Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bayern verstärkt seine Bemühungen zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt. 10 Jahre nach dem Start der Kampagne - Bayerns UrEinwohner - wird das Angebot zur Umweltbildung weiter ausgebaut. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betonte am 07.06.17:

Bayerns UrEinwohner (Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V.)

"Wir wollen Bayerns UrEinwohnern auch in Zukunft eine Heimat bieten. Unsere Kampagne ist ein wichtiger Baustein zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Seit 10 Jahren fördert das Umweltministerium die Gemeinschaftsaktion mit den Landschaftspflegeverbänden. Die Kampagne ist inzwischen auf rund 90 Projekte angewachsen. Wir haben damit eine der erfolgreichsten und kreativsten Naturschutzaktionen in Deutschland etabliert. An diese Erfolge wollen wir auch in Zukunft anknüpfen."

Zum 10-jährigen Bestehen der Kampagne widmen sich die bayerischen Landschaftspflegeverbände sechs ausgewählten Arten, für deren Erhaltung Bayern eine besondere europäische Verantwortung trägt. Dazu gehören etwa das Bodensee-Vergissmeinnicht, der Große Brachvogel oder die Gelbbauchunke, die nach europäischem Recht besonders streng geschützt sind. Damit trägt die Kampagne auch dem 25-jährigen Bestehen der Europäischen Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Rechnung. "Es ist eine der Kernaufgaben der Landschaftspflegeverbände, die Lebensräume zu pflegen. Damit erhalten wir nicht nur unsere bayerische Heimat, sondern werden auch unserer europäischen Verantwortung gerecht", so Nicolas Liebig, Landessprecher der bayerischen Landschaftspflegeverbände. Das Bayerische Umweltministerium unterstützt die aktuelle Kampagne mit rund 270.000 Euro.

Sieben Projekte der bayerischen Landschaftspflegeverbände, die im Sommer 2017 starten, sollen für die besonderen Arten und deren Erhalt sensibilisieren. Zum Beispiel organisiert der Landschaftspflegeverband in der Stadt Lindau das Sammeln von Treibholz, das dem Bodensee-Vergissmeinnicht schadet, und initiiert ein Kunstprojekt daraus. Der Landschaftspflegeverband arbeitet dabei auch mit Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz zusammen. In einem weiteren Projekt organisieren die Landschaftspflegeverbände Dingolfing-Landau und Fürstenfeldbruck, die beide große Wiesenbrütergebiete betreuen, einen Erfahrungsaustausch der Landnutzer und Naturschützer zum Großen Brachvogel. Der Landschaftspflegefonds im Landkreis Cham setzt sich bei Waldbesitzern für die Entstehung von Laichplätzen für die Gelbbauchunke ein. Mit den Projekten sollen die Bemühungen für den Artenschutz gestärkt und positive Naturerlebnisse geschaffen werden.

Die bayerischen UrEinwohner 2017/2018 sind: Großer Brachvogel – Landkreise Dingolfing-Landau und Fürstenfeldbruck; Gelbbauchunke – Landkreis Cham; Bodensee-Vergissmeinnicht – Lindau; Feldhamster – Landkreise Würzburg und Kitzingen; Bienen-Ragwurz – Landkreis Lichtenfels; Wachtelkönig – Landkreis Kelheim.

Die Kampagne "Bayerns UrEinwohner" wurde 2008 vom Bayerischen Umweltministerium gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege ins Leben gerufen und unterstützt die Umsetzung des Bayerischen Biodiversitätsprogramms. Im Rahmen der Kampagne wurden bayernweit bisher rund 90 Projekte umgesetzt, darunter eine Fahrrad-App zum Lebensraum Wertachtal, eine Hirschkäfer-Meile mit Skulpturen aus Eichenholz im Landkreis Regensburg und die Pflanzung der ersten unterfränkischen Speierlings-Allee, einem typischen Wildobstbaum. Insgesamt wurden die Umsetzungsprojekte mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert.

 

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