Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Mittwoch das diesjährige Aktionsprogramm gegen die Allergiepflanze Ambrosia gestartet. Huml betonte bei der Besichtigung eines großen Ambrosia-Standortes im mittelfränkischen Uttenreuth (Landkreis Erlangenb-Höchstadt): Die Pollen der Ambrosia sind starke Allergieauslöser bei Menschen. Schon geringe Mengen können gesundheitliche Beschwerden auslösen. Die Pflanze muss daher nachhaltig bekämpft werden.

Akti­ons­pro­gramm gegen die Aller­gie­pflanze Ambrosia

Die Minis­terin fügte hinzu: "Als Reaktion auf Ambrosia-Pollen tritt Asthma besonders häufig auf. Bereits seit 2007 geht der Frei­staat syste­ma­tisch mit einem Akti­ons­pro­gramm gegen die Pflanze vor. Damit konnte die starke Ambrosia-Ausbreitung in den vergan­genen Jahren gebremst werden. Aber es ist wichtig, mit der Bekämpfung nicht nach­zu­lassen."

Die ursprünglich in den USA behei­matete Pflanze Beifuß-Ambrosie breitet sich seit den 1990er Jahren auch in Bayern aus. Eine Ambrosia-Pflanze kann zwischen 3.000 und 60.000 Samen in ihrem einjäh­rigen Lebens­zyklus abwerfen. Außerdem kann sie bis zu eine Milliarde Pollen in die Luft entlassen.

Große Ambrosia-Bestände ab rund 100 Pflanzen sollten von Bürge­rinnen und Bürgern den Land­rats­ämtern oder Kreis­ver­wal­tungs­be­hörden gemeldet werden. Wer Einzel­pflanzen entdeckt, kann diese auch selbst besei­tigen. Wichtig ist dabei, die Pflanze nur mit Hand­schuhen auszu­reißen und bei bereits blühenden Pflanzen einen Mund­schutz zu tragen. Die Pflan­zen­reste sollten in einer Plas­tiktüte mit dem Hausmüll entsorgt werden.

Derzeit sind in Bayern etwa 363 Ambrosia-Standorte bekannt. Im vergan­genen Jahr wurden 27 neue Bestände mit jeweils mehr als 100 Pflanzen regis­triert. Aller­dings gab es auch 75 Wuchs­stellen, bei denen der Bestand als nach­haltig bekämpft gilt.

Insgesamt inves­tiert der Frei­staat bis 2016 rund 830.000 Euro für Maßnahmen zur Ambrosia-Bekämpfung. Unter anderem wurden wissen­schaft­liche Forschungs­pro­jekte an den beiden Münchner Univer­si­täten gefördert. Die Projekte unter­suchen die gesund­heit­lichen Auswir­kungen der Pflanze. Außerdem wurden zur genauen Bestimmung der Bestände die Land­rats­ämter sowie kreis­freie Städte mit GPS-Geräten ausge­rüstet. Zur Haupt­blüte kommt Ambrosia erst spät im Jahr - je nach Wetterlage zwischen August und September.

 

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