Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik und die Universitäten Freiburg und Göttingen werden ein Verfahren zur Erfassung und Aktualisierung von betriebswirtschaftlichen Daten für typische forstwirtschaftliche Arbeitsabläufe entwickeln. Die Ergebnisse wollen die Forscher in einer Datenbank für die Forstbranche zur Verfügung stellen.

Typische forstwirtschaftliche Arbeitsabläufe (Foto: M. Hauri / FNR)

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.

Seit fast alle Forstverwaltungen und –betriebe vor rund zehn Jahren vom früher üblichen Stück- auf Zeitlohn umgestellt haben, werden die Standardkalkulationsdaten für die betriebswirtschaftliche Planung nicht mehr aktualisiert. Zudem haben sich aufgrund des technischen Fortschritts Arbeitsabläufe zum Beispiel bei der Holzernte geändert, immer häufiger werden Tätigkeiten auch von externen Dienstleistern übernommen. Dies alles erschwert die Planung, Steuerung und Kontrolle der forstbetrieblichen Arbeiten.

Ziel des kürzlich begonnenen Vorhabens ist es deshalb, ähnliche Kennzahlen für die Forstwirtschaft zu erarbeiten, wie es sie mit der Datensammlung „Betriebsplanung Landwirtschaft“ des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) bereits für die Landwirtschaft gibt. Die Wissenschaftler wollen Planzeiten und -kosten ausgewählter Tätigkeiten sowie Kalkulationsschemata ermitteln und Waldbesitzern, Forstbetrieben und anderen Akteuren der Branche zur Verfügung stellen. Die Einbindung eines Projektbeirates, der die verschiedenen Waldbesitzarten und Standorte Deutschlands repräsentiert, sowie die Kooperation mit dem Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung (REFA) und dem Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR) sorgt für die Nähe zur Praxis. Die Kennzahlen sollen in einer Datenbank bis zum Ablauf des Projektes 2018 aufbereitet werden. Ein Konzept für die laufende Aktualisierung der Daten gehört ebenfalls zum Arbeitsumfang.

Übergeordnetes Ziel ist es, das Kostenbewusstsein in der Forstwirtschaft zu fördern und zu einem effizienteren Ressourcenmanagement beizutragen. Planzeiten sind durchschnittliche Zeitverbrauchswerte für definierte Tätigkeiten, Plankosten bewerten die Einsatzfaktoren menschliche Arbeit, Abnutzung von Maschinen, Materialverbrauch etc. Durch Kombination von Planzeiten und –kosten lassen sich durchschnittliche Kosten für Arbeitsabläufe festlegen, die in der betriebswirtschaftlichen Planung als Richtwerte herangezogen werden können.
Informationen zum Projekt stehen online (siehe Link) unter den Förderkennzeichen 22013214, 22035114 und 22035214 zur Verfügung.

 

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