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Das Bayerische Umweltministerium und die Deutsche Bahn unterzeichnen gemeinsame Erklärung - Bayern baut sein Engagement mit Partnern aus der Gesellschaft zum Schutz der Artenvielfalt im Freistaat weiter aus. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung mit der Deutschen Bahn.

Der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung mit der Deutschen Bahn. (Foto: stmuv)

"Bayern setzt auf kooperativen Naturschutz. Das Ökologische Pflegekonzept der Deutschen Bahn ist ein gutes Beispiel für eine enge Zusammenarbeit. Um unsere Tier- und Pflanzenwelt in Bayern zu erhalten und zu schützen, brauchen wir Verbündete. Die Deutsche Bahn ist hier ein starker Partner an unserer Seite."

Die Deutsche Bahn unterhält rund 6.000 Kilometer Bahndämme in Bayern. Entlang des Streckennetzes hat sich über die Jahrzehnte zum Teil eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Tiere wie Eidechsen oder Schlangen finden dort gute Lebensbedingungen und Versteckmöglichkeiten. Auch gefährdete Arten wie zum Beispiel die Buschnelke in Oberbayern oder der Sandtragant bei Nürnberg sind dort anzutreffen.

Um diese Arten zu erhalten und fördern, wird die Deutsche Bahn zukünftig bei ihren Pflegemaßnahmen die ökologischen Verhältnisse vor Ort noch stärker berücksichtigen. So fließen zum Beispiel in die Entscheidungen, zu welchem Zeitpunkt Arbeiten stattfinden, die Bedürfnisse der im Arbeitsabschnitt vorkommenden Tier- und Pflanzenarten mit ein. Auf diese Weise soll unter anderem sichergestellt werden, dass Mähen oder Heckenschneiden nicht zur Brutzeit der Vögel erfolgt.

Auch der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, betont die seit einigen Jahren enge und konstruktive Zusammenarbeit auf beiden Seiten. "Unser Anspruch im Bereich Ökologie ist es, Umwelt-Vorreiter zu sein. Wir setzen mit unseren Produkten und Prozessen Maßstäbe für die Erhaltung und Bewahrung der Natur. Das ökologische Pflegekonzept ist ein weiterer wichtiger Baustein in unserer ökologischen Ausrichtung und Bestandteil des Umweltpaktes Bayern. Dank des hohen Engagements der Partner war die Entwicklung und Realisierung des Pflegekonzeptes möglich."

Um die Artenvielfalt in Bayern zu erhalten, hat das Bayerische Kabinett in der vergangenen Woche beschlossen, ein "Biodiversitätsprogramm Bayern 2030" vorzubereiten. Alle Ministerien der Staatsregierung werden Vorschläge unterbreiten, wie sie in ihren Zuständigkeiten den Schutz der Biodiversität verstärken wollen. Daraus wird ein "Biodiversitätsprogramm Bayern 2030" der Staatsregierung erarbeitet, das dem Ministerrat im Sommer 2014 zur Entscheidung vorgelegt wird.

Bayern ist besonders artenreich - hier kommen rund 80.000 der insgesamt 100.000 Arten Deutschlands vor. Doch die Naturschätze sind bedroht, rund 40 Prozent der Arten befinden sich auf der Roten Liste. Um weitere Verluste zu verhindern, sind bereits über 80 bayerische Artenhilfsprogramme in Kraft.

 

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