Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Seit rund einem Vierteljahrhundert pflegen die Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava eine intensive Zusammenarbeit. Durch zwei neue, von der EU geförderte Projekte wird diese erfolgreiche Kooperation weiter ausgebaut. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betonte gesten bei einem Besuch im Nationalpark Šumava:

Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (Foto: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Die beiden Großschutzgebiete sind zu einer grünen Brücke zwischen den beiden Staaten geworden. Unsere Nationalparke haben bereits heute eine europaweite Leuchtturm-Funktion in der Nationalparkforschung und in der Bewahrung mitteleuropäischer Waldnatur. Diese naturschutzfachliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit werden wir weiter intensivieren. Die bayerisch-tschechischen Großschutzgebiete sind auf einem guten Weg zu einem einmaligen, europäischen Urwald von morgen."

Bei ihrem Besuch in Kvilda gab Umweltministerin Scharf gemeinsam mit dem Tschechischen Umweltministerin Richard Brabec den Startschuss für zwei neue, von der EU geförderte grenzüberschreitende Forschungsprojekte. Dabei sollen die Voraussetzungen für ein grenzübergreifendes Monitoring-Netzwerk und die Erfassung der Biodiversität von Wäldern, Mooren und Gewässern in beiden Nationalparken mit einheitlichen und standardisierten Methoden geschaffen werden. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden anschließend Empfehlungen für das Naturschutz-Management der Parke ausgearbeitet. Darüber hinaus soll die Struktur der nachwachsenden Wälder besser erfasst werden und durch das Anlegen einer grenzüberschreitenden Monitoringfläche die natürliche Walddynamik langfristig beobachtet werden. Insgesamt werden die Nationalparke voraussichtlich rund 2,2 Millionen Euro in die gemeinsame Forschung investieren.

Die Bayerische Staatsregierung hat auf ihrer Klausur in St. Quirin beschlossen, dass es in Bayern neben den Nationalparken im Bayerischen Wald und im Berchtesgadener Land einen weiteren Nationalpark geben soll. Eine Projektgruppe im Umweltministerium prüft derzeit umfassend die Möglichkeiten für einen dritten Nationalpark und setzt dabei auf ein offenes und transparentes Verfahren. Scharf: "Ein Nationalpark ist ein ökologisches Konjunkturprogramm allererster Güte. Er stärkt die Naturheimat Bayern, erhält die Artenvielfalt und treibt die wirtschaftliche, touristische und infrastrukturelle Gesamtentwicklung voran. Gleichzeitig ist ein dritter Nationalpark ein Angebot an die Regionen." Die Auswahl einer Region erfolgt nach einem intensiven Dialogprozess mit den Verantwortlichen.

 

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