Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Regensburg hat vor kurzem das größte Hochwasser seit 1882 erlebt. Dank des Einsatzes von mobilen Katastrophenschutzelementen blieb die Stadt aber vor größeren Schäden verschont - dennoch müssen für einen bestmöglichen Schutz der Bürgerinnen und Bürger die anstehenden Baumaßnahmen zügig umgesetzt werden.

Der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber hat heute die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz Regensburg-Reinhausen offiziell gestartet. (Foto:STMUG)

Das bekräftigte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber beim Spatenstich für den Hochwasserschutz im Ortsteil Reinhausen. Huber: "Der Schutz von Menschen und bedeutenden Sachwerten hat höchste Priorität. Wir wollen bayernweit den Hochwasserschutz vor Ort weiter verbessern. Wir werden die Baumaßnahmen in Bayern noch weiter beschleunigen und intensivieren. Der Ausbau in Regensburg erfolgt vorbildlich im Konsens mit der Bevölkerung. So werden gute Ideen in die Planungen eingebracht."

Im Rahmen der aktuellen Maßnahmen wird vor allem eine Hochwasserschutzmauer von über 600 Metern gebaut, die durch mobile Elemente in einem Umfang von über 400 Quadratmetern aufgestockt werden kann. Auch ein neues Schöpfwerk wird errichtet und ein Abwasserpumpwerk nachgerüstet, um die Entwässerung auch während eines Hochwassers sicherzustellen. Insgesamt werden rund 8.000 Menschen in den Ortsteilen Reinhausen und Weichs vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt.

Der Hochwasserschutz Regensburg ist eine der umfangreichsten und anspruchsvollsten laufenden Hochwasserschutzprojekte des Freistaats. Das geschätzte Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei 100 Millionen Euro. Es wird gemeinsam vom Freistaat Bayern, der Europäischen Union und der Stadt Regensburg getragen. Der Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser für Regensburg soll im Rahmen einer offenen Planung bis 2020 in insgesamt 18 Bauabschnitten realisiert werden.

Im Zuge des Baus werden auch Maßnahmen für Freizeit und Erholung, Naturschutz und Stadtentwicklung umgesetzt. Insbesondere der Bürgerwunsch nach einem "Grünen Zimmer" wird umgesetzt. Durch eine Erweiterung der Uferflächen entstehen dabei neue Freiflächen. Sie sind als Parks, Sport- und Spielflächen oder Kleingärten angelegt. Die "Grünen Zimmer" bieten damit Möglichkeiten der Naherholung und sind für viele Tier- und Pflanzenarten der Stadt wichtige Lebens- und Rückzugsräume. Die ökologisch neu gestaltete Fläche beträgt rund einen Hektar.

Nach dem diesjährigen Hochwasser hat der Freistaat schnell und konsequent reagiert. "Hochwasserschutz ist eine generationenübergreifende Aufgabe. Wir stellen uns dieser Herausforderung mit größtmöglichem Einsatz", so Huber. Zur beschleunigten Umsetzung des bayernweiten Hochwasserschutzes wurde das Aktionsprogramm 2020plus beschlossen. Dieses sieht eine Verdopplung der bisherigen finanziellen Mittel für den Hochwasserschutz vor. Im Zeitraum bis 2020 investiert der Freistaat insgesamt 3,4 Milliarden Euro für den Ausbau des Hochwasserschutzes. Seit dem Jahr 2001 hat der Freistaat bereits 1,6 Milliarden Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert. Die durchgeführten Maßnahmen schützen rund 400.000 Menschen vor Überflutungen durch ein 100-jährliches Hochwasser.

 

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