Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Derzeit läuft eine, von der EU-Kommission initiierte, öffentliche Konsultation zur gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020. Insbesondere stehen Fragen nach ökologischen Standards, den größten Herausforderungen für die Agrarpolitik nach Fachkräftebedarf und Betriebsübernahmen im Fokus der Konsultation.

Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG)

Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) hat seine Position bereits übermittelt und ruft Gärtnerinnen und Gärtner auf, ebenfalls ihre Stimme für die zukünftige Gestaltung der Agrarpolitik einzubringen.

Der ZVG hat in seiner Konsultationsantwort explizit auf die zukünftigen Herausforderungen für den deutschen Gartenbau hingewiesen. Zu dieser gehören u. a. die Auswirkungen des Klimawandels. Hier sind Gartenbaubetriebe insbesondere durch vermehrt auftretende extreme Wetterereignisse, die Ernten oder ganze Produktions- und Unterglasanbau-Flächen zerstören, sowie durch das verstärkte Auftreten (neuer) Quarantäneschädlinge betroffen. Besonders die geringe Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln für Sonder- bzw. kleine Kulturen zur Eindämmung oder Bekämpfung solcher neu auftretenden Schädlinge stellen den Gartenbau künftig vor große Herausforderungen.

Der ZVG fordert Risikomanagementinstrumente zu entwickeln und auch gleichzeitig die Forschung zu stärken. Der Verband machte gleichzeitig deutlich, dass die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln zukünftig eine Herausforderung bleiben wird. Noch immer sind nicht – wie in der Verordnung 2009/1107 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln festgeschrieben – mindestens drei Wirkstoffe pro Anwendungsgebiet im Pflanzenschutz verfügbar.

Ferner hat der ZVG in seiner Antwort den Arbeitskräftebedarf in den grünen Berufen problematisiert. Hier sieht der ZVG für die europäische Ebene u. a. Handlungsbedarf in der Steigerung der Attraktivität der ländlichen Räume durch gezielte Infrastrukturmaßnahmen. Die Stärkung des ländlichen Raumes und hier die Stärkung der kleinen und mittelständischen Gartenbaubetriebe sollten aus Sicht des ZVG die Prioritäten innerhalb der 2. Säule darstellen.

Für den Bereich Forschung hebt der ZVG hervor, dass diese die wichtigste Treibkraft für Innovationen im Gartenbau darstellt und empfahl, die angewandte Forschung stärker in den Fokus zu stellen. Der ZVG plädierte gleichzeitig, dass dem Trend der Reduzierung von Forschungsstellen in den Gartenbauwissenschaften entschieden entgegengewirkt werden muss.

Schließlich mahnte der ZVG an, die Kommunikationsleistung gegenüber der Gesellschaft und dem Verbraucher über die hohen Produktionsanforderungen sowie Umwelt-, Natur-, Klimaschutzstandards, Standards im Bereich der Lebensmittel- und Verbrauchersicherheit sowie im Pflanzenschutz zwingend zu verbessern, um eine sachliche und zielorientierte sowie wissenschaftlich fundierte Debatte über die Agrarpolitik in der Gesellschaft zu erreichen.

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