Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

In einem persönlichen Gespräch haben der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), Jürgen Mertz, und ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt über aktuelle Herausforderungen des Gartenbaus informiert.

ZVG-Präsident Jürgen Mertz (links) und ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer (rechts) informierten Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt über aktuelle Herausforderungen des Gartenbaus. Foto: ZVG

Mertz würdigte die Wiederaufnahme des Bundesprogrammes zur Steigerung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft und im Gartenbau als Teil des Nationalen Aktionsplanes Energieeffizienz (NAPE), mahnte aber an, dass die entsprechende Richtlinie möglichst um-gehend notifiziert werden müsse, damit anstehende Investitionen zügig umgesetzt werden können. Der Entwurf der neuen Richtlinie bietet den Unternehmen einen guten Ansatz für Investitionen in eine zukunftsfähige Produktion. Durch die vorgesehene Förderung der Beratung sei ein wichtiges Instrument geschaffen worden, um marktreife Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt ZukunftsInitiative NiedrigEnergieGewächshaus (ZINEG) in den Betrieben umsetzen zu können.

Hoch erfreut zeigt sich der ZVG über den Konsens mit Bundesminister Schmidt, dass auch Verkaufsgewächshäuser im NAPE berücksichtigt werden müssen. Mit Nachdruck werden derzeit vom BMEL entsprechende Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium geführt. „Zahl-reiche Einzelhandelsgärtnereien hätten so die Möglichkeit, noch mehr in Energieeffizienz zu investieren, um langfristig den Energieverbrauch und damit auch den CO2-Ausstoss deutlich zu reduzieren. Eine entsprechende Förderung wäre eine große Chance für das Programm und den Berufsstand", so Mertz.

Mertz und Fleischer wiesen zudem auf die große Bedeutung des Themas Grün in der Stadt hin. Mit dem Stadtgrün-Kongress und dem Grünbuch sei das Thema ressortübergreifend stärker in den politischen Fokus gerückt. Bundesminister Schmidt stimmte mit dem ZVG überein, dass die BUGA, neben einer gärtnerischen Leistungsschau, auch ein Beleg für die wachsende Bedeutung von gepflegten Grünflächen in den Städten sei. Die zentrale Herausforderung, so Mertz, sei aber die Sicherstellung einer angemessenen Pflege der bereits be-stehenden Grünflächen. „Die Leuchtturmprojekte für Grün in der Stadt sind ein gutes Zeichen. Doch was wir auch benötigen, ist ein nachhaltiges Finanzkonzept zum Erhalt und zur Pflege bestehender Grünanlagen in den Städten und Gemeinden. Der Zustand mancher öffentlicher Grünflächen ist beschämend", machte Mertz die Dringlichkeit der Grünflächen-pflege deutlich. Der ZVG werde bei dem angestoßenen Weißbuchprozess insbesondere den Aspekt der Finanzierung von Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen weiterhin konstruktiv begleiten, sicherte Mertz dem Bundesminister zu.

Des Weiteren kam Bundesminister Schmidt auf die Kritik des ZVG einer unzureichenden Darstellung des Gartenbaus im diesjährigen Agrarpolitischen Bericht des BMEL zu sprechen und versicherte seine Wertschätzung gegenüber den gärtnerischen Betrieben und ihren Produkten. ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer hofft, dass sich diese Wertschätzung künftig auch in der turnusmäßigen Bilanz des Ministeriums wider spiegeln wird.

Der ZVG-Präsident bestärkte den Bundesminister ferner in seinem Engagement für die gärtnerische Forschung und lobte die kürzlich initiierte Forschungsstrategie für Innovationen im Gartenbau HortInnova. „Damit wird eine zentrale Forderung des ZVGs umgesetzt. Mit der vorliegenden Forschungsstrategie können ganz konkrete Zukunfts- und Innovationsthemen erschlossen und in konkrete Forschungsprojekte umgesetzt werden. Die gärtnerischen Betriebe werden hiervon maßgeblich profitieren", so Mertz.

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