Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Rahmen der Aktion „Praxis für Politik“ des BDWI stattete CDU Bundestagsabgeordnete Annette Widmann-Mauz dem Garten- und Landschaftsbaubetrieb (GaLaBau) Zanger, Hechingen einen Besuch ab. Nach einer Betriebsbesichtigung und dem Besuch von zwei Baustellen konnte Widmann-Mauz Eindrücke vom Arbeitsalltag des Landschaftsgärtners sammeln.

(v.l.n.r.): Michael Mößner, Geschäftsführer Zanger GmbH, Reiner Bierig, Geschäftsführer des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz und Armin Killmayer, Geschäftsführer Zanger GmbH. (Foto: VGL-BW)

Die Firmeninhaber Michael Mößner und Armin Killmayer, Reiner Bierig, Geschäftsführer des Verbands Garten- Landschafts- und Sportplatzbau und Andreas Haupert, Willkommenslotse im Verband, diskutierten mit der CDU-Politikerin über Chancen und Probleme der GaLaBau-Branche. Darunter wurden auch die Notwendigkeit grüner Städte, die Aus-, Fort- und Weiterbildung und die Beschäftigung von Flüchtlingen angesprochen.

„Die Arbeit der Garten- und Landschaftsbauer ist ein anspruchsvoller Beruf, der zur Lebensqualität der Menschen in unserer Region beiträgt“, so die parlamentarische Staatssekretärin. „Ich freue mich, dass ich bei meinem Besuch beim Garten- und Landschaftsbauunternehmen Hubert Zanger GmbH einen besonderen Einblick in die Berufspraxis dieser Branche erhalten habe und die Möglichkeit hatte, mich zur Situation der Landschaftsbaubetriebe auszutauschen“, so Widmann-Mauz über die Veranstaltung beim Garten- und Landschaftsbaubetrieb, der bereits seit 1958 besteht und 50 Mitarbeiter beschäftigt.

Bei der Besichtigung der Baustellen wurde die Notwendigkeit von Grünflächen in Großstädten in Baden-Württemberg angesprochen. Mit Hinblick auf Hochwasser und Feinstaubraten muss nach Ansicht der Experten für Garten und Landschaft einiges in der Politik vorangetrieben werden. „Grünflächen sind in Städten und Kommunen besonders wichtig. Denn Pflanzengrün wirkt nicht nur beruhigend auf das menschliche Gemüt, es macht Quartiere auch zu lebenswerten und gesunden Orten“, erklärte die CDU-Bundestagsabgeordnete. „Mit dem Programm „Zukunft Stadtgrün“ im Rahmen der Städtebauförderung stellt der Bund im Jahr 2017 rund 50 Mio. Euro bereit. Diese Bundesfinanzhilfen werden Ländern und Kommunen für Maßnahmen zur Verbesserung der urbanen grünen Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Davon profitiert auch unsere Region. Hier gibt der Bund insgesamt 28,6 Mio. Euro zur Städtebauförderung. Damit sollen unter anderem Maßnahmen zur Pflege, Sanierung und Vernetzung öffentlich zugänglicher Grün- und Freiflächen unterstützt werden. Das ist ein weiteres wichtiges Signal für eine grüne Stadt und eine zukunftsorientierte, nachhaltige Stadtentwicklung.“

Um weiterhin die Qualität im Gartenbau zu gewährleisten, achten die Geschäftsführer der Zanger GmbH darauf, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch kontinuierliche Weiterbildungen bekommen. „Die Ausbildung unserer jungen Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtnern gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben unseres Berufsstandes“, betonten die beiden Geschäftsführer Mößner und Killmayer. „Dafür benötigen wir auch die Unterstützung der Politik. Die Versorgung der Berufsschulen mit qualifizierten Fachlehrern muss sichergestellt werden. Außerdem sind Investitionen bei den Standorten der Meisterschulen, der LVG Heidelberg und der Staatsschule für Gartenbau Hohenheim, dringend notwendig.“

Eine Chance gegen den drohenden Fachkräfte Mangel bietet die Beschäftigung von Flüchtlingen. Dafür wurden bereits sechs Willkommenslotsen im Bundesgebiet eingestellt. Sie werden gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft und Energie und beraten die Betriebe in allen Fragen zur Integration von Flüchtlingen im Arbeitsablauf. „Die Bereitschaft der Betriebe Flüchtlinge einzustellen sei sehr groß“, erklärt Willkommenslotse Andreas Haupert. Einige Flüchtlinge haben ihre Ausbildung zum Landschaftsgärtner in Baden-Württemberg begonnen. Über 100 potenzielle Stellen stünden zur Verfügung. Doch hierfür muss noch einiges getan werden. „Es fehlt die Planungssicherheit für Unternehmen, wenn die Einstiegsqualifizierung keine Auswirkung auf den Aufenthaltsstatuts der Flüchtlinge hat“, beklagt Andreas Haupert. Bisher ist geregelt, dass Flüchtlinge drei Jahre während der Ausbildung und weitere zwei Jahre, wenn sie übernommen werden, im Land bleiben dürfen. Dies gilt nicht für die Einstiegsqualifizierung (EQ). „Gerade die EQ ist für die Flüchtlinge wichtig, die noch nicht gut Deutsch sprechen“, so Haupert. „Sie bietet die Grundlage für die spätere Ausbildung.“

 

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