Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am Abend des 22. Januar 2016 trafen sich die grünen Berufsverbände Hessens im Casino des Planungsdezernats zu ihrem gemeinsamen jährlichen Neujahrsempfang. Die grünen Verbände Hessens setzen sich zusammen aus dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) Landesverband Hessen, der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) Landesverband Hessen, dem Fachverband für den Garten- und Landschaftsbau Hessen-Thüringen e. V. (FGL), der Gartenamtsleiterkonferenz beim Deutschen Städtetag (GALK) und der Hessischen Vereinigung für Naturschutz und Landschaftspflege (HVNL).

Neujahrsempfang der grünen Verbände Hessens (Foto: GaLaBau-HT)

Der Landesvorsitzende der Gartenamtsleiterkonferenz und Amtsleiter des Frankfurter Grünflächenamtes, Stephan Heldmann, hieß mehr als 300 Gäste willkommen.

In seiner Begrüßung verwies Heldmann auf die enorm gewachsene Bedeutung des Öffentlichen Grüns insbesondere für expandierende Großstädte und Metropolregionen. Gerade durch seine gute Grünausstattung, durch Investitionen von fast 70 Millionen Euro in den letzten 7 Jahren hat sich Frankfurt (und die Region) im nationalen wie internationalen Ranking einen Spitzenplatz erarbeiten können. Dass das Grün dabei inzwischen zu einem harten Standortfaktor geworden ist, hat sich dabei längst als Selbstverständnis etabliert.

Bürgermeister Olaf Cunitz hob in seinem Grußwort die Wichtigkeit einer integrierten Sichtweise hervor: „Insbesondere in einer flächenmäßig so begrenzten Stadt wie Frankfurt, deren Einwohnerzahl stark wächst, müssen unterschiedlichste Flächennutzungsansprüche berücksichtigt werden. Für eine lebenswerte Stadt sind Flächen für Wohnraum ebenso notwendig wie Frei- und Grünflächen, aber auch Verkehrsflächen, Flächen für Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie. Deshalb erarbeiten wir derzeit ein integriertes Stadtentwicklungskonzept, bei dem diese verschiedenen Belange angemessen berücksichtigt werden – und wir das Wachstum der Stadt und damit auch ihre Zukunft aktiv gestalten.“

Die DGGL Hessen verleiht jährlich den Preis für zeitgenössische Gartenkunst, intern auch „Garten-Oskar“ genannt. Im Wechsel werden dabei öffentliche oder private Projekte ausgezeichnet. In diesem Jahr ging der Preis an das Büro Adler & Olesch, Landschaftsarchitekten und Ingenieure Mainz GmbH, Herrn Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitekt Stefan Bitter. Ausgezeichnet wurde damit das Projekt „Terroir, zeitgenössische Gartenkunst im alten Weinberg“. Diese private Gartenanlage stellt eine gelungene Verbindung von umgebender Kulturlandschaft und moderner Architektur dar.

Der Preis ist mit einer Summe von 2.500 € dotiert, die von dem Wiesbadener Garten- und Landschaftsbaubetrieb Gramenz gestiftet wird. Auch eine kleine Edelstahlskulptur des Frankfurter Künstlers Bernhard Jäger ist Bestandteil des Preises.

Herr Gerhard Roßkopf, Inhaber des gleichnamigen Garten- und Landschaftsbaubetriebs in Frankfurt-Goldstein und Mitglied im FGL Hessen-Thüringen, wurde mit einem Ehrenpreis im Rahmen des Projektes „Offene Gartenpforte Hessen“ ausgezeichnet, für das er sich über viele Jahre hinweg engagiert hatte.

Als Höhepunkt des Abends und von vielen Besuchern mit großem Interesse erwartet folgte der Festvortrag von Herrn Uli Hellweg zum Thema „IBA Rhein-Main - Chancen einer grünen Bauausstellung für die Metropolregion“. Uli Hellweg war u.a. Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung (IBA) Hamburg GmbH. Hellweg zeigte zunächst auf, dass Bauausstellungen neben den architektonisch-stadtplanerischen, sozialen und kulturellen Facetten immer auch Aspekte des Freiraums beinhalten. Grundsätzlich sieht Hellweg Bauausstellungen als ein hochwirksames Instrument zur Stadt- und Regionalentwicklung, das auch eine hohe Anerkennung in der Öffentlichkeit genießt, da die bereitgestellten Investitionsmittel direkt und ohne Ausnahme in die strukturellen Maßnahmen fließen. Anders ist das z.B. bei sportlichen Großveranstaltungen wie beispielsweise olympischen Spielen.

Hier werden zwar auch strukturverändernde Maßnahmen auf den Weg gebracht, große Teile der Mittel fließen aber in die Veranstaltung selbst und haben daher keine nachhaltige Wirkung. Aus Sicht von Hellweg könnte eine IBA Rhein-Main für viele Ballungsräume, national wie international, eine Vorbildfunktion haben wenn es gelingt, sowohl die Politik als auch die Kommunen davon zu überzeugen, Partikularinteressen hinten anzustellen und sich stattdessen an den Gemeinsamkeiten zu orientieren, die eine IBA für die Region haben kann.

Nach diesem inspirierenden Vortrag verlief der gesellschaftliche Teil des Abends bei angeregten Gesprächen.

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