Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 10. Und 11. Juni waren auf der Landesgartenschau Eutin die Landschaftsgärtner los. Beim Landschaftsgärtner-Cup Nord trafen die 36 talentiertesten Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg (inkl. Metropolregion) und Mecklenburg-Vorpommern aufeinander. In Zweierteams maßen sie ihr Können und kürten die Besten ihrer Zunft.

Dies sind die sechs neuen norddeutschen Landesmeister/innen (v. l. n. r.): Maik Hagelstein und Christian Otto (Schleswig-Holstein), Juliane Euen und Anne Sadler (Mecklenburg-Vorpommern) und Lusie Hanstein mit Jan Harms (Hamburg).

So sehen Sieger aus: Luise Hanstein und Jan Harms sind die Gesamtsieger des Landschaftsgärtner-Cups Nord 2016 und die neuen Hamburger Landesmeister.

Nur sechs Stunden Zeit hatten die Teams, um einen kompletten mittelalterlichen Garten auf 16 Quadratmetern zu errichten. Eine gut funktionierende Arbeitsteilung war Voraussetzung, wie hier bei Christian Otto (vorn) und Maik Hagelstein. (Alle Fotos: Kottich)

Besonders gut lief der zweitägige Berufswettkampf für Luise Hanstein und Jan Harms vom landschaftsgärtnerischen Fachbetrieb Beran Gärten GmbH & Co. KG aus Neu Wulmstorf. Das Team war für den Hamburger Fachverband ins Rennen gegangen, sicherte sich den 1. Platz in der länderübergreifenden Gesamtwertung und entschied somit den norddeutschen Berufswettkampf für sich. Die Neu Wulmstorfer sind damit nicht nur die Gesamtsieger des Landschaftsgärtner-Cups Nord 2016, sondern werden außerdem als neue Hamburger Landesmeister im September zur GaLaBau Messe nach Nürnberg reisen, um hier für ihren Verband bei den Deutschen Meisterschaften anzutreten.

Bevor sie am Nachmittag des 11. Juni bei der Siegerehrung die Lorbeeren für ihre hervorragende Performance ernten konnten, hatten Luise Hanstein und ihr Kollege Jan Harms an den zwei Wettkampftagen des Landschaftsgärtner-Cups Nord insgesamt sechs Themenstationen zu meistern. Seite an Seite mit den 17 weiteren Teams aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern stellten sie ihr Wissen rund um das Bearbeiten und Bestimmen von Natursteinen unter Beweis, führten Vermessungen durch, bestimmten Pflanzen, demonstrierten ihre Geschicklichkeit im Umgang mit technischen Geräten und beantworteten Fragen zur Arbeitssicherheit.

Herzstück und größte Herausforderung des Berufswettkampfes war auch in diesem Jahr die Bauaufgabe, bei der jeweils neun Teams innerhalb von sechs Stunden nach einem festgelegten Plan einen 16 Quadratmeter großen Garten bauen. Die Gartensituation steht bei jedem Landschaftsgärtner-Cup Nord unter einem anderen Motto und vereint elementare praktische Fähigkeiten, die in der Ausbildung zum Landschaftsgärtner vermittelt werden. Auf dem Landesgartenschaugelände in Eutin errichteten die Auszubildenden ihre Gärten in einer Flucht entlang der Seepromenade in der Stadtbucht. Die historische Kulisse des Eutiner Schlosses diente als Inspiration für das diesjährige Thema der Bauaufgabe: Es galt, einen mittelalterlichen Garten anzulegen, inklusive Burgruinenmauer, Bauerngarten, Pergola, Wegen aus Katzenkopfpflaster und einer Zugbrücke aus WPC-Dielen.

Die beiden Auszubildenden aus Neu Wulmstorf bei Hamburg überzeugten die Fachjury auch bei dieser Aufgabe, die mit einer Gewichtung von 65 Prozent in die Gesamtwertung einging. „Die Bauaufgabe war sechs Stunden Aufregung pur. Unser Ziel war in erster Linie, fertig zu werden und das mit einem möglichst guten Gefühl“, berichtete Luise Hanstein. Dies ist den Cup-Siegern in jedem Fall gelungen, was beide auf eine gute Vorbereitung und eine strukturierte Teamarbeit zurückführten. „Wir haben kniffelige Teile der Bauaufgabe vorher im Betrieb gezielt geübt und während des Cups die Aufgaben gemäß unseren Stärken verteilt. Ich habe zum Beispiel gepflastert und gemauert und Luise den Hauptteil der Pflanzungen übernommen“, sagte Jan Harms. Dass sie im selben Unternehmen arbeiten, ist für die Gewinner keine Voraussetzung für den Erfolg. „Wir arbeiten in unserem Betrieb gar nicht oft zusammen. Viele wichtiger finden wir, dass wir uns gut verstehen und uns für den Cup genau abgestimmt haben“, so Luise Hanstein.

Der zweite Platz in der länderübergreifenden Gesamtwertung ging an zwei Schleswig-Holsteiner: Maik Hagelstein vom Fachbetrieb Lars Mirold Garten- und Landschaftsbau in Preetz und Christian Otto, Auszubildender im Kieler Fachbetrieb Björn Cardel Garten- und Landschaftsbau sind somit auch die neuen schleswig-holsteinischen Landesmeister. Dritter in der länderübergreifenden Gesamtwertung wurde ebenfalls ein Team aus dem südlichen Speckgürtel Hamburgs: Tom Kaiser (Steffen Heuer Garten- und Landschaftsbau e. K., Rosengarten) und Lennard Jordan (Hohenberg GmbH, Seevetal). Das einzige reine Frauen-Team beim Landschaftsgärtner-Cups Nord 2016 eroberte den Titel „ Landesmeisterinnen Mecklenburg-Vorpommern“. Gleichzeitig ging auch der 9. Platz in der Gesamtwertung an Juliane Euen (Gartenprofi Wuttig Landschaftsbau GbR, Zinnowitz) und an Anne Sadler (Jungjohann & Jensen GmbH Garten- und Landschaftsbau, Güstrow).

 

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