Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Vor einem Jahr und einem Monat hat sich Mannheim zur Durchführung der Bundesgartenschau 2023 bei der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) beworben. Nach einer positiven Rückmeldung seitens der DBG haben sich die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines Bürgerentscheids für das Projekt ausgesprochen.

Auf dieser Grundlage wurden am 11. April 2014 die entscheidenden Verträge unterschrieben, die eine Durchführung der BUGA im Jahr 2023 regeln sowie eine Gesellschaftsgründung vorsehen. Zuvor waren die Verträge im Gemeinderat der Stadt Mannheim und in der Gesellschafterversammlung der DBG bestätigt worden.

"Jetzt geht es in die konkrete Planung", freute sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. "Mit der Vertragsunterzeichnung haben wir heute den Grundstein für eine erfolgreiche Bundesgartenschau gelegt. Und mit der DBG haben wir einen kompetenten Partner, der mit zahlreichen Gartenschauen bewiesen hat, dass eine Bundesgartenschau eine nachhaltige Stadtentwicklung ermöglicht", erläutert er.

"Der Vertrag schafft aber auch eine verbindliche Grundlage für die Entwicklung des Mannheimer Grünzugs Nordost. Denn mit der Durchführung der BUGA 2023 haben wir festgelegt, den unteren Teil des Grünzugs vom Luisenpark bis zu den Vogelstangseen zu entwickeln. Die Vorbereitungen zu einem Wettbewerb laufen bereits, die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung fließen dabei ein", fährt Kurz fort.

BUGA stößt wichtige städtebauliche Entwicklung an

Auch Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, begrüßte die Unterzeichnung: "Ich freue mich sehr, dass Mannheim nach der erfolgreichen Bundesgartenschau 1975 erneut eine BUGA stattfinden lassen wird, die der Stadt ganz sicher wieder eine große Entwicklungschance für die Zukunft bietet. Nur eine BUGA ist in der Lage zu großen städtebaulichen Entwicklungsprozessen, wie sie zur Umwandlung von Konversionsflächen angestoßen werden müssen. Ich sehe diese Grünentwicklung Mannheims auch als soziales Kooperationsprojekt, in das alle Mannheimer eingebunden sind. Mit den neuen grünen Quartieren entsteht mehr Lebensqualität in der Stadt. Wir freuen uns auf die gemeinsame Aufgabe für die nächsten Jahre."

Gleichzeitig mit der Unterzeichnung des Durchführungsvertrags wurde auch die "Bundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbH" gegründet. Eine Gesellschaft, die in der Zukunft für die Vorbereitung, Planung, Durchführung und Abwicklung der Bundesgartenschau zuständig sein wird. Die Stadt Mannheim ist mit zwei Dritteln Mehrheitsgesellschafterin, die DBG hält ein Drittel der Gesellschaftsanteile. Die GmbH übernimmt damit die Aufgaben der Geschäftsstelle Konversion der Stadt Mannheim, die bisher das Projekt betreut hat.

Nächste Schritte: ein internationaler Landschaftswettbewerb

Bis ein hauptamtlicher Geschäftsführer gefunden ist, wird die Gesellschaft nebenamtlich von Michael Schnellbach, dem bisherigen Fachbereichsleiter der Bürgerdienste in Mannheim, geleitet. Auf Seiten der Stadt ist Felicitas Kubala, Bürgermeisterin der Stadt Mannheim für die neu gegründete Gesellschaft zuständig. Im nächsten Schritt wird ein internationaler Landschaftsarchitekturwettbewerb ausgeschrieben, durch den konkrete Pläne für die Gestaltung des Grünzugs Nord-Ost und des BUGA-Geländes gefunden werden sollen. Außerdem wird die neue Gesellschaft die Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation der Bürgerbeteiligung am Gesamtprojekt vorantreiben.

Ein Beirat mit Vertretern aus Arbeitnehmerverbänden, Wirtschaft, Umweltverbänden, Jugendorganisationen, Kultureinrichtungen, Kirchen, Migrantenorganisationen, der Medien, des Sports und der Region begleitet die Arbeit der Gesellschaft von Beginn an. Der Aufsichtsrat wird mit Konstituierung des neuen Gemeinderats gegründet.

Und wann werden die ersten Signale der BUGA zu sehen sein?

"Aus dem Landschaftswettbewerb ergeben sich die Termine zur Umsetzung. In zwei Jahren wird man erste Geländemodellierungen erkennen können. Deutlich erkennbare Baufortschritte wird es ab dem 4. Jahr geben. Desto frühe eine BUGA-Gesellschaft mit den Pflanzungen - entsprechend der Vegetationsperiode - beginnt, desto schöner wird der Park im BUGA Jahr. Jenseits des Geländes gibt es auch in Mannheim Satelliten, die grünen Vorboten der BUGA, bei denen wahrscheinlich schon 2016 Platzgestaltung und Geländeentwicklung zu sehen sein werden", meinte Jochen Sandner von der DBG.

Eine Bundesgartenschau wird bis zur Eröffnung über Jahre inszeniert und bietet einen Spannungsbogen mit vielen grünen Zwischenhochs. Darauf können sich die Mannheimer nun freuen.

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