Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Als Betreuer des Ausstellungsteils - Grabgestaltung und Denkmal - auf der diesjährigen internationalen gartenschau (igs) in Hamburg, sieht Arne Kießling täglich neuen Herausforderungen entgegen. Kießling betreut auf der Gartenschau den Pavillon des Bundes deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau e. V. (BdF).

Schmetterling flieg! Friedhofsgärtner Frank Bergmann aus Hamburg setzt mit seinen Präsentationen auf Gartenschauen kreative Ideen um. (Foto: igs 2013/Andreas Bock)

Der erfahrene Friedhofsgärtner-Meister und sein Team aus jungen Friedhofsgärtnern pflegen für die Dauer der igs nicht nur die Mustergräber der Friedhofsgärtner, sondern beraten auch die zahlreichen Besucher bei allen Fragen rund um den Friedhof.

"Vor allem das positive Feedback spornt mich an", berichtet Kießling: "Alle Besucher, die unseren Ausstellungsteil besichtigen sagen, es sei der schönste Teil der Gartenschau."

Der Ausstellungsteil der Friedhofsgärtner umfasst 120 Muster-Gräber und einen 800 m² großen Memoriam-Garten. Die gesamte Fläche muss jeden Tag gegossen und gepflegt werden. Unterstützung hat Kießling von jungen Friedhofsgärtnern aus ganz Deutschland, welche im Rahmen des BdF-Projektes "Pflegemodell" auf der igs Erfahrungen in der kreativen Grabgestaltung und -pflege und in der Kundenberatung sammeln.

Die ausstellenden Friedhofsgärtner aus dem ganzen Bundesgebiet haben eine abwechslungsreiche und bunte Ausstellungsfläche geschaffen. Dies bleibt auch den Besuchern nicht verborgen. Sie stellen Fragen zur Grabpflege und zu den verwendeten Pflanzen und bestaunen die dargebotenen Möglichkeiten der Grabgestaltung.

"Den meisten Besuchern ist gar nicht bewusst, wie kreativ und vielfältig die Arbeit der Friedhofsgärtner durch den Pflanzeneinsatz ist. Auch die kreativsten Ideen der Grabgestaltung können umgesetzt werden; "Allerdings werde ich oft gefragt, ob unsere Gräber real umgesetzt seien", erklärt Kießling.

Über die häufige Besucherfrage, ob denn tatsächlich Menschen dort begraben seien, muss er schmunzeln: "Unsere Ausstellung steht tatsächlich auf einem ehemaligen Friedhofsgelände, daher wurden hier früher auch Menschen bestattet. Nach der schweren Sturmflut 1962 wurde dieser Friedhof aber aufgegeben. In unseren angelegten Mustergräbern wurden keine Menschen beerdigt - da diese nur für die Dauer der igs gepflanzt wurden."

Die Interaktion mit den Besuchern steht auf der igs 2013 im Vordergrund.
"Die Aufklärung der Besucher über die Themen Dauergrabpflege und Vorsorge ist ein bedeutender Teil unserer Arbeit. Ich stelle immer wieder fest, dass vielen Besuchern gar nicht bekannt ist, dass es die Möglichkeit gibt, schon zu Lebzeiten vorzusorgen", erklärt Kießling.

Des Weiteren bieten Kießling und sein Team Rundgänge an, bei denen die fachmännische Arbeit der Friedhofsgärtner am Beispiel erklärt wird. Um auch den jüngeren Besuchern den Friedhof näher zu bringen, unterstützt Kießling zudem die Projekte im Bildungsprogramm "Klasse!" auf der igs 2013: den Insektenfriedhof und das Geocaching auf dem Friedhof. "Es ist immer eine Freunde zu sehen, wie sich schon Kinder für unsere Themen öffnen können und wie aufgeschlossen sie unsere Projekte annehmen und aktiv mitgestalten", so Kießling, "Gerade dieses Engagement und Interesse macht unsere Ausstellungsfläche zu dem was ist: ein vielfältiger, bunter und erholsamere Ort für Alle!"

Die igs hat noch bis zum 31.10.2013 ihre Tore geöffnet.

 

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