Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Rund 55 Prozent der globalen Produktion von Knollenbegonien (Begonia tuberosa grandiflora) geht auf das Konto flämischer Erzeuger. Um die starke Qualität und breite Farbenpalette in den Fokus zu rücken, inszenieren dem belgischen Zierpflanzenverband AVBS angeschlossene Begonienerzeuger jährlich einige aufmerksamkeitsstarke Blumenteppiche.

Die flämische Knollenbegonie strahlt dank großer Blüten, vieler Farben und einem großen Wasserreservoir. (Foto: VLAM)

Zum 20. Mal wurde dem Brüsseler Grote Markt diese besondere Ehre nunmehr zuteil: Mitte August wurde er in ein buntes Farbenmeer verwandelt.

Flämische Begonien weltweit beliebt

Die Erzeugung von Knollenbegonien in Flandern konzentriert sich auf rund 20 Betriebe, die in der Region Gent, dem Herzen des belgischen Gartenbaus, angesiedelt sind. Auf einer Fläche von 80 ha werden jährlich 25 Millionen Knollen erzeugt, das entspricht 55 Prozent der Weltproduktion. Flämische Knollenbegonien erfreuen sich großer Beliebtheit im Ausland. Das bestätigt auch der belgische Handel, der 95 Prozent der Produktionsmengen exportiert. Wichtigster Absatzmarkt für Knollenbegonien ist das Vereinigte Königreich, das rund ein Viertel der Gesamtexportmengen ordert. Darüber hinaus sind auch die Nachbarn Frankreich (10 bis 15 Prozent) und Deutschland (fünf Prozent) wichtige Kunden. Die Niederlande spielen eine besondere Rolle als Transitmarkt und auch Skandinavien ist mit einem Marktanteil von zirka drei Prozent auf den Geschmack dieser flämischen Spezialität gekommen.

Besonders stark zugenommen hat die Nachfrage in Zentral- und Osteuropa (Polen, Rumänien, Ukraine, …). Mittlerweile gehen bereits 30 Prozent der Exportmengen dorthin. Auch wenn dieses Wachstum sich aufgrund der besonderen Situation in Russland nicht fortsetzen konnte, so bleibt die Region ein starker Handelspartner für die flämische Knollenbegonie.

In Drittländern ist die Spezialität aus Flandern ebenfalls sehr gefragt. Nordamerika und insbesondere die Vereinigten Staaten sowie, in geringerem Maße, auch Kanada ordern rund zehn Prozent der belgischen Absatzmengen. Japan ist derzeit noch ein kleinerer Markt (< ein Prozent), bietet aber noch viel Potenzial. Wie sich jetzt aus Anlass des 20. Blumenteppichs in Brüssel herauskristallisierte, sind die japanischen Kunden tief beeindruckt von dem breiten farben- und formenreichen Sortiment. Japan war in diesem Jahr übrigens Gastland des Events.

Der Brüsseler Begonienteppich

Der 20. Blumenteppich in Brüssel stand im Zeichen der 150-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Belgien und Japan. Für den gemeinsamen Entwurf zeichneten der renommierte belgische Designer Marc Schautteet und die junge japanische Designerin Fuji Suzuki verantwortlich. Als Inspirationsquelle dienten Suzuki die typisch japanischen Vorstellungen von Blumen, Vögeln, Wind und Mond.
Der Teppich war 75 m lang und 24 m breit und bildete einen 1.800 m2 großes Blumenmeer. Insgesamt wurden 600.000 Blüten in dem Kunstwerk verarbeitet: insbesondere Begonien, ergänzt durch Dahlien, diverse Gräser und gefärbte Rinde kamen zum Einsatz. Rund hundert Freiwillige haben acht Stunden an dem Teppich gearbeitet. Der Teppich wurde auf www.flowercarpet.be verewigt.
Die flämischen Knollenbegonien, die für den Teppich verwendet wurden sind großblumig und in einer breiten Farbenpalette verfügbar. Zudem zeichnen sie sich – dank ihrem großen Wasserreservoir – durch lange Frische aus. Deshalb sind sie geradezu prädestiniert für Blumenteppiche.

Weitere Termine

Nach dem Brüsseler Event stehen in weiteren flämischen Städten Begonienteppiche auf dem Programm:

  • 26. - 28. August in Lochristi
  • 3. - 5. September in Leuven
  • 23. - 25. September in Sint Truiden
 

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