Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Auch wenn die Temperaturen am 18., 19. und 20. September voraussichtlich nicht mehr ganz so hochsommerlich sein werden, steht das Fürstliche Gartenfest Schloss Wolfsgarten ganz oben auf der Liste der heißesten Gartenevents des Jahres. Das Sonderthema „Flammende Gärten“ der neunten Auflage dieser renommierten Garten- und Verkaufsausstellung hält jede Menge feurige Überraschungen für seine Gäste bereit. Die können sich auf ein Sortiment der rund 170 internationalen Austeller freuen, das alles bietet, was Gärten und Gärtnern schöner macht und das diesjährige Sonderthema mit Leben erfüllt.

Gartenfest Schloss Wolfsgarten (Foto: Fürstliches Gartenfest)

An den funkensprühenden Essen der Schmiedinnen und Schmiede geschieht das besonders eindrucksvoll. Wolfgang Krauss und Sandra Geruschkat wissen, wie man den Hammer führt und brillieren mit handwerklicher Perfektion. Bei Wolfgang Krauss findet sie ihren Ausdruck in Werkstücken – seine Glockenspiele und Grillkonstruktionen sind legendär –, bei denen sich handwerkliche und künstlerische Anteile zu einem erfindungsreichen Ganzen fügen, während bei Sandra Geruschkat die Verbindung von Tradition und Moderne in filigranen und verspielten Werkstücken – sei es ein Gartentor, eine Skulptur, ein Windspiel oder eine Feuerschale – zelebriert.

Auch bei den Töpfern auf Schloss Wolfsgarten steht das Thema „Flammen“ im Zentrum des Geschehens. Eine spannende Methode der Keramikherstellung findet sich bei Raku-Art. Andreas Neubert aus Neidenfels hat sich der japanischen Keramik verschrieben, die dort seit dem 16. Jahrhundert in engem Zusammenhang mit der Teezeremonie und dem Zen-Buddhismus steht, und faszinierend archaische Objekte und Gefäße hervorbringt.

Nicht ganz so heiß, was die Temperaturen betrifft, geht es am Stand des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, VEN zu. Der Verein mit lobenswerter Mission präsentiert die aufgrund ihrer schwindenden praktischen Bedeutung bedrohten Färbepflanzen und führt sie mittels eines solarbetriebenen „Sonnenofens“ ihrer eigentlichen und nützlichen Bestimmung zu. Weitere Attraktionen des VEN sind die täglich angebotenen Workshops „Apfeltaschen und gefüllte Paprika to go“, in denen sich Groß und Klein mit Früchten und Gemüse in der Kunst des Stoffdrucks ausprobieren können.

Kunst (und Kultur) gibt es auf dem Fürstlichen Gartenfest nicht nur zum Selber- und Mitmachen, sie wird auch von virtuosen Künstlerinnen und Künstlern dargeboten. Der Kreis Offenbach erfreut auch in diesem Jahr die Besucher des Fürstlichen Gartenfestes auf Schloss Wolfsgarten mit klassischer und moderner Musik (Sonntag, 20. September 14.30 bis 16.30 Uhr) im Japanischen Garten.

Das Ensemble „Windstärke 10“, ein reines Holzbläserorchester unter der Leitung von Ulrike Fröhling, wird mit Stücken von Joachim Raff (1822-1882), Antonio Rosetti (1750-1792) für wohlklingende Luftbewegung sorgen. Der musikalische Nachwuchs aus dem Kreis Offenbach gibt sich mit JugendInternationale Verkaufs-Ausstellung für Gartenkultur und Ländliche Lebensart 18. – 20.Sept. 2015 Schloss Wolfsgarten 2 musiziert-Preisträgern, Mitgliedern des Kreisjugendorchesters und Ensembles aus den Musikschulen ebenfalls die Ehre.

Die Schwindler hingegen belassen es nicht bei einem Konzert an einem Ort. Das Trio gehört schon fast zum Gartenfestinventar und jeder, der in den letzten Jahren ein Fürstliches Gartenfest besucht hat, weiß ihre beschwingende Melange aus Jazz, Bossa Nova, Samba und Swing zu schätzen, mit der sie über die Höfe und durch den Park von Schloss Wolfsgarten streifen.

Zum ersten Mal hingegen flattern die „Cock-Tales“ über das Fürstliche Gartenfest. Dieses Hühnertrio bedient bereitwillig alle Klischees zum Thema (menschliche) Hühner. Wie den eitlen Gockel, die zickige Glucke oder das gerupfte Suppenhuhn. In diesem musikalischen Walking-Act finden sich, mit jeder Menge Humor gewürzt, all die menschlichen Schrullen, die wir nur zu gerne dem gefiederten Nutztier zuordnen.

Tierisch, wenn auch ungleich seriöser geht es bei zwei Programmpunkten zu, die perfekt in die historische Kulisse des ehemaligen Jagdschlosses passen. Stilecht, stilechter, am stilechtesten – präsentieren sich die Taunusmeute und die Jagdhornbläser der Ralley Rheingau.

Wenn die Jagdreiter in ihren roten Röcken hoch zu Ross galoppierend der Taunusmeute folgen und die Jagdhornbläserinnen und -bläser der Rallye-Rheingau dieses Schauspiel musikalisch und stilecht untermalen, wird ein Bild der „Flammenden Gärten“ entstehen, das in Erinnerung bleibt.

Veranstaltungsort

  • Schloss Wolfsgarten, 63225 Langen zwischen Frankfurt und Darmstadt, an der Kreisstraße 168
  • Veranstalter: Hessische Hausstiftung, SKH Landgraf Donatus von Hessen
  • Öffnungszeiten Freitag, 18. bis Sonntag 20. September 2015, 10 – 18 Uhr
  • Eintrittspreise: Tageskarte 16 Euro Dauerkarte 30 Euro Kinder unter 14 Jahren kostenlos

Parken und Shuttleservice, Besucherkatalog, alle Fachvorträge, Parkführungen und ein Großteil des Rahmenunterhaltungsprogramms sind im Eintrittspreis enthalten.

 

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