Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die in Deutschland in der Regel eher arbeitsärmeren Monate im Garten- und Landschaftsbau hat Nina Wolff, Wolff Gartengestaltung Magstadt, mit einer sinnvollen Tätigkeit gefüllt: Sie baute innerhalb von drei Monaten einen Garten für ein Kinderhilfsprojekt in Tansania, das zu den 40 ärmsten Ländern der Welt zählt.

Kinderhilfsprojekt in Tansania

(Fotos: Wolff Gartengestaltung)

Dass diese Aufgabe nicht immer einfach werden würde hat sie schon vor der Abreise vermutet, was sie aber keinesfalls von ihrem Vorhaben abbringen konnte. Nicole Mtawa, eine Freundin aus Schulzeiten, hatte Nina Wolff gebeten ihr selbst gegründetes Kinderhilfsprojekt „Human Dreams e. V.“ in Dar Es Salaam, Tansania um einen Garten zu bereichern. Dort werden ab August 2015 zunächst 10, später 25 schwerst-behinderte Kinder aufgenommen und professionell versorgt, da solch eine Pflege den größtenteils völlig verarmten Familien selbst nicht möglich ist. Im November 2014 war es dann endlich soweit und der Aufenthaltsgarten für die fünf vorgesehenen Kinderhäuser, von denen bereits zwei fertiggestellt sind, war geplant. Die Idee: Der kreisförmige Garten, an dem sich die fünf Kinderhäuser wie Perlen an einer Schnur aufreihen, besteht aus einem runden Weg, der eine Rasenfläche und einen großen Schirmbaum umrahmt. Die Umsetzung war jedoch abenteuerlich:

Nach dem Abstecken für Höhen und Maße des Weges sowie der Auskofferung für den Unterbau orderte Nina Wolff beim Bauleiter schließlich den notwendigen Schotter. „Schotter? So etwas haben wir hier nicht“, lautete seine Antwort.

Aber die Tansanier wussten sich zu helfen und zwei Hilfskräfte verarbeiteten in mühevoller Kleinarbeit große Steinbrocken mit Hammer und Meißel zu halbwegs verwertbarem Unterbaumaterial. Auch eine Baumverpflanzung stellte die Leute vor Ort vor ein größeres Problem, denn eine solche Aktion gab es noch nie zuvor! So wurde der Baum mit einem Stammdurchmesser von circa 16 Zentimetern mit nur noch etwa 10 Zentimeter langen Wurzeln und ohne Erde, d.h. ganz ohne Ballen, geliefert. Nina Wolff war sich sicher, dass dieser Baum nicht mehr lebensfähig sein würde – aber mit etwas Geduld und Pflege trug der zunächst kahle Baum bald ein neues Blätterkleid.

„Zusammenfassend war es für alle Beteiligten eine bereichernde Zeit – mich hat vor allem beeindruckt, wie viel Anerkennung mir von den Menschen dort entgegengebracht wurde“, freut sich Nina Wolff. Im kommenden Winter möchte sie ihre Freundin erneut mit der Begrünung der Außenanlage unterstützen und lädt alle Interessierten gerne zur Mithilfe, egal ob mit einer Spende oder echten Taten vor Ort, ein.

 

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