Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wälder haben eine unschätzbare, lebenswichtige Bedeutung für das Leben auf der Erde: Sie speichern das klimaschädliche Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Sie sind jedoch nicht nur beliebte Freizeitorte und wirksame Klimapuffer, sondern leiden selbst unter Veränderungen des Klimas und der Umweltbedingungen. Diese Erkenntnis hat die aufgeregte Debatte in den 1980-er Jahren geprägt, als Schlagworte wie „Saurer Regen“ und „Waldsterben“ in aller Munde waren.

Bäume

(Fotos: BdB)

Mit dem Verbot ozonschädlicher Stoffe, erheblich verschärften Auflagen bezüglich der Abgaswerte von Industrie, Haushalten und Fahrzeugen und einer insgesamt verstärkten Sensibilisierung der Bevölkerung auf Umweltschutz wurde damals gegengesteuert. Aber auch heute noch sind die Wälder bedroht, vor allem infolge des Klimawandels.

Unersetzliche Leistungen

Deutschland ist von Natur aus ein Waldland; ohne menschliches Zutun wäre ein großer Teil unseres Landes bewaldet. Heute sind rund 31 Prozent der Bundesfläche Wald. Der größte Teil (44 %) des Waldes in Deutschland ist in Privatbesitz. Der Rest der Wälder ist entweder Staatswald, also in Landesbesitz, oder Körperschaftswald, vor allem im Besitz von Städten und Gemeinden. Ein Hektar Wald filtert im Durchschnitt pro Jahr rund 10 Tonnen Kohlendioxid. Wie viel ein einzelner Baum absorbieren kann, hängt von der Baumart, dessen Holzdichte, Alter und Standort ab. Eine 100 Jahre alte, circa. 35 Meter hohe Fichte mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern filtert rund 2,6 Tonnen CO2.

Eine 120-jährige, 35 Meter hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern speichert fast eine Tonne Kohlendioxid mehr. Grund ist deren höhere Holzdichte. Was den Sauerstoff angeht, so produziert eine 25 Meter hohe Buche in etwa so viel Sauerstoff, wie drei Menschen zum Atmen benötigen. Grundsätzlich gilt, dass Nadelbäume mehr Sauerstoff produzieren als Laubbäume und junge Bäume mehr als alte. Aber auch ein ganz anderer Aspekt ist von großer Bedeutung: Wälder bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Etwa 4.300 Pflanzen- und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten kommen zum Beispiel in mitteleuropäischen Buchenwäldern vor – je naturbelassener, umso artenreicher.

Wald in der Stadt

Sowohl lokal als auch global steht der Wald in enger Wechselwirkung mit dem Klima. Global tragen die Wälder maßgeblich zur Sauerstofferzeugung und Kohlenstoffspeicherung bei – das erklärt die vielfältigen Aufforstungsprojekte von Umweltschutzorganisationen. Lokal wirkt der Wald ausgleichend auf das Kleinklima seiner Umgebung. Die regulierende Funktion von Wäldern und Parks ist folglich besonders in der Nähe von Städten und Ballungsgebieten lebenswichtig, denn dort ist die Belastung der Luft hoch. Eine umso größere Rolle spielen deshalb Wälder in Städten. Die Bäume und der Waldböden wirken als Filter, Sauerstoffproduzenten und Wasserspeicher. Viele Städte nennen größere Grünflächen ihre „Grüne Lunge“.

Zu den bekanntesten Stadtwäldern Deutschlands gehören der Tiergarten und der Grunewald in Berlin, der Frankfurter Stadtwald oder die Dresdner und die Rostocker Heide, aber auch viele kleinere Städte verfügen über große Waldflächen. Bekannt wurde zum Beispiel mit der Landesgartenschau 2014 die Stadt Villingen-Schwenningen, die mit mehr als 6.000 Hektar Waldfläche zu den größten kommunalen Waldbesitzern Deutschlands gehört. Mehr noch als private Waldbesitzer setzen Kommunen auf den Nutzen für die Allgemeinheit. So werden Waldfunktionen wie Natur- und Landschaftsschutz, Luftfilterung, Trinkwasser- und Lärmschutz, Boden- und Klimaschutz als Aspekte der Lebensqualität nachhaltig entwickelt. Kein Zufall auch, dass es dort viele waldnahen Freizeitangebote gibt: Naturlehrpfade, Waldkindergärten und -schulen, spezielle Trimm-Dich-Pfade … die Liste kommunaler und privater Angebote in Stadtwäldern ist lang.

Baumschulen: Partner für den Forst

Auf einer Fläche von über 22.000 Hektar kultivieren die deutschen Baumschulen Laub-, Wild-, Nadel-, Obst- und Forstgehölze, um damit allen Kundenwünschen zu entsprechen. Was viele nicht wissen: Alle Bäume, auch die im Wald, stammen aus professioneller Anzucht in Baumschulen. Das Gesamtsortiment der deutschen Baumschulbranche umfasst gut 300.000 Artikel – in rund 17.000 Gehölzarten und -sorten in unterschiedlichen Größen und Anzuchtformen. Helmut Selders, Präsident des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e.V.: „Selbstverständlich kann nicht jeder der circa 1.000 BdB-Mitgliedsbetriebe alle Artikel vorrätig halten, doch in den meisten Betrieben finden private, gewerbliche und öffentliche Kunden ein umfassendes Angebot an Gehölzen vor. Dabei spezialisieren sich die Unternehmen auf den Einzel-, Großhandel und/oder Export oder wieder andere haben sich auf die reine Produktion ausgerichtet. Auf einer Fläche von über 22.000 Hektar kultivieren die deutschen Baumschulen Laub-, Wild-, Nadel-, Obst- und Forstgehölze, um damit allen Kundenwünschen zu entsprechen.“

Die Vielfalt der Gehölzsortimente spiegelt sich auch in der weiteren Spezialisierung der Baumschulbetriebe wider. Am breitesten aufgestellt sind die sogenannten Sortimentsbaumschulen, in denen verschiedenste Gehölze herangezogen werden. Daneben gibt es eine Vielzahl von Baumschulen, die für bestimmte Sortimente bekannt sind. So widmen sich beispielsweise Forstbaumschulen der Kultur von Nadel- und Laubbäumen für die Aufforstung. Hochbaumschulen kultivieren alle Ziergehölze, darunter auch Hochstämme für die Verwendung in privaten Gärten aber auch in Städten und Gemeinden. Mehr über Baumschulen und deren Verband gibt es unter

Von: 

 

 Links zu diesem Thema:

Empfohlen für Sie: