Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Unter dem Titel: Neue Krankheiten und Schädlinge - Konsequenzen für die grüne Branche, bietet die IPM ESSEN 2017 in Kooperation mit dem Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. und der Stiftung DIE GRÜNE STADT erneut eine hochkarätige Informationsveranstaltung für Baumschulgärtner, Landschaftsgärtner und kommunale Entscheider an.

Parks und Grünräume in Städten sind wichtig als klimawirksame Ausgleichsflächen und damit die Bürger sich hier wohl fühlen.

Herausforderung für die Grüne Branche: Besonders bei Bäumen - beispielsweis bei Kastanien - zeigen sich in den letzten Jahren immer häufiger Probleme durch Krankheiten und Schädlinge. (Fotos: DGS)

Die Veranstaltung mit drei Kurzvorträgen und einer Diskussion findet traditionell am zweiten Messetag statt: Im kommenden Jahr also am Mittwoch, den 25. Januar 2017, 10:30 bis 12:00 Uhr - aufgrund von Bauarbeiten dieses Mal im Congress Center West, Saal Berlin.

Es sind gleich mehrere Gründe, die in den vergangenen Jahren dazu beigetragen haben, dass sich immer wieder neue Krankheiten und Schädlinge bei Gehölzen ausbreiten. Zum Teil ist dies Folge der Globalisierung und des damit verbundenen weltumspannenden Warentransportes. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass mit den Waren, aber auch mit Verpackungsmaterial, Containern oder Fahrzeugen unerwünschte Organismen unbeabsichtigt importiert werden. Dazu kommen Klimaveränderungen, die es fremden Arten erleichtern, sich auszubreiten. Als invasiv wird eine Art dann bezeichnet, wenn sie sich am neuen Ort etabliert und soweit vermehrt hat, dass sie wirtschaftliche oder ökologische Schäden verursachen kann. Problematisch ist auch, dass es in den meisten Fällen zunächst keine natürlichen Feinde oder Gegenspieler gibt. Bis konkrete Bekämpfungsmethoden entwickelt sind, ist oftmals schon erheblicher Schaden entstanden.

Das sicherlich bekannteste Beispiel ist der Buchsbaum: Die in Europa heimische und seit Jahrhunderten fest in der europäischen Gartenkultur verankerte Kulturpflanze ist binnen weniger Jahre so gut wie vom Markt verschwunden. Der Buchsbaumzünsler und die Pilzkrankheit Cylindrocladium buxicola haben sowohl im öffentlichen Grün wie in privaten Gärten einen dramatischen Niedergang der Pflanze verursacht: Trotz inzwischen bekannten Bekämpfungsmöglichkeiten scheint es auf absehbare Zeit darum zu gehen, Alternativen für den Buchs zu finden und zu kultivieren. Aber auch bei anderen Pflanzenarten und besonders bei Bäumen zeigen sich Probleme. Teilweise sind es hochspezialisierte Krankheiten und Schädlinge, so z.B. an Platanen, Kastanien, Eschen, Ulmen, Ahornen, Hortensien, Rhododendren …, oftmals erweitern sie aber nach der Ausbreitung ihr Wirtsspektrum und treten an verschiedenen Gehölzen auf.

Die Ausbreitung neuer Krankheiten und Schädlinge schränken die Auswahlmöglichkeiten für Gehölze (auch) im öffentlichen Grün ein. Parallel steigen die Erwartungen an das öffentliche Grün: Bürger wünschen sich Parks und Grünräume für Erholung und als klimawirksame Ausgleichsflächen. Unter dem Begriff „Grüne Infrastruktur“ kommen aus Brüssel, aber auch vom Bund Empfehlungen für Kommunen, Grünflächen strategisch zu nutzen, auch mit Bezug auf das Stadtklima. All dies hat längst Auswirkungen auf die grüne Branche: Baumschulen selektieren bestehende Sortimente: Gemeinsam mit ihren Kunden in Kommunen und im Garten- und Landschaftsbau suchen sie nach Alternativen.

Drei Sprecher werden aus verschiedenen Perspektiven Kurzbeiträge zum Tagungsthema liefern: Ein Vertreter der Landwirtschaftskammer Rheinland berichtet aus der Erfahrung im Pflanzengesundheitsdienst und bei Einfuhrkontrollen. Er führt in das Thema ein und gibt einen Überblick der Entwicklung der letzten Jahre. Ein Sprecher aus dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit der Stadt Münster gibt Einblick in die Situation seiner Kommune. Darüber hinaus stellt er überörtlich den Stand der Dinge aus Sicht des Arbeitskreises Stadtbäume bei der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz vor. Drittens erläutert ein Mitarbeiter eines Baumpflegeunternehmens praktische Erfahrungen aus der täglichen Arbeit und stellt Konsequenzen für die Baumüberwachung und –pflege im kommunalen Grün vor. In einer abschließenden Podiumsdiskussion werden die Einzelaspekte weiter ausgeführt, Fragen und Anregungen aus dem Publikum sind herzlich willkommen. Die Veranstaltung wird moderiert von Peter Menke, Vorstand der Stiftung DIE GRÜNE STADT.

Interessierte können sich bis zum 20. Januar 2017 bei ilka.zoppa(at)messe-essen.de anmelden. Angemeldete Teilnehmer erhalten eine kostenlose Eintrittskarte für die IPM ESSEN.

 

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