Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die neue Hallenschau ist vor allem floristisch ausgerichtet. Die Werkstücke wurden während der Landesmeisterschaft der Floristen Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt, der Silbernen Rose 2017, gearbeitet. Unter den Augen der Besucher entstanden am 12. August die vom Fachverband Deutscher Floristen e.V. (FDF) vorgegebenen Aufgaben.

Präsident Klaus-Peter Schmidt freute sich über die Leistungen seiner Teilnehmerinnen Thi Phuong Nhung Nguyen (l.) und Dominique Ostheeren.

Mit den Teilnehmerinnen Anja Pommerenke (r.), Laura Steinfeld (2.v.r.) und Andrea Knutas freuten sich die Präsidentin Andrea Marchand und der Vorjahressieger aus Sachsen-Anhalt.

Der Ehrenpreis des FDF ging an Laura Steinfeldt für die punktbeste Arbeit. (Fotos: DBG)

Dazu gehören: eine Pflanzarbeit „Naturausschnitt“, eine Überraschungsarbeit „Brautstrauß“, ein Strauß „Ick bin een Berliner“ und ein Floraler Raumschmuck „Nationen der Welt“. Besondere Anforderungen: Alle Arbeiten waren so zu erstellen, dass ihr Gesamteindruck eine Woche lang Frische ausstrahlen sollte. Besucher der IGA Berlin 2017 haben bis zum folgenden Wochenende die Möglichkeit, die dekorativen Schaustücke zu bewundern.

Drei Floristinnen aus Sachsen-Anhalt - Andrea Knutas aus Jütrichau, Anja Pommerenke aus Wanzleben und Laura Steinfeldt aus Klötze - sowie zwei aus Berlin - Dominique Ostheeren und Thi Phuong Nhung Nguyen - stellten sich dem Landes-Wettbewerb um die Silberne Rose und zeigten ihr Können. Auch wenn es nur einen Sieger geben kann, zeugten doch alle Arbeiten von viel Kreativität und Einfühlungsvermögen.

In einem ersten Teil war die Pflanzarbeit „Naturausschnitt“ zu arbeiten. Die Teilnehmerinnen hatten dafür eine Stunde Zeit und eine Fläche von 1,5 x 1,5 Meter zur Verfügung. Die Pflanzarbeiten reichten von einer Dünenfläche über Waldausschnitte bis zu einem sumpfigen Uferbereich. In einer Beschreibung ist nachzulesen, um welchen Naturausschnitt es sich handelt. So erfahren die Besucher auch etwas über Binnendünenflächen in Brandenburg und die durch Wind hervorgebrachte Bildungen aus Sand.

Die zweite Aufgabe bestand darin, einen Strauß zum Thema „Ick bin een Berliner!“ zu binden. Dazu war ein gebundenes Werkstück für eine berühmte lebende oder verstorbene Berliner Persönlichkeit zu arbeiten. Für diese Aufgabe hatten die Wettbewerbsteilnehmer eine Stunde Zeit.

Der Strauß für Marlene Dietrich mit dem Titel „Sag mir, wo die Blumen sind“ wurde in einem schwarzen Kasten präsentiert, der durch Löcher von außen zu erkunden ist. Der Strauß für Kurt Tucholsky zeichnet sich durch die erlesene Farbwahl der Blumen aus – so abgestimmt und überlegt, wie seine Prosa und Gedichte waren. Bunte Sträuße sind Nina Hagen und Klaus Wowereit zugeordnet. Auch für Fußballer Jérôme Boateng gibt es einen Strauß.

Für die Überraschungsarbeit „Brautstrauß“ gaben die Juroren zwei Stunden Zeit. Die Teilnehmer konnten sich für diese Aufgabe nicht vorbereiten. Jeder Florist erhielt ein Überraschungspaket an Blumen und Werkstoffen, nur aus diesem Fundus durfte der Strauß gearbeitet werden. Der Fundus war für alle Teilnehmerinnen gleich. Wer meint, die Brautsträuße sehen sich nun alle ähnlich, der irrt. Es gab die unterschiedlichsten Resultate: Hier wurde Brautschmuck zum Beispiel durch cremefarbene oder orangefarbene Blüten dominiert. Auch die mutige Kombination von Orange und Rosa wurde mit Blüten in Brautsträußen demonstriert.
Die letzte Aufgabe forderte von den Teilnehmerinnen nochmals vollen Einsatz. Ein floraler Raumschmuck „Nationen der Welt“ war auf einer Fläche von 2 x 2 Meter zu bearbeiten. Dazu hatten sich die Floristinnen in Vorbereitung ein Land ausgesucht, ein Gerüst geschaffen, um dann in zwei Stunden ihr Werk fertig zu stellen. Die Wahl reichte von Japan und China über Holland bis nach Brasilien. Japan kam gleich zweimal vor. Die Interpretation durch die Teilnehmerinnen jedoch war sehr unterschiedlich. Zum einen stieg ein roter Ball aus einem weißen Orchideentrichter, zum anderen zeigten sich Origamiblüten neben echten Blüten.

Zur Siegerehrung waren die Präsidentin des FDF Sachsen-Anhalt Andrea Marchand, der Präsident des FDF Berlin-Brandenburg Klaus-Peter Schmidt und die Vizepräsidentin des Bundesvorstandes Cornelia Pommerenke sowie Vertreter der Sponsoren und Kooperationspartner gekommen.

Von Seiten der IGA würdigte die Geschäftsführerin Katharina Lohmann die kreativen Arbeiten. Sie erinnerte in ihrem Grußwort an die Oper „Der Rosenkavalier“, in der Octavian als Rosenkavalier zeremoniell eine Silberne Rose überbringt.

Die Sieger der silbernen Rose

Die Silberne Rose für Berlin-Brandenburg gewann Dominique Ostheeren, Eventfloristik in Berlin.

Die Silberne Rose für Sachsen-Anhalt ging an Andrea Knutas, Blumenwerkstatt Neumann in Jütrichau.

Der Fachverband Deutscher Floristen zeichnete Laura Steinfeld, Gärtnerei Richter in Klötze, mit dem Ehrenpreis für die punktbeste Arbeit aus. Für ihren Brautstrauß erhielt die Teilnehmerin die höchste Punktzahl aller Arbeiten.

Begleitend findet eine Ausstellung für Trauerfloristik statt. Daran haben sich Floristik-Firmen aus Sachsen-Anhalt beteiligt. Während der Silbernen Rosen fertigten die anwesenden Vertreterinnen des FDF weitere Arbeiten an, die die Ausstellung bereichern. Die Besucher hatten die Möglichkeit, am Eröffnungstag ihr Votum für die besten Arbeiten abzugeben. In der Zuschauergunst liegt die Schloss-Floristik aus Flechtigen vorn.

Für Lorenz Ott, Staatliche Fachschule für Blumenkunst Weihenstephan, war die Silberne Rose Anlass, den ehemaligen Präsidenten des FDF in Berlin, Andreas Tunger, mit dem Moritz-Ahrens-Preis auszuzeichnen. In seiner Laudation ehrte er den hervorragenden Floristen für seine Tätigkeit.

 

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