Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Faszination Garten - von der Antike bis zur Moderne - lässt sich in einer zehnteiligen Vortragsreihe in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim erleben. An zehn Dienstag-Abenden zwischen dem 8. November 2016 und dem 2. Mai 2017 jeweils von 19 bis 21 Uhr in der Aula der LWG führen verschiedene Dozenten in die „Geschichte der Gartenkunst“ ein.

Barocke Gartenpracht in der Eremitage in Bayreuth: Der Sonnentempel des Apoll bildet das Zentrum des Neuen Schlosses. (Foto: Andreas Schulte/LWG)

Die Vorträge können auch einzeln besucht werden. Der Eintritt beträgt jeweils zwei Euro. In der halbstündigen Pause gibt es Gelegenheit, sich bei einem Glas Wein, anderen Getränken und Snacks auszutauschen. Die ersten sechs Vorträge hält Landschaftsarchitekt Andreas Schulte. Vier Exkursionen zu ausgewählten Gärten der Region ergänzen die Vorträge im Frühling bzw. Frühsommer 2017.

22.11.2016: Mittelalterliche und Renaissance-Gärten

Gärten in Italien – Villa D’Este, Villa Lante,
Am 22.11. entführt Schulte die Zuhörer in die mittelalterlichen Klostergärten Europas. Die neue Zeit der Renaissance brachte in Italien einige der kunstvollsten Gärten Europas hervor. Schulte bietet Einblick in die bezaubernde Gartenkunst der Villa D’Este und der Villa Lante und zeigt weitere Beispiele von Renaissance-Gärten großer Adelsdynastien nördlich der Alpen.

13.12.2016: Barocke Parkanlagen

Sonnenkönig Ludwig XIV – Versailles
Im Dezember widmet sich Andreas Schulte barocken Parkanlagen, die stilistisch den Renaissancegärten in einer Linie folgen. Der unumstrittene Höhepunkt des Barock stellt die absolutistische Inszenierung im französischen Versailles unter Sonnenkönig Ludwig XIV dar. Anderen europäischen Höfen galt diese Anlage als Vorbild. Bei aller Nachahmungsfreude entdeckt man dennoch immer wieder Besonderheiten und spezifische Ausprägungen an den weiteren Adelshöfen.

17.01.2017: Englische Landschaftsparks

Europa und USA – Central Park New York
Im neuen Jahr werden die idealisierten Welten des englischen Landschaftsparks, deren Verbreitung im späten 18. Jahrhundert zu einer grundlegenden Wendung in der Gartenkunst geführt hat, dargestellt. Die kunstvolle Inszenierung von Kultur und Natur wie z.B. im wegweisenden englischen Stowe war mehr als ein Jahrhundert gestaltprägend für die Parkanlagen in Europa und den USA, dort beispielsweise dem 350 ha großen Central Park in NewYork.

31.01.2017: Reformbewegung in der Gartenkunst um 1900

Jahrhundertwende – Sissinghurst, Parc Guell, Garten Liebermann
Ende des 19. und im frühen 20. Jahrhundert fanden parallel zu den großen gesellschaftlichen Veränderungen auch bedeutsame Reformbewegungen in der Park- und Gartengestaltung statt. Dazu gehören etwa die wunderschönen Arts-and-Crafts Gärten in England wie Sissinghurst oder Hestercombe, in denen die Stauden-verwendung Ihren Anfang nahm sowie auch einige herausragende Künstlergärten.

14.02.2017: Gartenkunst und Pflanzenverwendung der 50er Jahre bis heute

Nachkriegszeit- Aufbruch, Funktionalismus, Naturgartenbewegung
Die 50er Jahre waren Zeiten des Aufbruchs und der Neuausrichtung in Europa, auch in der Gartenkunst. Freie Formen und neue Materialien der 50er und 60er Jahre bezeugen eine ganz neue Stilrichtung. Schulte erläutert zudem den Funktionalismus in der Freiraumgestaltung sowie die Naturgartenbewegung als Gegenreaktion und endet mit außergewöhnlichen Beispielen zeitgenössischer Gärten und Parkanlagen.

Vier Gastvorträge und vier Exkursionen

Mit dem 7. März, 21. März, 4. April und 2. Mai sind weitere vier Vorträge geplant, die von unterschiedlichen Gastdozenten zu spannenden Spezialthemen der Gartenkunstgeschichte gehalten werden.

Als anschauliche Vertiefung sind zusätzliche Exkursionen in historisch interessante Gärten und Parkanlagen geplant. Neben zwei Halbtagesexkursionen in der näheren Umgebung, die am 28. und 29.04.2017 stattfinden sollen, sind zwei Tagesexkursionen inklusive Busfahrt für den 13.05. und dem 03.06. vorgesehen.

 

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