Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

In Europa gibt es 10.000 Schmetterlingsarten, davon sind alleine in Österreich 4070 nachgewiesen. Laut neuester Studie sind von den 4070 Arten nur 207 Tagfalter und die restlichen Nachtfalter. Von den Tagfaltern stehen alle auf der roten Liste und die Hälfte gilt als stark gefährdet. Von den Nachtfaltern stehen zumindest 800 auf der roten Liste und 600 gelten als stark gefährdet.

Schmetterling (Foto: „Natur im Garten“ / Alexander Haiden)

Schmetterlinge sind aber nicht nur hübsch anzusehen, sie sind auch wichtige Bestäuber im Garten. Die erwachsenen Falter benötigen Nektar aus den Blüten. Typische Schmetterlingspflanzen mit passenden Blüten sind zum Beispiel der Phlox, Sommerflieder und Nelken. Die Schmetterlingsraupen hingegen fressen an den Blättern der Pflanzen. Viele Wildkräuter sind begehrtes Raupenfutter. Sehr beliebt ist die Brennnessel. Wichtig ist eine lockere, nicht zu dichte Vegetation.

Schmetterlingsraupen bevorzugen schüttere Vegetation. „Beliebte Raupenpflanzen sind solche, die im Drainageschotter oder in schmalen Streifen wachsen und die vom Rasenmäher etwa entlang von Zäunen oder Mauern nicht erfasst werden“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Initiative „Natur im Garten“.

Die hübschen Tagfalter wie Tagpfauenauge, Distelfalter und Aurorafalter finden in sich selbst überlassenen Gartenwinkeln eine „Kinderstube“. Hier wachsen die für sie so wichtigen Beikräuter wie Brennnessel, Disteln oder Knoblauchrauke. Kronwicke, Kleearten, Flockenblumen, Wegericharten, Wilde Karotte, Kartäusernelke, Wiesensalbei und andere Blumen sorgen ebenfalls für ein reichhaltiges Angebot für viele Schmetterlingsarten.

Wenn Sie eine Blumenwiese haben, achten Sie darauf, nie die ganze Wiese auf einmal zu mähen und zumindest einen kleinen Teil der Fläche das ganze Jahr hindurch ungemäht zu belassen. So können alle Pflanzen aussamen und an Grashalmen oder Stängeln sitzende Schmetterlings-Puppen werden nicht zerstört.

Bei der Begrenzung des Grundstücks sind heimische Heckensträucher eine tolle Gestaltungsmöglichkeit. Sie dienen manchen Arten als Futterpflanze und zieren obendrein den Garten im Frühling mit Blüten und im Herbst mit buntem Laub und Früchten. Die Raupen des Zitronenfalters benötigen Blätter von Kreuzdorn oder Faulbaum. Brom- und Himbeeren werden vom Kaisermantel und Perlmutterfalter gerne angenommen. Der wunderschöne Segelfalter benötigt z.B. die Schlehe als Futterpflanze, Raupen des Trauermantels und Ligusterschwärmers kommen an Weidenarten, Spieren bzw. am Liguster vor.

Als Nahrungsquelle für die Falter eignen sich orange, rote, gelbe, violette und rosarote Blüten. Gefüllte Blüten sind für sie nicht nutzbar, da sie keinen Nektar bieten. Typische „Falterblumen“ sind trichterförmig oder stieltellerartig mit engen Röhren in welche der Saugrüssel der Falter hineinpasst. Ein besonders wertvoller Nahrungsspender für Schmetterlinge, die als erwachsene Falter überwintern wie Zitronenfalter und Tagpfauenauge, ist die Salweide.

Im Sommer locken Minze, Oregano, Lavendel, Melisse, Salbei und Thymian im Kräutergarten. Sehr beliebt im Blumenbeet sind Nelkenarten, Kugeldistel, Sonnenhut, Storchenschnabel, Heil-Ziest, Natternkopf, Tagetes, Astern oder Dost und Wasserdost. Wer weniger Platz im Garten hat, kann Schmetterlingen mit einem Kräuter- oder Blumenkistchen (Petunie, Fuchsie, Gemeines Leinkraut, Mauerpfeffer, u.v.m.) auf der Terrasse Nahrung bieten.

„Natur im Garten“ YouTube Kanal: siehe 1. Link

Wer Schmetterlinge im eigenen Garten bestimmen und gezielt fördern will, für den empfiehlt die „Natur im Garten“ GmbH den Schmetterlingsfächer. Hier sind über 20 Arten aufgelistet - Raupe und Adulte - inklusive der wichtigen Futterpflanzen. Der Schmetterlingsfächer ist im „Natur im Garten“ Shop erhältlich (siehe 2. Link).

 

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