Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Drei Verbände, ein gemeinsamer Abend mit langer Tradition und dem Ziel, Landschaftsräume nachhaltig grün zu gestalten. Der traditionelle Neujahrsempfang in Thüringen - ausgerichtet von den Landesverbänden des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) sowie vom Fachverband GaLaBau Hessen-Thüringen e.V. (FGL) - hat auch 2012 wieder rund 180 Gäste in den Kanonenhof des Deutschen Gartenbaumuseums gelockt.

(v.l.n.r.) Gemeinsam engagiert für grüne Visionen: Eiko Leitsch, Präsident des FGL Hessen-Thüringen, Martina Trebert, DGGL-Vorsitzende in Thüringen, Werner Alkewitz, Thüringer bdla-Vorsitzender, Marion Walsmann, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chefin der Thüringer Staatskanzlei, und Dittmar Engel, Referatsleiter Tourismus im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie. (Foto: Florian Wehking)

In diesem Jahr fand der Empfang bereits zum 15. Mal statt. Einmal mehr war es ein stimmungsvoller Abend, verbunden mit ausgiebigen Gesprächen und der Begegnung vieler Kollegen, die gemeinsam nach vorne schauten, aber auch das vergangene Jahr Revue passieren ließen.

Stellvertretend für die drei Veranstalter begrüßte in diesem Jahr Werner Alkewitz, Vorsitzender des bdla-Thüringen, die Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, verschiedener Organisationen und Vereinen sowie den zahlreich anwesenden Mitgliedern der grünen Verbände. Zunächst erinnerte Alkewitz an die wichtigsten Termine des "ereignisreichen und bewegten Jahres 2011". Neben den beiden 20jährigen Jubiläen von bdla und DGGL in Thüringen wurde die beliebte Veranstaltungsreihe ‚Open Gardens’ wieder ein großer Erfolg. Auch die Verleihung des Thüringer Landschaftsarchitekturpreises zählte zu den Höhepunkten der beteiligten Branchen. Erwähnt wurde zudem die mittlerweile 10jährige Zusammenarbeit zwischen FGL Hessen-Thüringen und der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau im Bereich der überbetrieblichen Ausbildung, die länderübergreifend wichtige Impulse in Sachen Qualität setzt.

Doch es ging in der Rede von Werner Alkewitz auch um das, was kommen wird. Besonders das große Potential Thüringens als Land vieler Kleinode und Schätze, Gärten und Residenzen bietet nach seinen Worten eine große Chance für das Land und sein Image. Er würdigte die Etablierung des Vereins GartenKultur Thüringen ebenso wie die Bemühungen vieler ehrenamtlicher Helfer. Gleichzeitig erinnerte er das Land daran, dass diese Gärten und Parks kontinuierliche Pflege verlangten, vielen Objekte wie dem Schlosspark Bendeleben aber leider immer weniger Fachkräfte und Hilfsarbeiter zur Verfügung stünden. Deshalb appellierte Alkewitz an die Politik, solche Geschichtsorte, die zudem immer auch Teil der touristischen Profilierung eines Landes seien, langfristig zu sichern. Während sich mit der an Erfurt vergebenen Bundesgartenschau 2021 die grünen Verbände mit ihren Mitgliedern auf einen Meilenstein für die Landeshauptstadt freuen, erinnerte Alkewitz aber auch daran, die Landesgartenschauen langfristig zu unterstützen, vielleicht sogar mit kleineren Projekten wie in Bayern oder Baden-Württemberg auszubauen.

Die Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chefin der Thüringer Staatskanzlei, Marion Walsmann, sprach im Namen der Landesregierung zu den anwesenden Gästen. Als Schirmherrin von GartenKultur Thüringen ist sie mit der Renaissance von Gärten und Landlust vertraut. "Gärten haben Hochkultur", sagte die Ministerin und freute sich vor allem darüber, dass die Großveranstaltung BUGA nach Erfurt heimkehre und sich im Vorfeld alle ohne Einschränkungen für dieses Großereignis ausgesprochen hätten. "Die BUGA 2021 knüpft an die lange Traditionslinie der Erfurter Gartenhistorie an. Es geht aber zukünftig darum, diese Tradition neu zu interpretieren und sich nicht als großes Gartenbaumuseum den Gästen zu präsentieren." Neben der nachhaltigen Imageförderung durch die BUGA, die durch zahlreiche, vom Freistaat unterstützten und geförderten Projekten begleitet werden soll, machte Marion Walsmann aber auch deutlich, dass die "Zeit großer Investitionen und Luxusinvestitionen" vorbei sei. Dabei verwies die CDU-Politikerin auf die zu erwartenden Mindereinnahmen durch Bevölkerungsrückgang, sinkende EU-Mittel und den 2019 auslaufenden Solidarpakt 2, der das Thüringer Haushaltsvolumen von aktuell 9,5 Mrd. Euro auf ca. 7,5 Mrd. Euro bis 2019 sinken lassen wird.

Trotz deutlicher Worte lobte Ministerin Walsmann aber die Arbeit der drei Verbände. "Gartenkultur gehört zu Thüringen. Die drei Verbände sind ein grüner Kompass für reiche und reichhaltige Angebote, und sie bringen große, kreative Ideen für das Land und darüber hinaus."

Auch FGL-Präsident Eiko Leitsch sprach am Rande des Neujahrempfangs von einem guten Jahr für die Mitglieder im Garten- und Landschaftsbau. Der Branche geht es nach seinen Angaben gut. Er erinnerte aber auch daran, langfristig nach vorne zu schauen. "Vor allem in Sachen Landesgartenschauen, die eine deutliche Infrastrukturmaßnahme für Regionen ist, müssen klare Signale kommen", so Leitsch.

Wie schon in den vergangenen Jahren wurde der 15. Neujahrsempfang in Thüringen von Rinn Beton- und Naturstein, der Baumschule Lorberg sowie der Leipziger Leuchten GmbH unterstützt.

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