Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat gesterm in Berlin das Gutachten „Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen und Ernährung und Holzverwendung“ entgegengenommen. Das Gutachten wurde vom Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) und vom Wissenschaftlichen Beirat für Waldpolitik (WBW) beim BMEL erstellt.

v.l. Prof. Dr. Harald Grethe (Vorsitzender WBAE), Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Prof. Dr. Hermann Spellmann (Vorsitzender WBW) bei der Überreichung des Gutachtens (Quelle: BMEL)

Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt erklärte: „Ich danke den Beiräten sehr für die geleistete Arbeit. Das Gutachten ist sehr umfassend und geht fachlich in die Tiefe. Das Gutachten würdigt die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft für den Klimaschutz, zeigt langfristige Klimaschutzpotentiale und die damit verbundenen Herausforderungen auf. Denn die Agenda 2030 und der Pariser Klimavertrag zeigen: Beim Klimaschutz ist die Landwirtschaft Teil der Lösung. Nur mit einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft meistern wir die großen globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Ernährungssicherung und Versorgung mit nachwachsenden Rohstoffen. Darüber hinaus leisten Land- und Forstwirtschaft bereits einen essentiellen Beitrag für den Klimaschutz, etwa durch die Speicherung von Kohlenstoffdioxid im Boden, im Wald und in Holzprodukten. Deshalb gilt: Klimaschutz und Ernährungssicherung dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Bei der jüngsten Weltklimakonferenz in Paris ist es erstmals gelungen, Landwirtschaft als Teil der Lösung mit einzubeziehen. Mein Ministerium wird das Klimaschutzgutachten der Beiräte intensiv prüfen.“

Der Vorsitzende des WBAE, Prof. Dr. Harald Grethe, erklärte: „Zur Erreichung der langfristigen Klimaschutzziele wird von der Landwirtschaft ein erheblicher Beitrag notwendig. Auch die Konsumenten können bei der Lebensmittelwahl einen wichtigen Beitrag leisten. Wir sind uns bewusst, dass die notwendige Transformation zu einer Landwirtschaft und Ernährung mit erheblich reduzierten Treibhausgasemissionen Jahrzehnte beanspruchen wird. Sie sollte daher als langfristiger Lern- und Anpassungsprozess aufgefasst werden.“

Der Vorsitzende des WBW, Prof. Dr. Hermann Spellmann, erklärte: „Gerade weil einige vom Minderungspotenzial her gewichtige Klimaschutzmaßnahmen lange Zeit benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten, ist es dringend geboten, zügig mit der Umsetzung zu beginnen. Die größten Potenziale zur Stärkung des Klimaschutzbeitrages der Forst- und Holzwirtschaft liegen in einer nachhaltigen, effizienten Nutzung der Wälder und einer stärkeren Verwendung von Holz in Form von langlebigen Produkten. Besonders wichtig sind hierfür ausreichend hohe Nadelbaumanteile.“

Das Gutachten „Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen und Ernährung und Holzverwendung“ finden Sie hier auf der Website des BMEL: siehe Link

Hintergrund

Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) und der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik (WBW) beim BMEL sind interdisziplinär besetzt und sollen das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bei der Entwicklung seiner Politik in diesen Bereichen unterstützen. Die unabhängigen Gremien arbeiten auf ehrenamtlicher Basis und erstellen Gutachten und Stellungnahmen.

 

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