Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wenn es beim Nachbarn üppiger grünt und blüht, könnte das an der verwendeten Blumenerde liegen, denn auch hier zählt Qualität. Die DLG hat neue Richtlinien für die Prüfung von Kultursubstraten entwickelt und als erste Produkte TerraBrill-Blumenerden geprüft.Wer sich auf eine pralle Blütenpracht in Töpfen, Kübeln und Blumenkästen freut, steht jedes Frühjahr aufs Neue vor der Qual der Wahl: Die Baumärkte und Gartencenter bieten eine riesige Auswahl verschiedenster Blumen- und Pflanzerden. Doch wie kann der Verbraucher hohe Qualität erkennen?

Dieser Frage haben sich die Betriebsmittel-Prüfingenieure des DLG-Testzentrums Technik und Betriebsmittel angenommen und mit einer eigens eingesetzten Prüfungskommission neue Richtlinien für die Prüfung von Kultursubstraten entwickelt. Mit der Blumenerde TerraBrill des Herstellers Gebr. Brill Substrate GmbH & Co. KG in Georgsdorf (Emsland) wurden kürzlich die ersten Produkte geprüft und das DLG-Qualitätssiegel für Betriebsmittel im Haus- und Gartenbereich verliehen.

Unabhängige Prüfungskommission

Die ehrenamtlichen DLG-Prüfungskommissionen aus Experten und Endanwendern sind ein wichtiges Merkmal der Betriebsmittel- und Technikprüfungen am DLG-Testzentrum und einer der wesentlichen Bestandteile der DLG-Facharbeit. Ihre Aufgabe ist es, bei der Erstellung von Prüfrichtlinien sicherzustellen, dass alle relevanten Parameter geprüft werden. Sie legen außerdem den Bewertungsmaßstab fest, nach dem die Prüfingenieure später die Produktqualität bewerten. Durch diese Einbindung von Experten und Praktikern stellt die DLG die Neutralität und Unabhängigkeit ihrer Prüfungen sicher.

Großer Prüfumfang

Für den Kulturerfolg – unabhängig, ob zu Hause im Balkonkasten oder in der gärtnerischen Keim- und Setzlingsproduktion – ist eine gleichbleibend hohe Produktqualität der Kultursubstrate unabdingbar. Zur Qualitätsprüfung von Pflanz- und Blumenerden ziehen die DLG-Experten deshalb neben den gesetzlichen Anforderungen beispielsweise aus der Düngemittelverordnung (DüMV) weitere, für den Verbraucher relevante physikalische, chemische und biologische Parameter heran.

Bei den physikalischen Eigenschaften werden die Füllmenge bei abgepackter Ware und das Volumengewicht genauso geprüft wie die Trockensubstanz und Korngrößenverteilung. Vor allem das sogenannte „Überkorn“ ist hier entscheidend: Da Pflanzerden zu einem gewissen Teil aus Kompost hergestellt werden, können unverrottete Bestandteile die Homogenität des Kultursubstrats stören. Hier gilt ein Grenzwert von maximal 5 % des Volumens für Korngrößen über 20 mm. Chemisch werden die wichtigsten löslichen Makro- und Mikronährstoffe analysiert und die Pflanzerden auf die Einhaltung der Grenzwerte für mögliche Schwermetall- und Schadstoffbelastungen hin überprüft.

Auch Salzgehalt und pH-Wert gehören zu den im Labor bestimmten Parametern. Schließlich müssen die Pflanz- und Blumenerden auch noch frei von wichtigen humanpathogenen Keimen wie Salmonellen oder Schimmelpilzen sein und dürfen nur maximal drei keimende Unkrautsamen oder austreibende Pflanzenteile pro Liter Substrat enthalten. Die wichtigste Prüfung aber ist die auf die Pflanzenverträglichkeit: Pflanzenschädigende Stoffe im Keimpflanzentest sind ein „No-Go“.

Kontinuierliche Überwachung

Mit der Teilnahme an DLG-Qualitätssiegelprüfungen verpflichtet sich ein Hersteller zu einer dauerhaften neutralen Überwachung der Produktqualität durch die DLG. Hierzu werden durch geschulte Probenehmer jährlich mehrere unangekündigte Überwachungsproben beim Hersteller oder im Handel gezogen und analysiert.

Fazit

Mit der TerraBrill-Blumenerde erfüllte die Gebr. Brill Substrate GmbH & Co. KG als erste die DLG-Anforderungen des DLG-Qualitätssiegels für Kultursubstrate und konnte diese Auszeichnung erhalten.

 

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