Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Auf dem aktuell bis zum 19.11.2014 tagenden World Parks Congress (WPC) der internationalen Naturschutzunion (IUCN) in Sydney wirbt Deutschland für Mindestqualitäten in Schutzgebieten und für kompetentes Personal. Das Bundesamt für Naturschutz brachte mit mehreren Beiträgen die Erfahrungen aus deutschen Schutzgebieten in die weltweite Diskussion ein. Zentrales Thema ist die Frage, wie die globalen Naturschutzziele erreicht werden können und welchen Beitrag Schutzgebiete dazu leisten.

BfN

Das BfN präsentiert hier die deutschen Erfahrungen mit Qualitätskriterien und der Evaluierung von National- und Naturparken. Die Präsidentin des Bundesamtes, Prof. Beate Jessel, sagte dazu im Rahmen der Plenarsitzung: „Damit Schutzgebiete die ihnen rechtlich und naturschutzfachlich zugedachte Wirkung entfalten, sind bestimmte Mindeststandards, die sie zu erfüllen haben, unerlässlich. Hinzu kommt ein kompetentes Management. Das BfN hat dazu gemeinsam mit Europarc Deutschland ein System von Qualitätskriterien entwickelt. Diese bilden heute die Grundlage für Evaluierungsprozesse und die fachliche Bewertung neuer Nationalpark-Vorschläge. Obwohl die Kriterien nicht rechtlich verbindlich sind, konnten damit bereits vorhandene Schwächen identifiziert und deutliche Verbesserungen beim Management vieler Schutzgebiete erreicht werden. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Konzept auch für andere Teile Europas aber auch weltweit von Bedeutung sein kann."

Der "World Parks Congress" (WPC) tagt alle zehn Jahre. Unter dem Motto „Parks, People, Planet – Inspiring Solutions" diskutierten mehr als 5.000 Teilnehmer über die Zukunft von Schutzgebieten und deren Bedeutung als Lebensgrundlage des Menschen und als Grundlage für nachhaltiges Wirtschaften und Wohlbefinden.

Regierungen, Gemeinden, Organisationen und Einzelpersonen weltweit tragen durch mehr als 200.000 Schutzgebiete bereits heute zum globalen Schutzgebietsnetzwerk bei. Dieses Engagement bildet die Grundlage, für eine dauerhafte Bereitstellung der von Schutzgebieten erbrachten Ökosystemleistungen. Nur so könne der Beitrag von Schutzgebieten zum Erhalt von Biodiversität, zum Klimaschutz, aber auch zur Wasser- und Nahrungsversorgung und nicht zuletzt für Erholung und Tourismus, langfristig gesichert werden.

Im Rahmen des Kongresses stellten die Weltnaturschutzunion (IUCN) gemeinsam mit dem BfN die Ergebnisse eines von IUCN im Rahmen eines vom BfN geförderten Forschungsprojektes zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen und dem Nutzen von UNESCO-Weltnaturerbestätten vor. Diese belegen, dass 55 % der über 200 Weltnaturerbestätten einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten und darüber hinaus weitere Leistungen erbringen. Dazu BfN-Präsidentin Jessel: „Wie wichtig die monetäre Bewertung von Ökosystemleistungen für die Kommunikation mit der Bevölkerung oder anderen Sektoren auch sein mag, wir dürfen nicht vergessen, dass Welterbestätten keines „Preisschildes" bedürfen: Ihr Eigenwert allein rechtfertigt ihren langfristigen Erhalt."

 

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