Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Gärten sind ein natürlicher Ort zum Wohlfühlen. Dabei sollen auch Plagegeister aus der Natur nicht stören. Besonders penetrant und zudem gefährlich: Zecken. Sie übertragen verschiedene Krankheitserreger, von denen Borreliose und FSME die bekanntesten sind. Ein neues Mittel sagt Zecken jetzt den Kampf an: Ixogon Zeckenrollen. Sie werden im Garten ausgelegt und sorgen ohne weiteres Zutun des Gartenbesitzers für eine zielgerichtete Vernichtung der kleinen Blutsauger.

Es ist ein großes und weitverbreitetes Missverständnis, dass Zecken nur in Wäldern und in der unbewirtschafteten Natur vorkommen.

6 Rollen reichen aus um einen Garten von bis zu 250m² ein Jahr lang Zeckenschutz zu bieten. (Foto: Roekel & Dalsum)

Warum Zecken im Garten bekämpfen? Die Zahl der Zecken in deutschen Gärten hat in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen. Wesentliche Faktoren dafür sind Klimawandel und naturnahe Wald- und Gartenwirtschaft. Hauptsächlich im Fell von Mäusen gelangen die Parasiten in Hausnähe und lauern an Gräsern und Büschen auf ihr nächstes Blutopfer. Ob Mensch, Hund oder Katze ist ihnen dabei egal.

Laut Robert Koch-Institut geht ein großer Teil der FSME- und Borreliose-Erkrankungen auf Zeckenstiche im eigenen Garten zurück. Zwar kann man sich gegen FSME impfen lassen, doch um sich vor Borreliose und anderen Erregern zu schützen, gilt in erster Linie: Zeckenstiche vermeiden!

Gartenbesitzer haben dieses Problem erkannt: Laut einer Umfrage unter 550 Kleingärtnern klagen 80 Prozent über Zeckenbefall in ihrem Garten. Zugleich weist das Gros darauf hin, das geeignete Bekämpfungsmittel bislang fehlen. Wissenschaftler suchen schon seit Langem nach Methoden, um der Zeckenplage Herr zu werden.

Die Universität Hohenheim setzt dabei zum Beispiel auf die wenigen natürlichen Feinde der Zecken: Pilze, Würmer und Miniwespen als Zeckenvernichter. Der Einsatz im Freiland ist jedoch noch nicht möglich.

Anders verhält es sich mit den Zeckenrollen. Das Prinzip: Der Zeckenbefall wird an seinem Ursprung - dem Wirtstier - bekämpft. Denn: Meist verursachen Mäuse die Verbreitung von Zecken im Garten. Für die kleinen Zeckenlarven und -nymphen sind sie das wichtigste Wirtstier. Außerdem sind die Nager die häufigsten Träger der Borreliose-Bakterien. Saugt die Zecke bei ihrer nächsten Blutmahlzeit an einem Mensch oder Hund, kann es zur Übertragung der Krankheitserreger kommen.

Um das zu verhindern, werden die Rollen im Garten ausgelegt. In ihnen befindet sich eine Permethrin-getränkte Baumwolle als Nestbaumaterial für die im Garten lebenden Nager. Permethrin ist das synthetische Pendent des in der Natur vorkommenden Pyrethrum - einem Extrakt aus den Blüten der Chrysantheme. Es ist ein häufig verwendetes Insektizid und tötet Zecken bei Kontakt. Die Mäuse krabbeln in die kleinen Rollen und entnehmen die Baumwolle für den Nestbau. Das Permethrin bleibt am Fell der Mäuse haften. Zecken, die die Mäuse befallen, sterben ab. So fungieren die Mäuse unbemerkt als effektive Zeckenvernichter.

Wichtig: Die Rollen sollten zweimal im Jahr in Bereichen ausgelegt werden, wo die Mäuse sie finden - in dichten Büschen, in der Nähe von Komposthaufen und Gartenhäusern. Rollen und unbenutzte Baumwolle sind biologisch abbaubar und können auf der Auslegestelle liegen gelassen werden. Eine 12er-Packung Zeckenrollen reicht aus, um einen 500m² großen Garten ein Jahr lang vor den kleinen Plagegeistern zu bewahren. Für kleinere Gärten steht ein 6er-Pack zur Verfügung. Bezogen werden können sie derzeit über den ausgewählten Einzelhandel oder im Internet.

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Zecken bekämpfen (MDR Garten)

 

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