Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Garten muss immer vorausgedacht und geplant werden. Vorbeugung erspart späteren Ärger, erleichtert die Arbeit und steigert die Freude am Garten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie erinnern an die wichtigsten Gartenarbeiten im Herbst.

Frostspanner (Operophtera brumata)

Echter Mehltau

Frostspanner

Die kleinen Raupen des Frostspanners können Bäume komplett kahlfressen. Frostspannerraupen treten zwar erst im Frühjahr in Erscheinung, doch im Herbst ist die beste Zeit etwas gegen den Schädling zu tun. Am Wirkungsvollsten ist es, im frühen Herbst bis in den Winter hinein Leimringe an Stämmen und Pfählen anzubringen. Die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners wollen zur Paarung und Eiablage in die Baumkrone klettern, bleiben aber an dem klebrigen Leim hängen. Erneuern Sie den Leimring, wenn seine Klebfähigkeit nachlässt oder bereits viele Insekten daran haften. Stämme mit grober Borke sollten vor dem Anbringen geglättet werden, damit der Leimring gut anliegt. Bedenken Sie, dass die Weibchen auch an den Stützpfählen empor krabbeln können. Frostspanner bevorzugen Kirschen, sind aber an fast allen Gehölzen anzutreffen.

Krankes Laub

Die feuchte Witterung im Frühsommer und die trockenen Wochen im Sommer (Echter Mehltau) bescherte uns bislang erheblichen Pilzbefall an Rosen, Zierpflanzen und Gemüsearten. In vielen Gärten sind Gurken und Tomaten bereits durch Schadpilze vernichtet. Der Ausbreitung und Überdauerung der Schadpilze können Sie entgegen wirken, indem Sie alle befallenen Pflanzenteile entfernen und über die Biotonne entsorgen.

Nicht zu viel aufräumen

Viele Gartenbesitzer räumen den Garten im Herbst auf. Sträucher und Bäume werden zurück geschnitten und das Laub der Stauden entfernt. Doch oft ist es besser diese Arbeiten in das Frühjahr zu verschieben. Viele Gehölze, wie der Schmetterlingsflieder und die Bartblume vertragen den Schnitt im Herbst nicht. Es könnte die Winterhärte leiden oder es könnten Schadpilze in die Schnittwunden eintreten.

Lassen Sie wenn möglich (gesundes) Falllaub und Laub der Stauden auf den Beeten liegen. Dies ist ein guter Winterschutz für Pflanzen und für so manche Tiere (Marienkäfer, Molche) ein sicheres Überwinterungsversteck.

Unkrautjäten und Nacktschnecken

Auch wenn der Garten zur Ruhe kommt, die Gartenplagen Unkraut und Schnecken sind immer noch aktuell. Viele Unkräuter entwickeln und vermehren sich an milden Wintertagen weiter, wie die Vogelmiere. Beugen Sie eine flächendeckende Ausbreitung jetzt für das nächste Jahr vor. In taufeuchten Morgen- und Abendstunden und bei Regenwetter streifen die Nacktschnecken durch den Garten und suchen Verstecke zur herbstlichen Eiablage. Jede Nacktschnecke, die Sie jetzt bekämpfen und die nicht ihre Eier ablegen kann, vermindert den Schneckenbefall im nächsten Jahr um ein Vielfaches.

Warten Sie mit dem Umgraben der Beete noch bis in den Spätherbst. Zu frühes Umgraben fördert den Schneckenbefall. In den entstandenen Hohlräumen finden Schnecken ideale Bedingungen zur Eiablage und zur Überwinterung. Bei leichten und sandigen Böden ist das jährliche Umgraben sowieso nicht unbedingt erforderlich.

Wissen was im Boden steckt

Der Herbst ist die richtige Jahreszeit, eine Bodenprobe zu entnehmen. Eine Analyse der Erdproben gibt Aufschluss über die Nährstoffzusammensetzung im Boden. Die Düngergaben lassen sich somit im nächsten Gartenjahr optimal auf die Pflanzen abstimmen. Verzichten Sie auf jeden Fall auf die Düngung von Gehölzen im Herbst.

 

 Links zu diesem Thema:

Empfohlene Inhalte für Sie: