Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Garten München ist Süddeutschlands größte Indoor-Gartenmesse für die Gartenkultur. Hier zeigen Experten faszinierende Ideen für das schöne Wohnen draußen: Inspirationen zur Gestaltung, Einrichtung, Bepflanzung und Dekoration, außergewöhnliche Pflanzen und Gemüsesorten, Hochbeete, Schwimmteiche und Gartenlauben.

(v.l.n.r.): Dieter Dohr (Vorsitzender der Geschäftsführung der Gesellschaft für Handwerksmessen), Ulrich Schäfer (Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e.V.), Georg Schlagbauer (Präsident des Bayerischen Handwerkstages und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft für Handwerksmessen) sowie Hubert Bittlmayer (Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) begrüßten die Messebesucher im Rahmen der Eröffnungsfeier am ersten Messetag.

Bei der Showgarten-Prämierung auf der Garten München 2016 erzielte die Firma Niedermaier Gärten & Freiräume den ersten Platz. Den Preis nahmen stellvertretend Joana Strangmüller (links) und Susanne Poser entgegen.

Den zweiten Platz belegte TOPGRÜN 5. Uwe und Nico Kienzler (v.l.n.r.) freuten sich über die Auszeichnung.

Von 24.02. bis 01.03.2016 kamen rund 131.500 Besucher in die sieben Messehallen zu den beiden parallel stattfindenden Ausstellungen „Garten München“ und „Internationale Handwerksmesse“. Auf der Garten München präsentierten über 140 Aussteller ein umfassendes Angebot an Produkten und Dienstleistungen. Auch der Verband Garten- und Landschaftbau Bayern e.V. (VGL Bayern) war mit einem Informationsstand in Halle C4 vor Ort vertreten. Zahlreiche Interessenten informierten sich am Stand über die zunehmende Bedeutung von Grün- und Außenanlagen im privaten Umfeld. Dabei reichte das Themenspektrum von der Verwendung von Licht im Garten über die altersgerechte Gartengestaltung bis zum verantwortungsvollen Umgang mit Regenwasser.

Eröffnungsfeier zeichnet die besten Showgärten aus

Im Rahmen der Eröffnungsfeier begrüßte Georg Schlagbauer (Präsident des Bayerischen Handwerkstages und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft für Handwerksmessen) die Besucher und Aussteller zur Garten München 2016. In seiner Rede unterstrich er die zunehmende Bedeutung der Messe für den Gartenliebhaber. Mit den Themenbereichen moderne Gartengestaltung, Gartenpflanzen, Gartenausstattung, Gartenambiente und Beleuchtung, Gartenliteratur sowie umfangreicher Beratung und Information, biete die Veranstaltung alles rund um die faszinierende Welt des Gartens. „Besonders hervorzuheben sind die Showgärten. Dort zeigen die Profis im Garten- und Landschaftsbau ihr kreatives und handwerkliches Können. Für viele Messebesucher sind sie die Messe-Highlights schlechthin – als Quelle individueller Anregungen für den heimischen Garten“, betonte Schlagbauer.

In einem Statement würdigte Hubert Bittlmayer (Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) anschließend die Leitmesse des Garten- und Landschaftsbaus und des Freizeitgartenbaus in Bayern. „Seit vielen Jahren erfüllt die Garten München die Sehnsucht der Menschen nach Pflanzen, nach der Natur, nach Schönheit. Ob Vollprofi, Anfänger, Amateur, ambitionierter Hobbygärtner oder Urban Gardener – für jeden wird hier
etwas geboten. Insofern beginnt der Frühling mit dem heutigen Messestart, dem Saisonauftakt für alle mit ausgeprägter Gartenleidenschaft“, so Bittlmayer. Schließlich erinnerte der Amtschef an die Bayerische Gartenakademie, das Sachgebiet an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, das speziell für Freizeitgärtner eingerichtet wurde. Dort erhalten Gartenfreunde kostenlose Informationen rund um den Haus- und Kleingarten.

Ulrich Schäfer (Präsident im Verband Garten- und Landschaftbau Bayern) verdeutlichte in seinem Grußwort die zunehmende Wichtigkeit von Hausgärten als zusätzlichen Wohnraum für weite Bevölkerungskreise. So trage die Gestaltung der Grünflächen zur Verbesserung der Wohnattraktivität bei und fördere gleichzeitig die nachhaltige Wertsteigerung einer Immobilie insgesamt. Außerdem erläuterte Schäfer das Engagement des Landesverbandes im Klima- und Umweltschutz. Zum Beispiel nannte er die Charta Zukunft Stadt und Grün, die gemeinsam mit dem Bundesverband Garten- und Landschaftbau und der Stiftung DIE GRÜNE STADT entwickelt wurde. Weiterhin fördere der VGL Bayern den Umweltpakt Bayern, eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft, mit dem Ziel, die natürlichen Lebensgrundlagen durch Kooperationen von Staat und Wirtschaft besser zu schützten. Darüber hinaus engagiere sich der Verband auch in der Fördergesellschaft für bayerische Landesgartenschauen. In diesem Zusammenhang erinnerte der Verbandspräsident an die diesjährige Landesgartenschau: „Besuchen Sie Bayreuth und überzeugen Sie sich von der Leistungsfähigkeit des Garten- und Landschaftsbaus“, appellierte Schäfer abschließend an die anwesenden Gäste.

Im Anschluss erfolgte die Prämierung der besten Showgärten, die zuvor durch eine Jury ausgewählt wurden. Nach Angaben des Juryvorsitzenden Stefan Kalckhoff standen dabei vor allem die Bewertungskriterien Ästhetik und individuelle Originalität, die Berücksichtigung von Trends sowie die Einzigartigkeit des Messeauftritts im Vordergrund. Den ersten Platz belegte die Firma Niedermaier Gärten & Freiräume, der zweite Platz ging an TOPGRÜN 5 – beide Mitglieder im VGL Bayern.

Komplett gestaltete Gartenwelten – die Publikumsmagnete der Garten München

Insgesamt präsentierten sechs, dem VGL Bayern angeschlossene Garten- und Landschaftsbaubetriebe eindrucksvoll ihre aufwendig gestalteten Gartenwelten. Viele Messebesucher nutzten diese Messe-Highlights für individuelle Anregungen und Gestaltungsideen, die in persönlichen Gesprächen mit den Ausstellern weiter vertieft wurden.

„Unser Showgarten, mit den Elementen Stahl, Stein, Wasser und ausgewählten Pflanzen, ist ein gelungenes Beispiel für das Wohnen im Freien. Neben dem Ess- und Loungebereich lädt ein Schattenplatz mit einem Zier-Apfelbaum in Dachform, sozusagen als grüner Sonnenschirm, zum Verweilen und Entspannen ein“, erklärte Joana Strangmüller von der Firma Niedermaier Gärten & Freiräume. Und ihre Kollegin Susanne Poser ergänzte: „Die beiden unterschiedlichen Ebenen in unserem Garten gleichen vorhandene Höhenunterschiede aus und unterstützen die Raumbildung. Gleichzeitig entstehen verschiedene Perspektiven, die die Vielfalt des Gartenensemble vermitteln. Bei den Pflanzen verwenden wir unter anderem Gräser, mehrstämmige Kiefern, Eiben und Hortensien – kombiniert mit Frühjahrsblühern.“ Insgesamt ein äußerst gelungener Wohlfühlgarten, der mit viel Liebe zum Detail geplant und ausgeführt wurde.

TOPGRÜN 5 gestaltete wieder eine großzügige Präsentation mit atmosphärischer Beleuchtung und mediterranem Flair. Claudia Kienzler: „Als dominierendes Element integrierten wir einen Swimmingpool mit Wasserspiel in unseren Showgarten. Das Schwimmbecken wird umrahmt von einer Lounge mit offener Feuerstelle, einer Außenküche mit flexiblen Elementen aus Betonstein und eingebautem Grill sowie einigen Hochbeeten aus Betonmaterialien in Sonderanfertigung.“ Sichtschutzelemente in Cortenstahl-Optik ergänzten den Einsatz der hochwertigen Materialien. In den Grünbereichen kamen Azaleen, Maigrün, Buchspflanzen und Kirschlorbeer zum Einsatz. „Die Verwendung von superschmalen Toskana-Zypressen aus deutschen Baumschulen machen den Traumgarten perfekt“, ergänzte Kienzler.

Der Auftritt der Firma Kamlah beinhaltete zwei verschiedene Arten der Gartengestaltung. „Einerseits präsentieren wir einen modernen Garten mit klaren Linien. Dabei ist der Plattenbelag, das Wasserbecken und der Lounge-Bereich bewusst in verschiedenen Grautönen gehalten. Formgehölze und orangefarbene Lampions dienen als Gegenpol. Andererseits haben wir einen kleinen, etwas verspielten, natürlichen Garten mit mehr Pflanzen angelegt. Prägende Stilmittel sind hier die Polygonalplatten und die Trockenmauer mit bepflanztem Hochbeet. Etwas für den Romantiker“, so Christian Kamlah.

Die Martin Bayer Garten- und Landschaftsbau verwendete auf ihrem Schaugarten selbstleuchtende Gartenaccessoires als besonderes Stilmittel. Der Atriumgarten wurde ausschließlich mit Betonsteinen gestaltet und beherbergte ein Hochbeet mit pflegeleichter Dauerbepflanzung. „Wer das besondere für seinen Garten sucht, aber wenig Zeit für die Pflege aufwenden möchte, kann mit Gartenbonsais eine besonders hochwertige Optik in seinen Garten bringen. Gartenbonsais sind in der Pflege vergleichbar mit Sträuchern. Sie müssen nur einmal jährlich zurückgeschnitten und je nach Wetterlage zirka ein Mal pro Woche gegossen werden“, sagte Martin Bayer. Außerdem schmückte der Betrieb die Messehalle mit zahlreichen Zierkirschen, Felsenbirnen, Hainbuchen und Tulpenblattbäumen.

Bei Garten Bronder stand die Individualität des Kunden im Mittelpunkt des Messeauftritts. Der Betrieb präsentierte eine Vielzahl ausgefallener Brunnen und Wasserspiele – sowohl für den modernen Garten als auch für den Bauerngarten – sowie zahlreiche auffällige Kunstobjekte und Gartenaccessoires. Ein weiteres Highlight war der Aufbau eines Labyrinths zur Präsentation unterschiedlicher Sichtschutzlösungen. Hierzu erläuterte Herbert Bronder: „Blickschutz, Grundstücksbegrenzung oder einfach ein Stück grüne Atmosphäre – mit der Hecke lassen sich sofort sichtbare Effekte erzielen. Sie kann zu jeder Jahreszeit gepflanzt werden und ist nach nur einer Vegetationsperiode komplett blickdicht. Eine immergrüne Sichtschutzlösung bietet das Heckenelement aus Efeu.“

Die Uwe Scheller Baumschulen Gruppe (U.S.B. Group) präsentierte unter anderem ein stimmiges Arrangement mit Gartenbonsai, einen zu einer Pagode geschnittenen Riesen-Lebensbaum sowie eine in Kugelform geschnittene Eibe. Hervorragend umrahmt und fortgeführt wurde das Ensemble durch eine Fotowand mit japanischem Schlitzahorn in Herbstfärbung und einer Brücke in eine Parklandschaft mit Blumenbeet. Die Einspielung von gedämpfter Zen Musik sorgte für zusätzliche Atmosphäre. „Wir sind erstmals hier als Aussteller vertreten und freuen uns, unsere Baumschulen einem breiten aber fachkundigen Publikum vorzustellen“, erklärte Uwe Scheller.

Ein umfassendes Rahmenprogramm rundete die Fachmesse ab. Im Garten-Forum, in Halle C4, informierten zahlreiche Vorträge zu den Themen „Gestalten Sie Ihren Traumgarten“, „Kleine Gärten - ganz groß“, „Robuste Apfelsorten für kleine Gärten“ sowie „Schnitt von Obstbäumen und Beerensträuchern“. Die nächste Garten München findet von 08. bis 14. März 2017 auf dem Messegelände in München statt.

 

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