Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Internationale Gartenausstellung ist schon jetzt ein Erfolg und Gewinn für Berlin und Marzahn-Hellersdorf. Durch die IGA wird die Hauptstadt überregional noch stärker als lebenswerte Metropole wahrgenommen. Bis zum kommenden Wochenende werden rund 750.000 Gäste die IGA Berlin 2017 besucht haben.

Seilbahn mit Palmen (© Dominik Butzmann)

Mit der Umweltbildung setzt die IGA ein wichtiges Zeichen: Täglich nehmen rund 500 Kinder und Jugendliche aus Schulen und Kitas an dem breit gefächerten Programm auf dem IGA-Campus und im neuen Umweltbildungszentrum teil. Über 50.000 werden es sein, wenn die IGA am 15. Oktober endet, das ist rekordverdächtig. Zur Halbzeit liegen jetzt die bisherigen Ergebnisse einer fortlaufenden Besucherbefragung vor. Dieser zufolge empfehlen 99 Prozent der Gäste den Besuch der IGA ihren Freunden und Verwandten weiter, drei Viertel möchten wieder kommen - gute Voraussetzungen für eine starke zweite Halbzeit. Als Topattraktionen liegen die Seilbahn und das Aussichtsbauwerk „Wolkenhain" in der Gunst der Gäste weit vorn, gefolgt von den internationalen Gärten. Mit einem Altersdurchschnitt von 47 Jahren verjüngt die erste Berliner IGA das Publikum im Vergleich zu bisherigen Gartenschauen deutlich.

Christian Gaebler, Aufsichtsratsvorsitzender IGA Berlin 2017 GmbH, Staatsekretär in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, zum Bergfest: „Die IGA Berlin 2017 hat bereits eine Vielzahl von selbstgesetzten Zielen erreicht: Sie wurde in Zeit und Budget fertiggestellt, präsentiert in moderner sowie bisher ungesehener Vielfalt internationale Gartenkunst und bietet innovativen Projekten auch aus Berlin eine Plattform für nachhaltige Lebenskultur. Die IGA ermöglicht neben neuen Perspektiven für wachsende Metropolen, vor allem einen neuen Blick auf den unterschätzten Bezirk Marzahn- Hellersdorf und zeigt uns allen, welches Potential in unseren äußeren Stadtbezirken liegt. Dass auch die Themen Sport und sportliche Prävention fester programmatischer Bestandteil der IGA sind und nachhaltig im neuen Kienbergpark fortgeführt werden, freut mich als Staatssekretär für Sport natürlich besonders."

Die IGA prägt den Bezirk und die Stadt

Binnen drei Monaten hat die IGA Berlin 2017 so viele Gäste aus Berlin, Deutschland und der ganzen Welt in den Bezirk Marzahn-Hellersdorf geführt wie vermutlich nie zuvor. Die weitläufige, attraktive Parklandschaft, das „grünste" Stadtentwicklungsprojekt Berlins, verändert dabei den Blick auf die Stadt und den Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die Ergebnisse der fortlaufenden Besucherbefragung

durch die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG), Mitgesellschafter der IGA, auf der Internationalen Gartenausstellung zeigen, dass die Gäste dabei wie erwartet zu zwei Dritteln aus Berlin und Brandenburg kommen. Ein Drittel der Gäste reisen von weiter her an.

„Wir erhalten sehr viel positives Feedback unserer Gäste auf die Internationale Gartenausstellung", sagt Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin. „Sie wird als neue Chillout-Zone Berlins wahrgenommen. Und für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist es eine sehr gute Möglichkeit, sich über die Grenzen der Stadt hinaus einen grünen Namen zu machen."

Dabei bewährt sich die gute Anbindung an die Innenstadt mit der U-Bahnlinie 5, die an der Station „Kienberg – Gärten der Welt" direkt am IGA-Eingang Kienbergpark hält. Diese schnelle Anreisemöglichkeit nutzen viele Gäste. Tatsächlich dauert die U-Bahn-Fahrt vom Alexanderplatz zur IGA nur rund 25 Minuten. 70 Prozent der IGA-Gäste lassen das Auto stehen und reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad an.

Von großem Zuspruch und hoher Akzeptanz bei den Anwohnenden aus Marzahn- Hellersdorf und den anliegenden Bezirken zeugt die Anzahl von rund 32.000 erworbenen IGA-Dauerkarten. Pro Kopf werden diese im Schnitt bis zum Ende der Laufzeit 13 Mal genutzt werden, doppelt so häufig als, ausgehend von anderen Gartenschauen, erwartet.

„Es freut uns riesig, dass die Anwohnenden die sich stetig wandelnde Parklandschaft der IGA ausgiebig erkunden und das vielseitige Programm erleben. Viele Anwohner haben schnell gemerkt, dass der IGA-Eintrittspreis mit einer Dauerkarte inkl. Seilbahnfahrten sooft man möchte, der preiswerteste Eintritt in Berlins größtes Gartenfestival ist," unterstreicht IGA-Geschäftsführerin Katharina Lohmann.

Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf: „Das Gelände der IGA verbindet im Bezirk nicht nur Marzahn mit Hellersdorf, die gelungene Parklandschaft mitten im Bezirk bietet den Menschen nicht nur Erholung und Information, sondern auch viele persönliche Anregungen, zum Beispiel für die Gestaltung von Gärten und Balkonen. Über den Bezirk hinaus zeigt sie die grüne Seite von Marzahn-Hellersdorf und hat mit ihren zahlreichen Angeboten und Sehenswürdigkeiten in den vergangenen knapp 100 Tagen viele Menschen angezogen und ihnen viele neue Eindrücke und Erlebnisse geboten."

Johannes Martin, Bezirksstadtrat für Wirtschaft, Straßen und Grünflächen im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin: „Es freut mich, dass die erste IGA Berlins in Marzahn-Hellersdorf stattfindet. Als Gastgeber dieses internationalen Veranstaltungsformates begrüßen wir viele neue begeisterte Gäste, die unseren Bezirk kennenlernen, wie wir ihn kennen – grün und lebenswert. Besonders freut es mich, dass sich auch viele Anwohnerinnen und Anwohner eine Dauerkarte für die IGA gekauft haben, um selbst regelmäßig die Vielfalt auf der IGA genießen zu können. Die IGA ist ein Gewinn für den Bezirk sowie weiterer Impuls für uns als Wirtschaftsstandort mit neuen dauerhaften Tourismusangeboten."

Umweltbildungsprogramm der IGA übertrifft alle Erwartungen

Das Umweltbildungsangebot der IGA für Schulen und Kitas ist sehr stark nachgefragt: In der ersten Halbzeit der IGA erreichte das breit gefächerte Themenangebot täglich rund 500 Teilnehmer*innen aus allen Berliner Bezirken und der Umgebung. Für das zu weiten Teilen ausgebuchte Programm sind aktuell noch wenige Veranstaltungen für Schulklassen, Hort- und Kitagruppen in den Ferien sowie für September und Oktober verfügbar. Schon jetzt steht fest, dass die ursprünglich erwarteten 30.000 Kinder und Jugendlichen mit über 50.000 zu erwartenden Teilnehmenden deutlich übertroffen werden. Die offenen Angebote für Familien „Familienerlebnisse" auf dem IGA-Campus an den Wochenenden und in den Sommerferien bedürfen hingegen keiner Voranmeldung und sind ein guter Tipp für spannende Aktionen für die ganze Familie.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Die IGA ist nicht nur ein wunderschöner Park, sondern auch ein Ort der Bildung und des Dialogs. Ein Ort, an dem neues ausprobiert wird, an dem sich die Kulturen und Religionen der Welt treffen, wo unsere Kinder lernen können, wie wichtig Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind. Der Erfolg des IGA-Campus zeigt, wie groß das Interesse an den ökologischen Fragen unserer Zeit ist."

IGA zieht jüngeres Publikum als bisherige Gartenschauen an

Als erste Gartenschau hat die IGA es zudem geschafft, ihr Publikum deutlich zu verjüngen. So verzeichnet die Besucherbefragung ein Durchschnittsalter von 47 Jahren, wobei ein Drittel der Gäste unter 40 Jahre alt ist. Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter bei früheren Gartenschauen lag bei ca. 55 Jahren.

DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner: „Die Macher der IGA Berlin 2017 haben es geschafft, unsere sich schnell ändernde Gesellschaft in ihrem Zeitgeist zu erreichen und dabei den unschätzbaren Wert von Gärten für die Lebensqualität in einer Stadt zu vermitteln. Ein großes Kompliment nach Berlin."

„Wir freuen uns, wenn wir als Gastgeber sehen, wie unsere Besucher entspannt durch den Park schlendern und Familien mit ihren Picknickdecken Open-Air-Konzerte in fröhlich ausgelassener Stimmung erleben, in der ersten Halbzeit zum Beispiel bei den ‚Prinzen‘, der Gala mit Eckart von Hirschhausen oder dem ersten Sinfoniekonzert im Park mit Daniel Barenboim. Viele weitere Höhepunkte und Erlebnisse mit unseren Gästen werden noch folgen," sagt IGA-Geschäftsführerin Katharina Lohmann.

Wetterbedingungen, Sommerferien und eine spannende zweite Halbzeit

Christoph Schmidt, Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH und der Grün Berlin GmbH, ergänzt: „Das Wetter war uns und unseren Gästen in der ersten Halbzeit absolut nicht wohlgesonnen. Der kälteste April seit mehr als zehn Jahren, viele verregnete Wochenenden und der Jahrhundertstarkregen vor wenigen Tagen haben sich verständlicherweise deutlich auf die Besucherzahl ausgewirkt. Schlechtwettertage sind zwar einkalkuliert, doch nicht in dieser Ausprägung. "

Katharina Lohmann dazu weiter: „Angesichts dieser Wetterbedingungen sind wir mit dem bisherigen Verlauf und einer dreiviertel Million Gästen zufrieden, wenngleich wir dadurch die angestrebte Besucherzahl von knapp zwei Millionen im Gesamtergebnis möglicherweise verpassen. Wir setzen weiter auf eine starke zweite Halbzeit und das mit gutem Grund: Die Attraktivität stimmt und unsere Gäste empfehlen einen Besuch der IGA weiter. Mit den Sommerferien liegen dabei noch besucherstarke Wochen vor uns."

Herausforderungen

Bei den Schwächen im gastronomischen Service hat die IGA nachgebessert: „Wir nehmen kritische Hinweise unserer Gäste ernst und werten diese regelmäßig mit den beiden Hauptgastromomen aus," sagt Katharina Lohmann. „Bei der Gastronomie stehen wir vor besonderen Herausforderungen, vor allem, was den Service betrifft. Hier waren lange Wartezeiten das Problem. Darum haben wir die mobilen Angebote im Park aufgestockt. Ab Beginn der Ferien wird es zusätzliche Kioske geben, u.a. am Wolkenhain."

Ausblick auf die zweite Halbzeit

Von der beliebten Seilbahn aus ist die vielfältige Garten- und Parklandschaft auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 besonders eindrucksvoll zu sehen. Aktuell stehen die Gärten aus allen Kontinenten, der Sommerflor und die blühenden Wiesen in satten Farben. Die beste Zeit, um die IGA Berlin 2017 zu besuchen, die zum Durchatmen, Erholen und Erleben inmitten der Großstadt einlädt , ist jetzt! Die Vielfalt und Dichte an internationaler Gartenkunst, kontrastreich in Szene gesetzt mit begrünten Architekturen, ist in Berlin in Verbindung mit einem abwechslungsreichen Programm wechselnder Blumenschauen, eindrucksvoller Kunst und internationalen Kulturveranstaltungen nur dieses Jahr zu erleben – morgen noch genau 93 Tage, bis Berlins größtes Gartenfestival am 15. Oktober endet. Und was gibt es Besseres, als die anstehenden Sommerferien mit einem Ausflug in die erlebnisreiche IGA-Parklandschaft fast vor der (Berliner) Haustür zu verbinden.

Kulturell wartet die IGA auch in den kommenden Monaten mit bemerkenswerten Höhepunkten auf, u.a. mit der Tanzshow „Flying Bach" am 20.08., bei der Breakdance von Weltklasse auf klassische Musik trifft, einem mitreißenden Musical mit Blues, Gospel und Rock’n’Roll in Erinnerung an Elvis Presley am 16.08. und einer Varieté -Show „All Night Long" im Zeichen des Soul am 30.09. Für diese Veranstaltungen und das fast ausverkaufte Konzert von Singer-Songwriter Max Giesinger, der am 12.08. open air in der IGA-Arena auftritt, kann man sich kostenpflichtige Platzkarten online über sichern. Ein „Mehr aus Farben" setzt sich auch floral bis zum Ausklang des Sommers fort: Im August blüht der Dahliengarten auf, dessen farbenfrohe Beete in Form großer Blütenblätter angelegt sind. Der Spätsommer ist ebenso die Zeit für den Märkischen Garten mit dem lilafarbenen Heidekraut und den alten Obstbaumsorten an der Kienbergpromenade, deren Früchte köstliche Aromen von alten Obstsorten versprechen. Auch auf dem Weltacker, im IGA-Campus und im Waldgarten wird dann gemeinsam mit Kinder und Jugendlichen, Ackerpaten und Gästen geerntet.

 

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