Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Rechtzeitig zum Beginn der schönen Jahreszeit verwandeln die Gärtnerinnen und Gärtner der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) die Parkanlagen in Berlin und Potsdam in prächtige und farbenfrohe Blütenmeere.

Prächtig: Frühjahrsblumen im barocken Parterre des Schlossgartens Charlottenburg in Berlin. (Foto: Gerhard Klein/SPSG)

So konnte bereits Anfang März mit der Pflanzung der in der eigenen Schlossgärtnerei kultivierten 17.000 Frühjahrsblumen im barocken Parterre des Schlossgartens Charlottenburg begonnen werden. Zusammen mit den 20.000 im Herbst 2014 gesteckten Blumenzwiebeln können sich die Besucher in den kommenden Wochen an 45 Arten und Sorten wie Tausendschön, Goldlack, Silberblatt, Primel, Kaiserkronen, Hyazinthen oder Narzissen erfreuen. Die Zusammenstellung der Blumen erfolgt nach gartendenkmalpflegerischen Vorgaben in Anlehnung an historische Pflanzungen aus der Zeit um 1700, als der Schlossgarten von Kurfürstin Sophie Charlotte (1668-1705), der späteren ersten Königin in Preußen, angelegt wurde.

Auch auf der Pfaueninsel werden gegenwärtig ca. 5.000 Frühjahrsblumen in 12 Arten gepflanzt. Ebenfalls zeigen die im Herbst 2014 in die Beete gesetzten ca. 4.400 Blumenzwiebeln ihre ersten Blüten. Diese sind in den Beeten am Schloss und im Runden Garten unmittelbar südlich davor zu bestaunen. Das Farbenschauspiel der Blumen wird mit den steigenden Temperaturen weiter zunehmen. Alle Frühjahrsblumen auf der Pfaueninsel wurden mit Ausnahme der Zwiebelgewächse in der historischen – ab 1804 entstandenen – Gärtnerei gezogen. Es werden ausschließlich historische Arten und Sorten verwendet. Dazu gehören u. a. Stiefmütterchen, Gänseblümchen, Hornveilchen, Vergissmeinnicht oder Tulpen.
Im Pleasureground des Schlosses Glienicke wurden in den vergangenen Tagen 20 Beete zwischen Schloss, Großer Neugierde und Casino mit insgesamt ca. 8.200 Blumen bepflanzt. Die Blumen wurden in der Parkgärtnerei in Potsdam-Sanssouci gezogen.

Die Zusammenstellung der Pflanzen erfolgt hier nach historischen Vorgaben aus dem 19. Jahrhundert mit der damals praktizierten Gegenüberstellung von Komplementärfarben in den jeweiligen Beeten. Die Kontraste in den Beeten werden zudem durch die Anordnung von Blumen mit verschiedenen Größenverhältnissen und wechselnden Formen verstärkt. Dafür werden jedes Jahr unterschiedliche Bepflanzungspläne entworfen.

Die Beete in Glienicke sind mit Terracotta, die auf der Pfaueninsel mit gebogenen Rundstahlelementen nach englischen Vorbildern eingefasst.
Im Potsdamer Neuen Garten haben die Gärtner im November 2014 ca. 4300 Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und Kaiserkronen im Blumengarten vor der Orangerie, am Marmorpalais und am Cecilienhof gesteckt. Diese Beete wurden Mitte März 2015 noch mit Viola wittrockiana (Stiefmütterchen), Myosothes sylvatica (Waldvergißmeinnicht), Bellis perennis (Gänseblümchen) und Doronicum orientale (Gemswurz) komplettiert. Auch die ersten Blüten der Magnolien und die ersten Gehölze, z. B. die Kornelkirsche, blühen.

 

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