Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die internationale Gartenmesse spoga+gafa startete heute gleich mit einer Feierlichkeit: Im Rahmen der unique hour wurden die Gewinner des diesjährigen Jungdesigner-Wettbewerbs gekürt. Drei Jurypreise und einen Publikumspreis gab es zu vergeben und auch in diesem Jahr war der Kreativität der Einsendungen keine Grenzen gesetzt. Insgesamt 51 Einsendungen aus 18 Ländern gingen 2014 zu dem Wettbewerbsthema ‚Outdoor Living‘ ein.

16 Projekte hatten es bereits unter die Nominierten und damit auf die spoga+gafa geschafft. Denn neben einem Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro sind die nominierten Prototypen im Hochwertsegment für Gartenmöbel, garden unique, ausgestellt und damit für die internationalen Fachbesucher noch bis zum 2. September sichtbar.

Gemäß Fachjury setzte Dustin Jessen (Großbritannien) mit dem ‚Beta Chair‘ das Wettbewerbsthema ‚Outdoor Living‘ am besten um. Der ‚Beta Chair‘ ist ein leichter, stapelbarer Stuhl für den Außenbereich. Seine Konstruktion ging aus einer Untersuchung hervor, inwieweit sich Papierfaltungen in Blech übertragen lassen. Die Weiterentwicklung dieser Idee entstand in Kollaboration mit den Experten des Londoner Unternehmens Robofold Ltd., welche ein Verfahren entwickelt haben, bei dem Blech mit Hilfe von Industrierobotern dreidimensional gefaltet werden kann. Die organischen Faltungen machen die Sitzschale überraschend komfortabel, geben ihr Stabilität und ein einzigartiges Aussehen. Indem die Beine an die Sitzschale genietet werden, entsteht, ohne eine einzige Schweißnaht, eine konstruktive und formale Einheit.

Neben dem Titel ‚unique youngstar 2014‘ durfte sich Dustin Jessen auch über ein Preisgeld von 3.000 Euro freuen.

Platz 2, dotiert mit 2.000 Euro, belegen die Jungdesigner Valeria Santagati-Juraschek, Sarah Voigt, Niclas-mael Garotti (Deutschland) mit ‚Giessbert‘. Das Prinzip des Produkts folgt einer einfachen Mechanik: Man nehme die Vorteile eines Gartenschlauchs und einer Gießkanne, kombiniere diese und erhält den vielseitig verwendbaren Gießrucksack ‚Giessbert‘. Durch die große Öffnung wird das Befüllen erheblich erleichtert. Des Weiteren kann der Rucksack bequem am Waschbecken durch einen am Wasserhahn anzuschließenden Schlauchaufsatz befüllt werden. Das große Fassungsvermögen, das mit 15 bis 20 Litern deutlich über dem herkömmlicher Gießkannen liegt, erspart häufiges Gehen zum Wasserhahn. Der Rucksack lässt sich - auf beiden Schultern verteilt - bequem und ergonomisch tragen und bietet durch die Entlastung des Rückens einen wesentlichen Vorteil gegenüber der Arbeit mit der Gießkanne.

Den dritten Platz auf dem Siegertreppchen vergab die Jury an Tsuyoshi Hayashi (Japan) mit ‚Kawara Bench ‘. Diese Idee von ‚Outdoor Living‘ überzeugte nicht nur in Design und Funktionalität sondern weist auch noch einen nachhaltigen Aspekt auf. Kawara, japanische Dachziegel, die nach der Produktion Sprünge oder Risse aufweisen, werden auf Mülldeponien entsorgt. Insgesamt beläuft sich der Verlust auf über 65.000 Ziegel pro Jahr. Trotzdem sind diese Abfallprodukte von einzigartigem Wert, was die Farben, Strukturen, Haltbarkeit und den sanften geschwungenen Kurvenverlauf betrifft, der zum Sitzen einlädt. Wenn man die beschädigte Stelle entfernt und die Ziegel in ein Holzgestell einpasst, wird aus ‚nutzlosem Abfall‘ plötzlich nützliches Material.

Die Gunst des Publikums sicherte sich ebenfalls der ‚Beta Chair‘ von Dustin Jessen (Großbritannien), der mit gleich zwei ersten Plätzen der Gewinner des Abends war. Er belegte mit 106 Stimmen den ersten Platz des Publikumspreises. Mit 91 Stimmen folgte ‚Slucerna‘ von Sebastian Strauch (Deutschland) und den dritten Platz sicherten sich mit ‚BEATSPOT‘ Claudia Dolbniak und Silvia Saure (Deutschland) mit 67 Stimmen. Vom 16. Mai bis 8. August 2014 konnten Interessierte via Online Voting ihre Stimme für einen der 16 Finalisten auf der Aktionshomepage abgeben. Insgesamt beteiligten sich 425 Personen an der Abstimmung.

Die spoga+gafa 2014 ist für Fachbesucher am 31. August und 1. September von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr und am 2. September von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.

 

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