Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Klimaschutzplan 2050: Waldeigentümer beteiligen sich an Dialogprozess / AGDW-Präsident zu Guttenberg: „Die Umweltseite der Bundesregierung sollte sich zur nachhaltigen Forstwirtschaft bekennen“ / Stärkung von Holzproduktion und Holzbau bietet enorme Wachstumschancen.

Am morgigen Donnerstag beginnt die Bundesregierung in Berlin ihren Dialog zum Klimaschutzplan 2050, an dem sich auch die AGDW – Die Waldeigentümer beteiligen wird. Neben den Verbänden sind zudem Vertreter aus Ländern, Kommunen und Wirtschaft eingeladen. Ziel soll die Entwicklung gemeinsamer Leitbilder für die Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele für die Zeit nach dem Jahr 2020 sein. Der Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, Philipp Freiherr zu Guttenberg, begrüßte die Einbindung der verschiedenen gesellschaftlichen Institutionen, um diese zentrale gesellschaftliche Herausforderung in den kommenden Jahren zu bewältigen.

„Als Waldeigentümer leisten wir einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Diese Leistung zur Reduktion der Treibhausgasemissionen muss in den Klimaschutzplan 2050 einfließen“, sagte der AGDW-Präsident. Der Wald wirke als CO2-Senke und entlaste die Atmosphäre jährlich um rund 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Gut 1.169 Millionen Tonnen Kohlendioxid sind laut der dritten Bundeswaldinventur in Bäumen und Totholz gebunden. „Die nachhaltige Forstwirtschaft ist ein Fundament für den Klimaschutz und sollte zu einem Leitbild im Rahmen des Klimaschutzplanes 2050 werden.“

Die gesamte Wertschöpfungskette im Cluster Forst und Holz trage zum Klimaschutz bei: Jeder Baum, der geerntet wird und Platz für einen neuen macht, unterstütze die Reduktion von Kohlendioxid. Jedes Holzprodukt wiederum, das aus einem Baum hergestellt wird, fungiere als dauerhafter Kohlendioxidspeicher und ersetze andere energieintensive Baustoffe. So entlaste jeder verbaute Kubikmeter Holz die Atmosphäre um eine Tonne CO2, sagte der AGDW-Präsident. „Auch die Umweltseite der Bundesregierung sollte sich daher zur nachhaltigen Forstwirtschaft, ohne die es keine Holzprodukte gibt, bekennen. Mit dieser Erwartung gehen wir als Eigentümer und Produzenten der Ressource Holz in diesen Dialog.“

Darüber hinaus sei die Stärkung der Holzproduktion ein hochinnovatives Zukunftsfeld. So gebe es in Deutschland gerade für den Holzbau noch ein enormes Wachstumspotenzial: „Der Holzbau muss aus der Nische herausgeholt werden“, sagte zu Guttenberg. „Diesen Zukunftstrend könnte die Bundesregierung aufgreifen und durch die Verknüpfung von Klimaschutz und gutem Wohnen zu einem Leitmotiv im Bausektor machen.“ Während es laut der Berufsorganisation Holzbau bei den privaten Wohngebäuden in Deutschland eine Holzbauquote von rund 15 Prozent gibt, liegt diese in Österreich bei 39 und in Schweden gar bei 55 Prozent. „Mit der Anerkennung der nachhaltigen Forstwirtschaft als Instrument für den Klimaschutz und mit einer Stärkung der Holzproduktion könnte der Klimaschutzplan der Bundesregierung eine starke Basis bekommen“, so der AGDW-Präsident.

 

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