Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Auch Dächer können vielfältige Biotope sein! Elf Landschaftsgärtner-Auszubildende schufen auf einem Fünftel des 2000 m² großen Gründaches die Grundlage dafür, dass die Besucher während der IGA auf einer Aussichtsplattform ein artenreiches Biotop in luftiger Höhe bestaunen können.

Azubis aus Berlin und Brandenburg bauen ein Biodiversitäts-Gründach

Harte Arbeit in luftiger Höhe auf dem Besucherzentrum der IGA 2017 Berlin.

(Fotos: GaLaBau-Fachverband Berlin-Brandenburg)

Begrünte Dächer – egal ob es sich um einfache extensive Gründächer oder anspruchsvolle Dachgärten handelt – fungieren als Lebensraum für Insekten und Vögel. Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen m² Dachflächen in blühende Naturoasen verwandelt.

Als Modellprojekt zur Verbesserung der Biodiversität wurde am 09.08.2016 das Dach des Besucherzentrums auf der IGA Berlin 2017 mit speziellen Maßnahmen in seiner Biotopfunktion gefördert. Dabei sind schon einfache Maßnahmen wie Grobkiesbeete und unterschiedliche Substrathöhen förderlich für die Artenvielfalt. Durch die Anlage von Sandlinsen, temporären Wasserflächen und Totholzhaufen wurde ebenfalls durch die Azubis die Biodiversität erhöht. Futterpflanzen für Insekten werden in einigen Wochen folgen.

Der Deutsche Dachgärtner Verband e.V. (DDV) plante dieses Demonstrationsprojekt mit Unterstützung des Fachverbandes Garten- und Landschaftbau Berlin und Brandenburg e.V. (FGL). Die Firma fairplants-system aus Pritzwalk ist für die Extensivbegrünung des gesamten Daches verantwortlich und führt als Spezialbetrieb von Berlin bis Hamburg jährlich zahlreiche Dachbegrünungen aus.

Die Landschaftsgärtner-Azubis aus verschiedenen GaLaBau-Betrieben in Berlin und Brandenburg hatten zum Teil noch keine Arbeiten auf einem Gründach ausgeführt. Wolfgang Ansel, Geschäftsführer des DDV, und Thomas Krummsdorf, Geschäftsführer der Firma fairplants-system, führten die Sicherheitseinweisung zu Dacharbeiten durch und standen auch „oben“ den Azubis mit Rat und Tat zur Seite. Sie erläuterten die fachlichen Grundlagen und das ergonomische Arbeiten mit den gewichtigen Materialien, für deren Transport nach oben zum Glück ein Kran bereitstand. Die schwere und nicht ungefährliche Arbeit auf dem Dach hatte aber auch seine guten Seiten: Die Aussicht über die entstehende IGA, das angenehme Wetter und die reibungslose Teamarbeit.

Ein außergewöhnlicher Ausbildungsort und eine schöne Ergänzung der Themen „Natur erleben“ und „Urban gärtnern“ der IGA – so hatte dieses Azubiprojekt für alle Beteiligten etwas Gutes. Die Insekten- und Vogelpopulation wird es ihnen spätestens im nächsten Jahr danken!

 

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