Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Dort, wo der Rhein Deutschland verlässt, um sich in den Niederlanden in zwei Flüsse zu teilen, liegt die Stadt Kleve. Die grüne Insel zwischen Rhein & Maas - wie sich die heute rund 50.000 Einwohner zählende Stadt präsentiert - besitzt seit Anfang Mai ein neues Entreé für ihre Fußgängerzone. Das Besondere daran: Bei der Realisierung der Baumaßnahme wurde eine Grünzone geschaffen, die eine alte Wallgrabenzone aus dem Mittelalter nachzeichnet.

Zwischen dem Klever Rathaus und dem historischen Museum Haus Koekkoek - einem der Klever Wahrzeichen - befand sich bis vor kurzem noch ein monotoner Asphaltparkplatz, der für Besorgungen auf der angrenzenden Fußgängerzone diente. Ende 2003 entschied der Rat der Stadt Kleve, dass ein derartiger Parkplatz vor einem so renommierten und architektonisch wie historisch bedeutsamen Gebäude wie dem Haus Koekkoek nicht angemessen ist. Dirk Posdena - Leiter des Stadtplanungsamtes Kleve: "Für diesen Platz suchten wir nach einer Lösung, die den Bedürfnissen einer modernen Kleinstadt gerecht wird. Der Besucher, der mit dem Auto aus Richtung Niederlande kommt soll unsere Stadt wesentlich einladender wahrnehmen. Zudem benötigen wir ein attraktiveres Entreé für unsere Fußgängerzone", so Dirk Posdena.

Zeitgemäßer und funktionaler Lebensraum für unsere Bürger

Grundlage für die Planung des rund 5.000 m² großen Areals wurde eine wasserführende Grabenzone, die ursprünglich im Mittelalter an dieser Stelle einen Wallgrabenring bildete. Pascale Finke, die als Planerin im Stadtplanungsamt mit der Gesamtplanung betraut war: "Bei diesem Projekt war es uns wichtig, historische Formen und Linienführungen aufzugreifen und einen zeitgemäßen und funktionalen Lebensraum für unsere Bürger zu schaffen."

Zwei Aspekte spielten hierbei eine besondere Rolle: Die angrenzende Hafenstraße erhielt eine zweigeteilte Fahrbahn. Lief der Verkehr früher noch knapp vor den Häusern der Hafenstraße auf einer Straßenfläche in beide Richtungen, so bildet heute eine Platanenreihe den Mittelstreifen der neuen Hafenstraße. "Die Straße führt sozusagen um den ehemaligen Wallgraben herum. Für Radfahrer und Fußgänger entsteht dadurch deutlich mehr Platz" so Pascale Finke. Neben dem Umbau der Verkehrsführung, kam der geplanten Wasseranlage eine ganz besondere Rolle zu. "Mit einer neu geschaffenen Wasserpromenade wollten wir den Charakter der ursprünglichen Wallgrabenzone unterstreichen," formuliert Pascale Finke.

Wasser spielte eine Hauptrolle

12 Wasserfontänen speisen jeweils zwei Wasserrinnen aus Naturstein. Das hierin gesammelte Wasser läuft dann in jeweils 2m breiten Vertiefungen eine 9-stufige Treppe hinunter, die im Innenkern begangen oder zum Verschnaufen genutzt werden kann. Das Wasser wird dann in zwei mit Naturstein ausgekleideten Becken gesammelt, die durch die PKW-Zufahrt zum Rathaus-Parkplatz voneinander getrennt werden. In den Becken befinden sich wiederum jeweils drei Fontänen, die nicht nur den zusätzlichen Wasserbedarf decken, sondern durch einen parabelförmigen Wasserstrahl nochmals ein optisches Highlight bilden. Das Wasser wird dann über eine 6-stufige Kaskade erneut in Schwung gebracht, bevor es dann über eine 2,50 m breite Rinne aus Basaltsteinen am Ende des Minoritenparkplatzes in einem Schacht verschwindet und von dort aus wieder nach vorne gepumpt wird.

Wasser spielte auch eine Hauptrolle bei der Neuordnung des ruhenden Verkehrs. Abzweigend von der neuen Hafenstraße wurden Parkplätze mit rund 50 Stellplätzen geschaffen. "Bei der Gestaltung von Parkplätzen dieser Art setzt die Stadt Kleve verstärkt auf versickerungsfähige Pflastersysteme, die auch ökologischen Ansprüchen gerecht werden," so Dirk Posdena. Die Entscheidung für die Befestigung der Parkplatz-Stellflächen fiel auf das multifunktionale Pflastersystem UNI-Priora öko. Dieses bietet mit seinen 3cm Fugen genügend Fugenanteil für eine ortsnahe Versickerung und damit für eine Rückführung des anfallenden Niederschlages in den natürlichen Wasserkreislauf.

Für eine ausreichende Stabilität und eine Verschiebesicherung sorgen die Verbundnocken, mit denen jeder Stein ausgestattet ist. Mit diesem patentierten System sind die Steine in der Lage, einwirkende dynamische Kräfte aufzunehmen und diese gleichmäßig auf die Nachbarsteine zu verteilen.

Versickerungsfähiges Pflastersystem UNI-Priora

"Ausschlaggebend für das Priora-System war die dauerhafte Versickerungsleistung der öko-Steine bei gleichbleibend guter Verschiebesicherung" formuliert Robert Görtz, Niederlassungsleiter der Firma Heinrich Niemeier, die aus Ihrem Werk in Goch die Steine geliefert hat. Am 12. Mai dieses Jahres war es dann soweit: Kleves Bürgermeister Theo Brauer eröffnete das neu gestaltete Areal zwischen dem Klever Rathaus und dem historischen Museum Haus Koekkoek: "Was ist schöner als unter einem Baum am Wasser zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen?", fand Bürgermeister Theo Brauer. Ob man damals im Mittelalter an dieser Stelle aus gleichem Grund einen Wallgraben gezogen hat? UNI-Priora ist ein Produkt der Lizenzgeberin UNI-INTERNATIONAL, deren Lizenznehmer mit über 200 Werken weltweit die größte Herstellergruppe für Betonpflastersteinsysteme repräsentieren.

 

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