIN 1999-101 diesen Bereich.

Aufbau und Funktionsweise von LF-Abscheidern sind geringfügig komplexer als bei Fettabscheidern. Am Anfang der Reinigungsstrecke steht auch hier ein Schlammfang, der grobstoffliche Verunreinigungen abtrennt. Im zweiten Behandlungsschritt steigen größere Leichtflüssigkeitstropfen wegen ihrer geringeren Dichte zur Wasseroberfläche und bilden dort eine Schwimmschicht. Gleichzeitig sorgt eine Koaleszenzeinrichtung dafür, dass kleinste, nicht selbsttätig aufsteigende Leichtflüssigkeitströpfchen zu größeren Tropfen zusammenfließen, die dann ebenfalls aufsteigen und somit abgeschieden sind. Als letzte Komponente ermöglicht ein Probenahmeschacht Kontroll- und Wartungsarbeiten. Darüber hinaus sind LF-Abscheider mit einer schwimmergesteuerten Abschlussvorrichtung ausgestattet, die automatisch den Ablauf sperrt, wenn die LF-Speicherkapazität der Anlage erreicht ist. Unter bestimmten Einbauvoraussetzungen kann zusätzlich eine Warneinrichtung notwendig werden.

LF-Abscheider im üblichen Dimensionierungsbereich werden als Einbehälteranlagen gebaut. Alle Funktionsbereiche sind also in einem Rundbehälter aus Stahlbeton untergebracht. Nur großer Abwasser- oder erhöhter Schlammanfallanfall erfordern Mehrbehälteranlagen mit separaten Becken für jede Anlagenkomponente. Der Einbau erfolgt unterirdisch und ist auf Schwerlastbefahrbarkeit ausgelegt.

Planung und Einbau

Vor allem bei Großprojekten wie etwa Industrie- und Gewerbeansiedlungen, Logistikzentren, Veranstaltungsarenen, Wellnessparks oder Hotelkomplexen stehen GaLaBau-Architekten vor komplexen Planungsanforderungen. Oft gilt es dabei auch, für den Erdeinbau vorgesehene Abscheider zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass sich Einbauerfordernisse und GaLaBau-Aktivitäten nicht gegenseitig in die Quere kommen. Frühzeitiger Kontakt mit dem beauftragten Hersteller gewährleistet dabei koordinierte Abläufe:

  • Klärung von Einbaustellen, Anlagendimensionen und Anforderungen an die Zugänglichkeit;
  • Zeitpunkt, Dauer und Platzbedarf der Einbauarbeiten;
  • Abstimmung von Inspektionstermin und Inbetriebnahme.

Gemäß branchenüblichen Standards werden Abscheider vom Hersteller als werkseitig vormontierte Behälteranlagen zur Baustelle geliefert. Die meisten Bauherren entscheiden sich für Behälter aus Stahlbeton, die gegenüber Kunststoffprodukten ungleich robuster, einbaufreundlicher und langlebiger sind. Auch eine zusätzliche Lastübertragungsplatte ist nicht erforderlich. Der Ladekran des Liefer-Lkw versetzt die mit Transportankern ausgestatteten Behälterbauwerke in die vorbereitete Baugrube. Bei tragfähigem Boden genügt hier ein zehn Zentimeter starkes Sandbett als Untergrund.

Die Montagearbeiten vor Ort einschließlich der Anbindung an die Zu- und Ablaufleitung sind bei Qualitätsabscheidern schnell erledigt. Dafür sorgen vormontierte Technikkomponenten sowie vorinstallierte Steckverbindungen für gelenkige und dauerhaft dichte Rohranschlüsse. Im letzten Einbauschritt wird die Baugrube verfüllt. Bei Anlagen mit Betongehäuse kann hierfür der Aushub verwendet werden, was im Vergleich zu Kunststoffanlagen Zeit und Kosten spart.

Inspektion und Inbetriebnahme

Bevor ein Abscheider in Betrieb gehen darf, muss er die vorgeschriebene Generalinspektion durch einen unabhängigen und fachkundigen Prüfer absolvieren. Sie umfasst neben Sicht- und Funktionskontrollen insbesondere auch eine Dichtheitsprüfung. Dabei werden alle Anlagenteile vollständig mit Wasser gefüllt, um nach Verstreichen einer festgelegten Zeitspanne feststellen zu können, ob ein leckagebedingter Wasserverlust aufgetreten ist. Hat die Anlage diesen Rundum-Check bestanden, kann sie in Betrieb gehen.

Zweckmäßig ist, die Generalinspektion zwischen der Montage der Anlage und dem Verfüllen der Baugrube durchführen zu lassen. Prüfbeanstandungen können dann noch mühelos korrigiert werden. Nach dem Verfüllen sind vom Abscheider nur noch die Abdeckungen der Wartungsschächte zu sehen. Jetzt ist freie Bahn für gärtnerische und landschaftsbauliche Aktivitäten.

Service und Seminare

Die Abscheiderspezialisten der Mall GmbH, Donaueschingen, haben rund um ihre Produktpalette an Fett- und LF-Abscheidern ein dichtes Servicenetz geknüpft. Sie beraten bei der Planung, stellen bautechnische Unterlagen zur Verfügung und kümmern sich um alle erforderlichen Nachweise und Zulassungen. Auftraggeber und ihre Subunternehmen profitieren von sorgsam aus einer Hand koordinierten Abläufen entlang der gesamten Leistungsspanne - von der Projektierung über Lieferung und Einbau durch eigene Montageteams bis zur Generalinspektion und Inbetriebnahme.

In kostenfreien Fachseminaren informiert Mall umfassend über Funktionsweise, Planung und Einbau von Abscheideranlagen. Die Tagesseminare gliedern sich in einen Theorie- und einen Praxisteil. Sie sind insbesondere für Mitarbeiter planender und ausführender Unternehmen im Bereich des Objektbaus konzipiert und sprechen insofern auch GaLaBau-Profis an.

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