Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit Dolomitkalk unseren biologischen Bodenschatz retten - Ein Viertel aller Arten lebt im Boden, der damit einer der wichtigsten Lebensräume überhaupt ist - eine Schatztruhe der Artenvielfalt direkt unter unseren Füßen. Neben Schnecken, Spinnen, Springschwänzen oder Asseln gelten speziell die Regenwürmer als Baumeister der Böden. Charles Darwin studierte sie jahrelang und kam 1881 zu dem Ergebnis:

Aufgrund von Bodenversauerung immer seltener im Waldboden zu finden: tiefgrabende Regenwürmer. (Foto: zest_marina / Fotolia)

„Man kann wohl bezweifeln, ob es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben.“ Dazu kommen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Einzeller – in einer solchen Menge, dass sich in einer Handvoll Waldboden mehr Lebewesen finden als Menschen auf der Welt leben. In vielen Böden, die versauern und degradieren, droht heute ein erheblicher Verlust der biologischen Vielfalt. 200 Jahre Verbrennung von Kohle und Öl haben durch schädliche Abgase zu einer starken Versauerung vieler Böden, insbesondere im Wald, geführt. Damit verbunden ist eine Reduktion der Fruchtbarkeit und der Vitalität der Böden:

So sind auf 80 Prozent der Waldböden tiefgrabende Regenwürmer gar nicht mehr vertreten. Experten fordern daher neben der Verminderung der Luftverschmutzung die Ausweitung einer bewährten Methode, um die Waldböden als „biologischen Bodenschatz“ zu bewahren: die Kalkung mit natürlichem Dolomit- und Magnesiumkalk.

Selbst in den industriefernen Waldgebieten Deutschlands haben sich die Waldböden im Laufe der letzten 150 Jahre durch den Eintrag versauernder und stickstoffreicher Luftschadstoffe aus Verkehr, Verbrennung fossiler Energie und Landwirtschaft erheblich verändert. An den meisten Waldstandorten mussten sich die Waldlebensgemeinschaften einerseits auf die Versauerung und Nährstoff-Verarmung ihres Lebensraums einstellen. Andererseits stieg gleichzeitig auf vielen versauerten Standorten die Stickstoffverfügbarkeit merklich an. Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), erklärt: „Eine sehr starke Versauerung der Böden und gleichzeitig ein Stickstoffangebot, das die Pflanzen aufgrund des Mangels an anderen Nährstoffen nicht voll nutzen können, ist eine unverträgliche Kombination für viele Bodenlebewesen und bedroht daher eine breite Artenvielfalt in vielen Waldböden. Um eine Regeneration der betroffenen Böden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu bewirken, sind einerseits weitere Säureeinträge zu vermeiden und andererseits die Säurealtlasten zu neutralisieren. Und letzteres funktioniert am besten durch die Versorgung der Waldböden mit Dolomitkalk oder kohlensaurem Magnesiumkalk, wie viele Studien der forstlichen Versuchsanstalten bestätigen.“

Mehrjährige, aufwändige Untersuchungen in vielen Bundesländern belegen eine deutliche Neutralisierung der Säuren und eine erfolgreiche Verbesserung der wesentlichen chemischen Stoffkreisläufe im Boden durch die Kalkung. So konnten signifikant positive Auswirkungen wie eine langsame, aber nachhaltige Verbesserung der Magnesium-Versorgung und der biologischen Aktivität sowie eine Verbesserung der Lebensbedingungen für Wurzeln und Bodenlebewesen nachgewiesen werden. Dr. Norbert Asche vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen bestätigt dies für die Praxis: „Da die Bodenschutzkalkung die Wälder mit ihrer standorttypischen Lebensgemeinschaft schützt und stärkt, kann sie eine erforderliche Maßnahme im Rahmen von Biodiversitätsstrategien sein. Sie trägt dazu bei, die Waldökosystemdienstleistungen auf Dauer für die Wohlfahrt der Menschen zu erhalten.“

 

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