Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Saftig grün, so sollten die Blätter sein. Das Blattgrün ist das Kraftwerk der Pflanzen. Werden die Blätter gelb oder sogar braun, ist den Pflanzen die Lebensgrundlage entzogen. Welche Ursachen dahinter stecken und wie die Pflanzen vital bleiben, wissen die Experten der Bayerischen Gartenakademie.

Saftig grün, so sollten die Blätter sein.

Blattvergilbung durch Sonnenbrand

An silbrigen Blättern und Blattverbräunungen ist im Sommer nicht selten die Sonne Schuld. Ursache ist die schnelle Umstellung von milder Witterung auf zu starke Hitze und Sonne. Empfindliche, hellgrüne und zarte Blätter ohne ausreichende Schutzschicht, leiden dann schnell an Sonnenbrand. Die Blätter besitzen aber nicht wie die menschliche Haut einen Selbstheilungsmechanismus. Ihre Zellen sind unwiederbringlich zerstört. Erst nachwachsende Blätter bilden einen besseren Schutz vor der starken Sonnenstrahlung. Besonders empfindlich auf starke UV-Strahlung reagieren meist gelblaubige Pflanzen. Sie besitzen von Natur weniger Schutzmechanismen. Silberlaubige Pflanzen hingegen sind optimal für sehr sonnige Standorte ausgelegt. Viele kleine Härchen auf den Blättern reflektieren das Sonnenlicht.

Nährstoffmangel durch Trockenheit

Wasser ist neben dem Licht der wichtigste Grundstoff zum Leben der Pflanzen. Mit Wasser werden alle Lebensfunktionen gesteuert und in Gang gehalten. Ohne Wasser geht nichts. Mit dem Austausch von Wassermolekülen gelangen Mineralien und Nährstoffe in die Pflanze. Wasser ist das Transportmittel im Saftstrom, der die lebensnotwendigen Baustoffe in alle Pflanzenteile transportiert. Mineralien werden gebraucht, um die Zellwände zu stabilisieren, aber auch um wichtige chemische Prozesse in Gang zu halten und Pflanzenmasse aufzubauen.

Pflanzen brauchen Nährstoffe und jeder Gärtner weiß, dass viele Gartenpflanzen erst dann richtig wachsen und gedeihen, wenn sie gedüngt werden. Doch oft sind zwar genügend Nährstoffe im Boden, aber die hungrigen Pflanzen stehen bei Trockenheit wie vor einem fest verschlossenen gut gefüllten Kühlschrank. Sie kommen einfach nicht an ihr Pflanzenfutter, obwohl genügend vorhanden ist.

Generell gilt: Alle Nährstoffe können nur dann aufgenommen werden, wenn ausreichend Feuchtigkeit im Boden vorhanden ist.

Diese Mineralien werden bei Trockenheit schlecht aufgenommen:
Eisenmangel ist bei Trockenheit nicht selten. Eisen wird im Boden leicht festgelegt und ist besonders bei Trockenheit schlecht verfügbar. Die typischen Merkmale: Junge Blätter sind gelb bis weißlich und behalten aber grüne Blattadern.

Kalzium stabilisiert die Zellwände. Seine Bedeutung in der Pflanze ist vergleichbar mit der Wirkung im menschlichen Organismus. Ohne Kalzium werden Knochen porös. Ist zu wenig Kalzium in der Pflanze vorhanden, fallen die Zellen nach einiger Zeit zusammen. Typische Mangelerscheinungen sind Stippe im Apfel und Blütenendfäule bei Tomaten. Die Früchte sind nicht mehr zu genießen.

Was ist zu tun?

Gießen Sie rund um die Pflanzen lieber ausgiebig als wenig und häufig. Bei den Wassergaben lieber klotzen statt kleckern. Bedenken Sie, dass sich bei Gehölzen und Bäumen die wasseraufnehmenden Wurzeln im Traufenbereich der Pflanze befinden und nicht am Stamm. Düngen Sie nicht bei Trockenheit. Eine unnötige Düngung könnte die Schäden noch verstärken und bedeutet zusätzlichen Stress für die Pflanze.

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