Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der NABU und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) haben sich für einen sofortigen Anbaustopp des Gen-Maises MON 810 sowie ein generelles Anbauverbot von Gen-Pflanzen in Schutzgebieten ausgesprochen. Nach wie vor steht der kommerziell angebaute Gen-Mais in Schutzgebieten wie z.B. in Brandenburg und Sachsen und gefährdet dort Bienen und Schmetterlinge, kritisieren die beiden Verbände in einem am Dienstag in Berlin vorgestellten Positionspapier.

Der NABU und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) haben sich für einen sofortigen Anbaustopp des Gen-Maises MON 810 sowie ein generelles Anbauverbot von Gen-Pflanzen in Schutzgebieten ausgesprochen. Nach wie vor steht der kommerziell angebaute Gen-Mais in Schutzgebieten wie z.B. in Brandenburg und Sachsen und gefährdet dort Bienen und Schmetterlinge, kritisieren die beiden Verbände in einem am Dienstag in Berlin vorgestellten Positionspapier.

NABU und DBIB fordern ferner eine unabhängige Risiko-Forschung beim Anbau genmanipulierter Pflanzen sowie klare Abstands- und Haftungsregelungen für Gen-Bauern."Solange die ökologischen Risiken und die Gefahren für Bienen und andere Tiere nicht vollständig ausgeräumt werden können, muss auf den Anbau von Bt-Mais verzichtet werden. Es kann vor allem nicht sein, dass der Osten Deutschlands mit seinen ausgedehnten landwirtschaftlichen Flächen und seinen zahlreichen Naturschutzgebieten unter dem Motto ,Es wird schon gutgehen' unkontrolliert und großflächig mit Gen-Äckern überzogen wird", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der genmanipulierte Mais erzeuge permanent und in allen Pflanzenteilen ein Insektizid, das mit dem Pollenflug verbreitet bzw. in den Boden abgegeben werde und dort überdauern kann.

Vor allem Honigbienen in ihrer wichtigen Funktion als Bestäuber sind von dem toxischen Bt-Mais akut bedroht. Anlass zur Sorge bietet das Bienensterben in den USA - mit insgesamt 54,6 Millionen Hektar Hauptanbauland der Gentechnik. Dort sind im vergangenen Jahr über 60 Prozent der Bienenvölker gestorben. "Unsere Völker sind bereits durch Pollenmangel, Parasiten und den vielfältigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in einer schwierigen Situation. Das im Mais enthaltene Insektengift wird zu einem weiteren negativen Faktor für die Bienen werden. Unser Honig ist ein Premiumprodukt und wird gerade von den gesundheitsbewussten Kunden geschätzt, die Gentechnik in Lebensmitteln vehement ablehnen. Mit geschwächten Bienen und verunsicherten Kunden gibt es keine Zukunft für Berufsimker in Deutschland", sagte DBIB-Vorstandsmitglied Walter Haefeker.

Noch vor der Sommerpause will das Kabinett das neue Gentechnikgesetzverabschieden. Es sieht vor, dass künftig die Lage von Gen-Äckern nicht mehr genau angegeben werden muss. Somit wissen auch die zuständigen Behörden, Naturschützer und Imker vor Ort nicht mehr, wo der Gen-Mais steht. Darüber hinaus fehlt ein Konzept, um ökologische Risiken beim Genpflanzenanbau und in der Genpflanzenforschung zu erkennen. Weder Abstandsregelungen zu Schutzgebieten noch ein Anbauverbot in Schutzgebieten selbst werden festgeschrieben. "Der Schutz der Imker vor Kontaminationen bleibt in dem Gesetzentwurf unberücksichtigt. Da Bienen kilometerweit fliegen, greifen die bestehenden Vorschläge zur Koexistenz von herkömmlich wirtschaftenden Bauern und Gen-Bauern nicht. Mit dem Gesetz wird der schleichenden Verunreinigung von Saatgut, Natur und Landschaft Tür und Tor geöffnet", so die Verbände.

 

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