Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

„Der Wald spielt weltweit eine zentrale Rolle für den Klimaschutz. Als CO₂-Senke muss der Wald in den aktuellen Verhandlungen um die künftigen globalen Klimaziele eine entscheidende Rolle einnehmen“, forderte Philipp Freiherr zu Guttenberg, Präsident der AGDW - Die Waldeigentümer, anlässlich seiner Teilnahme am 14. Weltforstkongress (WFC - World Forestry Congress).

Die Waldeigentümer

Der weltweit größte Forstkongress findet in dieser Woche (vom 7. bis 11. September) im südafrikanischen Durban statt - und damit zum ersten Mal in einem afrikanischen Land. Klimawandel, Klimaschutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder sind Schwerpunktthemen auf dem Kongress. „Allein in Deutschland speichert der Wald rund 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr – eine Leistung, die für den Klimaschutz eine erhebliche Rolle spielt.“ Eine zentrale Voraussetzung dafür sei die nachhaltige Forstwirtschaft, die weltweit eine Vorbildfunktion habe. Auch dies müsse in der Debatte um den Klimaschutz stärker in den Vordergrund rücken.

Auf dem Weltforstkongress geht es außerdem um den Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zwischen den Experten der unterschiedlichen Länder. Der AGDW-Präsident berichtete daher in einem Forum über die Bedeutung und Struktur des Kleinprivatwaldes in Deutschland und über das Management in den forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen.

Zu Guttenberg: „Der Kleinprivatwald ist ein wichtiger Pfeiler der Waldbewirtschaftung in Deutschland.“ Immerhin rund die Hälfte der Privatwaldfläche teilen sich Betriebe mit einer Größe bis zu 20 Hektar. Er forderte, dass diese Gruppe als Produzenten der Ressource Holz stärker von der Energiewende profitieren müsse. Dies könne geschehen, indem die energetische Nutzung von Holz z.B. als Biomasse eine größere Rolle spiele oder Holz etwa für den Bausektor viel mehr eingesetzt werde als dies bislang der Fall sei. „Holz ist die ökologische Ressource schlechthin“, sagte der AGDW-Präsident. „Das Potenzial dieses Rohstoffes wird in Deutschland nach wie vor erheblich unterschätzt.“

Ein großer Teil des Waldes in Deutschland wird von Besitzern kleiner Waldflächen bewirtschaftet: Die durchschnittliche Familienforstwirtschaft hat eine Größe von rund 2,7 Hektar, so zu Guttenberg. Besonders niedrig sei der Durchschnitt in Rheinland-Pfalz mit 0,7 Hektar und in Thüringen mit rund 1 Hektar, aber auch in Bayern und Baden-Württemberg liegt er bei gut 2 Hektar. „Eine lebenswichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewirtschaftung sind daher die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse mit einem professionellen Management, das Holzernte und Holzverkauf organisiert und die Kosten für den Einzelnen minimiert“, so der AGDW-Präsident.

„Den Kleinprivatwaldbesitzern muss der Rücken gestärkt werden, damit sie die Verantwortung für ihren Wald weiterhin ausüben und das Prinzip einer nachhaltigen Bewirtschaftung umsetzen können“, forderte zu Guttenberg. Immerhin würden sie in Deutschland wie in vielen anderen Ländern einen wichtigen Beitrag zur Holzproduktion und zum Klimaschutz leisten. „Sie brauchen ganz praktische Unterstützung und keine zusätzliche Schippe ideologisch motivierter Auflagen, wie sie in Deutschland gerne verteilt werden.“ Er verwies auf Einrichtungen wie das Kuratorium für Wald- und Forsttechnik, das mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und praktischen Workshops Wissen zur Bewirtschaftung gerade kleiner Waldflächen vermittelt.

 

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