Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung mit regionalen Folgen auch für die bayerische Wirtschaft. Das unterstrich die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in Erding.

Überschwemmte Gebiete

"Schätzungen zufolge kann der Klimawandel in Deutschland bis zum Jahr 2050 Gesamtkosten in Höhe von 800 Milliarden Euro verursachen. Auch die bayerische Wirtschaft ist von den Veränderungen des Klimas betroffen: In Bayern werden beispielsweise bis 2050 die Niederschläge im Sommer deutlich abnehmen. Im besonders sensiblen bayerischen Alpenraum ist die Temperatur in den letzten 100 Jahren mit 1,5 Grad Celsius doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt. Gemeinsam mit allen Beteiligten arbeiten wir derzeit an Anpassungsstrategien."

So wurden in einer deutschlandweit einmaligen Studie die Folgen der Klimaänderung für Handel, Bau und produzierendes Gewerbe untersucht. Anhand von sieben Fallstudien haben sich für Klimaanpassungsstrategien bereits zentrale Handlungsfelder herauskristallisiert. Dabei steht neben der Sicherung von Rohstoffen und dem Schutz von Gebäuden und Produktionsprozessen auch der Schutz der Beschäftigten vor Hitze und Sonneneinstrahlung im Vordergrund.

"Zusammen mit sieben mittelständischen Unternehmen konnten innovative, auf die Unternehmen zugeschnittene Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels entwickelt werden. So können Risiken vermindert und wirtschaftliche Chancen frühzeitig erkannt werden. Durch klimaverträgliche Produkte und Technologien wie zum Beispiel intelligente Verschattungssysteme lassen sich zudem neue Märkte erschließen", so Scharf.

Die Ergebnisse der Studie wurden in einem Leitfaden zusammengefasst. Beispielhaft für die drei Branchen zeigt er, wie Unternehmen den Herausforderungen des Klimawandels begegnen und gestärkt aus dem Prozess der Umweltveränderungen hervorgehen können.

So hat ein Unternehmen Teile der Lagerfläche wasserdurchlässig gestaltet. Die Einleitung von überschüssigem Regenwasser in das Erdreich dient dem Schutz vor Überschwemmungen infolge von Starkregenereignissen und Unwettern und erhält den natürlichen Wasserhaushalt.

Die Untersuchung wurde im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums von der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem bifa Umweltinstitut durchgeführt und vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertag unterstützt. Das Bayerische Umweltministerium hat das Vorhaben mit rund 170.000 Euro gefördert. Die Untersuchung ist ein Projekt im Rahmen des Umweltpakts Bayern. Der Umweltpakt Bayern ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft. Die Vereinbarung beruht auf Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Kooperation. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 4.000 Unternehmen daran.

 

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