Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ein leistungsstarkes Allround- Fahrzeug für den Ganzjahreseinsatz im Winter- wie auch im Sommerdienst hat die Gemeinde Lech im österreichischen Vorarlberg erhalten. Paul Nutzfahrzeuge hat dafür mit einem Unimog U 530 erstmals den leistungsstärksten Profi-Geräteträger aus der neuen Unimog-Generation mit einer gelenkten und luftgefederten Nachlaufachse sowie einer Allradlenkung ausgestattet.

Im Zuge des Chassisumbaus für den Ganzjahreseinsatz mit schweren und leistungsstarken Geräten in der Gemeinde Lech am Arlberg hat Paul Nutzfahrzeuge erstmals ein Basisfahrgestell des Unimog U 530 mit einer luftgefederten Nachlauf-Lenkachse und Allradlenkung ausgerüstet.

Paul Nutzfahrzeuge hat den ersten Unimog U 530 mit einer luftgefederten Nachlauf-Lenkachse und Allradlenkung ausgestattet. Das Foto zeigt den modifizierten Dreiachser mit einer leistungsstarken Westa-Schneefräse im Winterdienst der Gemeinde Lech in Vorarlberg.

Die Übergabe des ersten Unimog U 530, der von Paul Nutzfahrzeuge mit luftgefederter Nachlauf-Lenkachse und Allradlenkung ausgestattet worden ist, erfolgte in der Gemeinde Lech im österreichischen Vorarlberg. Das Foto zeigt von links nach rechts: Martin Bauer (Paul Nutzfahrzeuge), Gerhard Netbal und Paul Schmidhuber (Pappas Gruppe), Günter Schneider (Leiter des Bauhofs der Gemeinde Lech am Arlberg) sowie Ludwig Muxel, Bürgermeister der Gemeinde Lech am Arlberg. (Alle Fotos: Paul Nutzfahrzeuge)

Das Fahrzeug ist am 4. Februar 2016 durch Gerhard Netbal und Paul Schmidhuber von der Pappas Gruppe und Martin Bauer, Leiter Marketing der Paul Nutzfahrzeuge GmbH, an Ludwig Muxel, Bürgermeister der Gemeinde Lech am Arlberg, und Bauhofleiter Günter Schneider übergeben worden.

Paul Nutzfahrzeuge ist bereits seit vielen Jahren ein anerkannter Spezialist für den Einbau gelenkter Nachlaufachsen in Lkw und Unimog. Für die Gemeinde Lech am Arlberg hat der niederbayerische Spezialist für Fahrzeugmodifikationen im Auftrag der Pappas Gruppe jetzt erstmals auch die Ausrüstung eines Unimog U 530 aus der neuen Euro-6-Generation mit einer Nachlauflenkachse sowie der zugehörigen Lenkhydraulik und Lenkelektronik durchgeführt. Durch die spezielle Ausrüstung steigert sich das zulässige Gesamtgewicht des geländegängigen Allradfahrzeugs auf 2 25 Tonnen. Die damit erzielte Wendigkeit und die Nutzlasterhöhung auf 14 Tonnen erhöhen die Einsatzbandbreite bei Mäh- und Räumprozessen und damit den Ganzjahresnutzen erheblich: Die in den Produktionsstätten von Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen an der Donau durchgeführten Umbaumaßnahmen machen beispielsweise den Einsatz kostenintensiver Begleitfahrzeuge zum Abtransport des Mäh- und Räumguts überflüssig. Sie steigern damit jedoch nicht nur die Umweltfreundlichkeit, sondern erhöhen zugleich auch die ohnehin bereits unvergleichlich hohe Effizienz und die Flexibilität des Unimog-Geräteträgers auf den engen Gassen und steilen Bergpassagen der österreichischen Hochgebirgsregion am Arlberg um ein Vielfaches.

„Mit dem neuen Unimog-Geräteträger verfügen wir zu jeder Jahreszeit über ein hocheffizientes Arbeitsgerät, um schnell und saisonunabhängig agieren zu können“, sagt Günter Schneider, Leiter des Bauhofs der Gemeinde Lech am Arlberg. „Damit können wir Bewohnern und Besuchern jederzeit gepflegte Anlagen und freie Zugangswege präsentieren, die die Attraktivität unserer Gemeinde erhöhen“, ergänzt Bürgermeister Ludwig Muxel.

Dritte Achse erhöht Nutzlast und Einsatzflexibilität

Der von Paul Nutzfahrzeuge realisierte dreiachsige Unimog U 530 mit einer Euro-6-Motorleistung von 220 kW/299 PS und einem langen Radstand von 3900 mm verfügt über eine Nutzlast inklusive Meiller-Kippaufbau bzw. Transportbehälter von beachtlichen 14 t. Als Basis für den Umbau sind zunächst die Platzverhältnisse am Fahrzeug erweitert worden. Zur Aufnahme der dritten Achse und eines Abrollkippers mit bis zu 5000 mm Länge erfolgte eine Verlängerung des serienmäßigen Rahmenüberhangs von 1000 mm auf 2250 mm. Der Einbau einer luftgefederten Nachlauflenkachse mit Trommelbremse und einer zulässigen Achslast von 9 t erhöht in Verbindung mit der Vorderachse (Achslast 7,5 t) und der ersten Hinterachse (Achslast 9 t) das zulässige Gesamtgewicht auf insgesamt 25 t. Die Luftfederung an der gelenkten Nachlaufachse wird über die Einfederungswege der Antriebsachse gesteuert. Die Achsführung erfolgt mittels Längs- und Querlenkern sowie Lenkungsstabilisatoren. Die Räder an allen Achsen sind mit einer Singlebereifung der Dimension 385/65 R 22,5 ausgerüstet.

Extrem hohe Wendigkeit ist ausschlaggebender Faktor

Ein wichtiger Faktor ist in den Vorarlberger Skigebieten und damit auch in der Gemeinde Lech eine extrem gute Manövrierbarkeit und ein sicheres Durchkommen unter den dort herrschenden, oft extrem begrenzten Platzverhältnissen. Mit dem Einbau von Lenkhydraulik plus Lenkelektronik auch für die Nachlaufachse wird diese in die Allradlenkung integriert, wodurch sich die Wendigkeit des neuen Unimog-Einsatzfahrzeugs beträchtlich erhöht. Damit ergeben sich erweiterte Einsatzmöglichkeiten auf Bergstraßen mit limitierter Straßenbreite sowie in den engen Dorf- und Innenstadtarealen der Gemeinde Lech am Arlberg. Besonders bei der Schneeräumung im Winterdienst stellt dies einen immensen Vorteil dar.

Die Lenkungsarten können vom neu installierten Bedienpult im Fahrerhaus aus gewählt werden. Bis zum Erreichen einer maximalen Fahrgeschwindigkeit von 15 km/h ist die Allradlenkung möglich. In Abhängigkeit vom jeweiligen Lenkeinschlagwinkel an der Vorderachse werden die erste und zweite Hinterachse entgegen der Lenkrichtung der Vorderachse gelenkt. Dies sorgt für eine maximale Wendigkeit und damit für eine deutlich verbesserte Manövrierfähigkeit, wenn es eng zugeht. Auch eine Diagonallenkung ist möglich, der sogenannte „Hundegang“. Dabei folgen die beiden Hinterachsen der Lenkrichtung, die über die Vorderachse definiert wird, und ermöglichen so besonders in Hanglagen und bei Walzarbeiten einen sicheren Arbeitsprozess. Werden alle Achsen in der gleichen Richtung gelenkt, ist das Fahrzeug nahezu parallel seitlich versetzbar. Selbstverständlich können die beiden Hinterachsen auch manuell und somit völlig unabhängig von der Vorderachse gelenkt werden.

Die Nachlaufachse ist bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h lenkbar. Danach erfolgt aus Sicherheitsgründen eine vollständige Verriegelung, wodurch sie nur noch für den Geradeauslauf freigegeben ist. Bis 30 km/h lässt sich für maximal drei Minuten eine Anfahrhilfe zuschalten, deren Aktivität die Traktion beim Anfahren an Steigungen erhöht.

Höchste Leistungen bei Transportaufgaben und Schneebeseitigung

Der neue Unimog-Geräteträger ist nach der Umrüstung für den vorgesehenen Einsatz mit Mäh- und Mulchgeräten im Sommer und mit einer leistungsstarken Westa-Schneefräse im Winter prädestiniert. An der Fahrzeugfront ist eine Anbauplatte zum Aufnehmen der Schneefräse sowie diverser Mäh- und Mulchgeräte angebaut, die über die werkseitig montierte Frontzapfwelle angetrieben werden. Sind vorn keine Geräte angebaut, wird ein rund 1000 kg schweres Ballastgewicht mitgeführt, um die erforderliche Vorderachslast sicherstellen zu können und somit ein gutes Lenkverhalten zu gewährleisten. Durch die erhöhte Nutzlast kann der Unimog-Dreiachser U 530 darüber hinaus auch Transportaufgaben übernehmen und beispielsweise den Abtransport von Mähgut und Schnee mit bis zu 80 km/h in einem Arbeitsgang erledigen. Damit macht er den sonst üblichen kosten- und zeitintensiven Einsatz eines Begleitfahrzeugs für Transportaufgaben überflüssig. In Lech wird er im Sommer vor allem für den Transport von Gras und Hackschnitzeln zu den umliegenden Biogasanlagen oder den Abtransport des Klärschlamms zu den Entsorgungsbetrieben eingesetzt. Im Winter bläst die Schneefräse die Schneemassen direkt in den Containerbehälter. Der Abrollkipper bringt beim Transport der Container eine enorme Zeitersparnis und beschleunigt vor allem im Winter die Räumprozesse enorm: So können volle Container abgesetzt und leere Container zur Befüllung mit Schnee aufgenommen werden, wodurch der Unimog ohne Zeitverzug weiterarbeiten kann.

Zum Schutz vor Beschädigungen wurde von Paul Nutzfahrzeuge ein spezieller Unterfahrschutz im Heckbereich angebracht, der aufgrund der Fahrzeug-Gesamtlänge inklusive des Behälters einziehbar ist. Der Einzug verhindert, dass das Schüttgut beim Abkippvorgang den Unterfahrschutz beschädigt.

Der am Fahrzeugrahmen fest montierte Abrollkipper Meiller RK 14,5 hat eine Behälterlänge von 5000 mm und einen Kippwinkel von rund 54 Grad. Paul Nutzfahrzeuge hat die Installation für den hydraulischen Antrieb über den Motornebenabtrieb vorgenommen und eine exakte Steuerung über die Pumpe der in Vilshofen eingebauten Load-Sensing-Hydraulik ermöglicht. Die Regelung der Kippbewegungen erfolgt bequem, sicher und vor Witterungseinflüssen geschützt vom Fahrerplatz aus via Joystick- Steuergerät.

 

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Paul Nutzfahrzeuge GmbH

Josef-Paul-Str. 1
94474 Vilshofen an der Donau
Deutschland

Tel.: +49 (0) 8541 90 30 136
Fax: +49 (0) 8541 96 74 65 36

Email:
Web: http://www.paul-nutzfahrzeuge.de

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