Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Eine der bedeutsamsten Neuheiten waren für die Besucher der demopark die neuen Unimog BlueTec VI Geräteträger. Insgesamt waren auf einer Fläche von 4230 Quadratmetern 19 Fahrzeuge ausgestellt, die in verschiedensten An- und Aufbaukombinationen im praktischen Einsatz vor­geführt wurden.

Unimog-Geräteträger (Foto: Daimler AG)

Die neue Generation Unimog leitet auch für die Mercedes-Benz Special Trucks die Ära der Euro-VI-Motoren ein. Verbunden mit einer deutlichen Steigerung der Leistungsstärke, Effizienz und des Bedienerkomforts konnten trotz der durch die Euro-VI-Norm entstandenen Herausforderungen die Konzeptvorteile des Unimog vollständig erhalten und darüber hinaus weiter gestärkt werden.

Mercedes-Benz hat damit seine einmalige Produktoffensive der vorfristigen Einführung der ab 1. Januar 2014 gültigen europäischen Abgasnorm Euro VI abgeschlossen und nach den vier Lkw-Baureihen Actros, Antos, Arocs und Atego nun auch die Spezialfahrzeuge Unimog und Econic einbezogen. Die neuen Motoren unterschreiten die vorgegebene Grenze und geben bis zu 90 Prozent weniger Rußpartikel und Stickoxide ab als die bis dato aktuellen Aggregate.

Unimog Produktprogramm neu gegliedert

Die Unimog Geräteträger haben neben den umweltfreundlicheren und leistungsfähigeren Motoren aber noch viel mehr an Innovationen entwickelt. Das Programm wurde neu gegliedert und dabei ersetzen die Unimog U 216 und U 218 als kompakte Einstiegsmodelle den bisherigen Unimog U 20. Diese werden nun mit U 318, U 423, U 430, U 527 und U 530 bezeichnet. Dabei bezeichnet die erste Ziffer die Größen­ordnung (beispielsweise 4 entsprechend dem früheren Unimog U 400), die folgenden zwei Ziffern stehen für die ersten Stellen der PS-Leistung, so 23 für 230 PS. Die Geräteträger treten mit einer komplett neu gestalteten und ergonomisch angeordneten Freisichtkabine an. Neue Systeme für Arbeits- und für Leistungshydraulik sowie als Weltpremiere der synergetische Fahrantrieb - ein System für den spontanen Wechsel von Schaltgetriebe zu Hydrostat während der Fahrt - erhöhen in starkem Maße die Einsatzeffizienz.

Effizienter und sparsamer in die Zukunft mit BlueEfficiency Power

Zwei von Grund auf neu konstruierte BlueEfficiency Power-Motoren bringen den Unimog auf die Euro-VI-Abgasnorm und sorgen für erhöhte Effizienz, vor allem im Geräteeinsatz, für den jetzt noch mehr Leistung bereit steht. Es sind drei Vier- und zwei Sechszylinder im Leistungsbereich von 115 kW (156 PS) bis 220 kW (299 PS) der Motorbaureihen OM 934 und OM 936 mit Hubräumen von 5,1 Litern und 7,7 Litern. Die hochmodernen Triebwerke kombinieren niedrigeren Kraftstoffverbrauch - die Einsparung beträgt bis zu 3 Prozent - mit höchster Abgasreinheit und erreichen, dass der Unimog trotz des hohen konstruktiven Aufwands zur Einhaltung von Euro VI insgesamt effizienter und sparsamer unterwegs ist. Die Motoren überzeugen mit mehr Leistung und Drehmoment über den gesamten Fahrbereich hinweg.

Raumökonomie in kompakten Fahrgestellen

Bei den neuen Unimog-Typen wurde zudem auf höchste Raumökonomie Wert gelegt. Diese Aufgabe stellte gerade in den kompakten Fahrgestellen der Unimog-Typen die Ent­wickler vor anspruchsvolle Herausforderungen. Neben der motorinternen Abgasrückführung erfolgt die Abgasreinigung durch die Nacheinander­schaltung von Oxidationskatalysator, geschlossenem Partikelfilter, AdBlue-Eindüsung und SCR-Katalysator.

Die neuen kompakten Einstiegsmodelle: Unimog U 216 und Unimog U 218

Komplett neu sind die beiden Einstiegsmodelle U 216 und U 218. Sie ersetzen den bisherigen Unimog U 20 und unterscheiden sich in einigen Punkten von den - auch preislich - darüber angesiedelten Geräteträgern ab dem U 318. Die Typen U 216 und U 218 haben mit ihm gemein die Freisichtkabine einschließ­lich der verstellbaren Lenksäule und den anderen Neuheiten und dazu die schon bekannte einzigartige Wechsellenkung VarioPilot® (Lenkrad und Pedale lassen sich vom Fahrerplatz für den Einsatz auf den Beifahrerplatz verschieben). Der große Vorzug der Neuen besteht in den besonders kompakten Ausmaßen. Der Rad­stand liegt bei nur 2800 Millimetern und fällt damit um 200 Millimeter niedriger aus als beim U 318, die Fahrzeugbreite um 50 Millimeter. Der Wendekreis beträgt 12,6 Meter gegenüber 13,7 Metern - beides übrigens Pkw-Werte. Dank kleinerer Räder ist der kompakte Unimog auch um 50 Millimeter niedriger - also ein Geräteträger für Arbeiten auf engstem Raum. Zur Verfüg­ung stehen die Vierzylindermotoren mit 115 kW (156 PS) und 130 kW (177 PS). Der niedrigste Lastwert der U 216 und U 218 von 7,5 Tonnen zGG erlaubt den früheren Pkw-Führerschein.

Unimog U 318 bis U 530

Noch leistungsfähiger, noch wendiger, versehen mit erweiterten Einsatz­möglichkeiten - derart rundum gesteigerte Effizienz kennzeichnet die Unimog U 318 bis U 530, die an die Stelle der bisherigen U 300, U 400 und U 500 treten. Die Euro-VI-Motoren bringen einen neuen Spitzenwert, denn die 220 kW (299 PS) im U 430 und U 530 sind die höchste je für einen Unimog verwirklichte Leistung. Die weiter entwickelten Systeme der Arbeitshydraulik und der Leistungshydraulik profitieren ebenfalls von den leistungserhöhten Motoren. Mehr Effizienz ergibt sich auch durch die größere Nutzlast beziehungsweise das höhere zGG um bis zu 700 Kilogramm. Hier gelang eine Gewichtsreduzierung durch Leichtbau am Rahmen und durch den Einsatz von Aluminiumrädern. Eine echte Meister­leistung schafften die Entwickler, indem sie den Radstand trotz der auf­wendigen Komponenten für Euro VI gegenüber dem früheren U 300 um 80 Millimeter verkürzten (U 318 und U 423). Dadurch und mit Hilfe größerer Lenk-Einschlagwinkel liegt der Wendekreis dieser Typen nochmals deutlich unter dem der Vorgänger.

Neues Exterieur: Freisichtkabine in modernem Design

Die Freisichtkabine zeigt sich in neuem, modernem Design. Dabei ist die optische und funktionelle Wirkung der Kurzhaube noch mehr betont. In die neuen Stoßfänger sind LED-Leuchten mit Tagfahrlicht integriert. Der besseren Sicht wegen sind die Scheibenwischer jetzt über der Windschutzscheibe ange­bracht. Die Sicht auf die Fahrbahn und die Geräte ist optimal, zusätzlich ver­bessert durch das jetzt neu erhältliche Frontkamera-Monitorsystem. Kleines, aber feines optisches Unterscheidungsmerkmal innerhalb der Baureihe: Die Unimog U 318 bis U 530 tragen in Wagenfarbe lackierte Scheinwerfereinfassungen.

Neues Interieur: Durchdachtes Bedienkonzept bietet beste Arbeitsbedingungen

Multifunktionslenkrad, verstellbare Lenksäule, verstärktes Heizungs-und Klimasystem mit verbesserter Luftverteilung erfreuen Fahrer und Mitfahrer. Optimiert wurden die Bedienelemente, so gibt es jetzt einen Lenkstockhebel zum Bedienen der Fahrfunktionen wie Getriebeschaltung oder der neuen Premium-Motorbremse. Das Kombiinstrument zur Fahrerinformation ist neu und hat ein großes, helles Display. Der Joystick zur Bedienung von Geräten lässt sich ent­nehmen und bietet Funktionen wie z. B. reversieren im Arbeitseinsatz. Eine ungehinderte Sicht auf die Frontgeräte sichert das Monitor­system mit Frontkamera - das alles ergibt eine spürbare Erleichterung für den Fahrer, der sich oft sehr hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt sieht. Die neue Bedienung der optional lieferbaren Reifendruckregelanlage (Tirecontrol Plus) geschieht jetzt stark vereinfacht über das Display - der Anwender hat die Wahl zwischen den vorparametrierten Modi „Straße“, „Sand“ und „Schlechtweg“.

Der neue synergetische Fahrantrieb

Als Weltneuheit bringt der Unimog Geräteträger den stufenlosen Fahrantrieb in innovativer Form auf die Straße, erhältlich als Option. Die Synergie von Hydrostat und mechani­schem Schaltgetriebe ermöglicht den fliegenden Wechsel während der Fahrt präzise auf den Einsatz abgestimmt. Bisher war beim Wechsel der Systeme ein kurzer Stopp nötig. Der neue komfortable Drive-Work-Modus erweist sich als große Hilfe im Arbeitseinsatz, ist beispielsweise im Mäheinsatz ein Abschnitt erledigt, wird einfach der Wechsel zum Schaltgetriebe aktiviert. Der neue Hydrostat im Unimog erlaubt jetzt Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h - die hydrostatische Leistung wurde um 20 Prozent erhöht. Während das stufenlose Fahren und Arbeiten insbesondere den Kupplungsverschleiß reduziert und die Arbeitsleistung erhöht, spart das Fahren mit dem Schaltgetriebe aufgrund optimaler Wirkungsgrade Kraftstoff. Beim per EPS geschalteten Getriebe nimmt der Fahrer durch Betätigen der Kupplung den Wechsel vor, in Verbindung mit der optional erhältlichen automatisierten Schaltung wird der Wechsel vollautomatisch durchgeführt. Bedient wird das neue synergetische System bequem über Lenkstockschalter, Hydraulik-Joystick oder wahlweise das Fahrpedal.

Neue Arbeitshydraulik - feinfühlig wie noch nie

Präzise und ganz ohne ruckartige Bewegungen geht die neue Arbeitshydraulik ans Werk - und das bei um 30 Prozent gesteigerter hydraulischer Leistung. Damit werden die Anbaugeräte feinfühlig wie noch nie gesteuert. Die Arbeits­hydraulik arbeitet vollproportional und ermöglicht außerdem zwei Stellbewegungen gleichzeitig über den Joystick. Über die Multifunktionstasten am Lenk­rad und das Display lassen sich z.B. die Fördermengen begrenzen. Die Hydrau­lik arbeitet in zwei Kreisen, wobei der Kreis I 200 bar Systemdruck bei einem Hydrauliköl-Durchfluss von 32 l/min bereitstellt, zusammen mit Kreis II sind es zusätzlich 55 l/min mit bis zu 240 bar. Daneben wurde der Geräteantrieb noch in einem weiteren Punkt verbessert, denn die Frontzapfwelle gibt jetzt Leistungen bis maximal 160 kW weiter (bisher 150 kW).

Neue Leistungshydraulik ersetzt Zapfwellen-Pumpen und Aufbaumotoren

Leistungshydraulik VarioPower - hinter diesem Begriff steht schon lange der besonders leistungsstarke Geräteantrieb im Unimog als Alternative zur Arbeitshydraulik. Jetzt ist die Leistungshydraulik noch effizien­ter geworden: Zwei Kreise, jeweils mit 125 Liter Hydraulikdurchfluss und 280 bar Druck, bis zu einer Höchstleistung von 58 kW pro Kreis, ausgelegt vor allem für den Antrieb von Dauerverbrauchern. Die Weiterentwicklung kann aufsteckbare Pumpen ab der Zapfwelle oder Diesel-Aufbaumotoren ersetzen, wie beispielsweise in Aufbau­kehrmaschinen. Das spart Kraftstoff, Raum und Gewicht. Und auch im Fahr­gestellrahmen des Unimog lässt sich Gewicht sparen, wenn die Leistungs­hydraulik nicht benötigt wird: sie ist schnell wechselbar und kann von ihrem Einbauplatz einfach entnommen werden, um die Nutzlast zu erhöhen. Bedient wird das System über Lenkradtasten, abzulesen sind seine Daten im Display des neuen Kombiinstruments. Verfügbar ist die Leistungshydraulik in den UnimogTypen ab U 318.

Präsentationen: Mit dem Unimog durch das ganze Jahr

Nicht weniger als 19 Unimog sind auf der großzügig bemessenen Standfläche von Mercedes-Benz aufgeboten, um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Universalmotorgeräts (Unimog) über das ganze Jahr zu demonstrieren inklu­sive der bewährten Vorgängermodelle. Die Schwerpunkte Sommerdienst (Mähen, Mulchen, Reinigen und Transport), Winterdienst (Räumen und Fräsen), kommunale Logistik und unterjährige Aufgaben wie Holzhacken oder Laubsaugen stehen im Mittelpunkt der während der Messetage regelmäßig durchgeführten Live-Vorführungen. Gerade die grundverschiedenen Einsatz­zwecke für denselben Geräteträger machen die Stärke des Unimog aus. Vier Anbauräume stehen zur Verfügung, außer an Front und Heck zwischen den Achsen und auf dem Chassis. Außer im kommunalen Einsatz bewährt sich der Unimog auf vielfältige Weise in der Energie- und Forstwirtschaft, in der Agrologistik, auf dem Bau oder im Straße-Schiene Einsatz - dem Unimog ist so gut wie gar nichts fremd und gerade das macht ihn in der Welt der Nutzfahrzeuge einmalig.

Geräteinsatz: Kompakt, effektiv und leistungsstark

Beim Bearbeiten des Straßengleitgrüns mehrere Schritte in einem Durchgang zu erledigen ist die Forderung an die Hersteller von Fahrzeug und Geräten. Die Kombination von Frontausleger und Randstreifenmähgerät ergibt eine kom­pakte Einheit an der Front des Unimog, in der Wirkung noch übertroffen vom auf der Messe ebenfalls gezeigten Trio-Mäher - er ist zusätzlich mit einem Heckmähgerät versehen. Häufig verwendet wird im Sommerdienst auch die Kombination eines Mähauslegers mit einem Holzhacker. Derartige Geräte am Unimog bewältigen Holzstärken bis 250 Millimeter. An einem anderen Beispiel wird der Einsatz eines Ladekrans und Großhackers demonstriert.

Flexibel beim Schneeräumen

Verschiedene Winterdienstkombinationen sind auf dem Unimog realisierbar. So hält die Geräteindustrie beispielweise Schneepflüge mit verstellbarem Verschwenkanschlag oder Keilschneepflüge mit ihrer flexiblen Pflugform bereit. Sie eignen sich besonders gut zur Schneeräumung bei engen Raum­verhältnissen. Streuautomaten für den Unimog fassen bis zu 4,4 m³ Streugut und sind mit wie auch ohne Feuchtsalzausstattung lieferbar. Die Schnee­fräsen- hier in Kombination mit einem Streuautomaten gezeigt - werden am Unimog über die Frontzapfwelle angetrieben. Auch ohne An- oder Aufbau­geräte sind die Unimog-Geräteträger im Einsatz, beispielsweise im Transport­einsatz mit Absetzkipper oder Hakenlift bei logistischen Aufgaben.

Hohe Sicherheit ist Konzept

Spurtreue, präzises Lenkverhalten und der Einsatz von ABS übertragen gerade im Straßenbetriebsdienst mehr Sicherheit in den Unimog. Zusätzlich wirken sich die optimale Achslastverteilung und die gleich großen Räder positiv auf das Fahrverhalten aus. Bei der Freisichtkabine setzt der Unimog sogar seine ganz eigenen Maßstäbe: Panorama-Frontscheibe, tief gezogene Seitenscheiben, kurze Haube ergeben ein sehr großes Sichtfeld auf den Fahr- und Arbeits­bereich. Das neue Frontkamera-Monitorsystem entlastet den Fahrer, es gibt die Sicht auf den Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeug frei und erleichtert das Ankoppeln der Geräte.

Und nicht zuletzt spricht die gute Geländefähigkeit für den Unimog: Portal­achsen, hohe Bodenfreiheit, Sperrdifferenziale, Singlebereifung, die Möglich­keit, sich aus Vertiefungen „herauszuschaukeln“ (Electronic Quick Reverse) machen sie aus.

 

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Daimler AG - Mercedes-Benz Werk Wörth

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