Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Zur Fußball-WM hat die Frankfurter Commerzbank Arena einen neuen TV-Compound erhalten. Dessen Entwässerung muss hohen Anforderungen genügen. Denn nebenan wird Trinkwasser gewonnen.

Waldstadion wird moderner Event-Palast - Als Heimarena des Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist das 1925 erbaute Waldstadion Teil deutscher Fußballgeschichte. Bereits zur WM 1974 war die ganze Welt zu Gast. Mit Blick auf die 2006er Weltmeisterschaft wurde das Stadion von Grund auf erneuert.

Der Anpfiff kam von der FIFA. Bei der zurückliegenden Fußball-WM sollte medientechnisch alles perfekt klappen, und deshalb musste auf Anforderung des Fußballweltverbandes in Frankfurt modernisiert werden. Zu den Spielfeldern dieser infrastrukturellen Vorqualifikationen gehörten auch die Außenanlagen des traditionsreichen Frankfurter Waldstadions, das heute, nach drei Jahren aufwändigem Gesamtumbau, Commerzbank Arena heißt. Unter anderem galt es, die Medienerschließung des Stadions vollständig neu zu ordnen und aktuellen technischen Standards anzupassen.

Eine der Maßnahmen war die Gestaltung eines modernen TV-Compounds. Dieser Stellplatz für die Übertragungswagen der Fernsehstationen und Broadcaster, ausgestattet mit der erforderlichen medientechnischen Anbindung ans Stadion, wurde vorausschauend nicht nur für die WM und den zukünftigen Bundesligabetrieb sondern auch für andere Großveranstaltungen wie Konzerte und Messen konzipiert.

Zusätzlich zu den Standflächen für Übertragungswagen wollte der Betreiber außerdem weitere Flächen für die landschaftspflegerischen Aktivitäten im gesamten Sportpark-Areal vorgesehen wissen. Lagerflächen für Schüttgüter - Sand, Splitt, Schotter - sowie für Rasensoden waren ebenso geplant, wie Lagerraum für Toranlagen aus dem Stadion, eine Halle zur Aufbewahrung ausgebauter Sitze und schließlich auch ein Waschplatz für Großrasenmäher und andere Pflegefahrzeuge.

Um all das zu realisieren, wurde der ehemalige Hockeyplatz über seine gesamte Ausdehnung von 5.500 qm versiegelt. Besondere Aufmerksamkeit musste dabei der Tatsache gelten, dass in unmittelbarer Nähe eine Wasserschutzzone der Klasse II mit einem Brunnen zur Trinkwassergewinnung liegt. Die zeitlich unbeschränkte Genehmigung für alle oben skizzierten Nutzungen war deshalb nur unter der Voraussetzung einer sachgemäßen Behandlung des anfallenden Oberflächenwassers zu erlangen.

Gefragt war also ein System, das eventuellen Schadstofffrachten des ablaufenden Wassers kompromisslos die rote Karte zeigt. Und nach Möglichkeit sollte die Umsetzung durch ein Unternehmen erfolgen, das von Planung bis Inbetriebnahme alles aus einer Hand realisiert. Der Bauherr, das Waldstadion Frankfurt, kann heute auf die Verwirklichung beider Ziele zurück blicken.

Jegliches Wasser, das auf den 5.500 qm versiegelter Fläche als Niederschlag, bei der Fahrzeugwäsche oder aus anderen Quellen anfällt, fließt in einem geschlossenen Rinnensystem zusammen und gelangt so in einen von zwei Leichtflüssigkeitsabscheidern. Das Gros der befestigten Fläche entwässert in eine Anlage, deren Speichervolumina für mineralische Leichtflüssigkeiten und Schlamm mit jeweils 10.000 Litern so dimensioniert sind, dass auch ernsthafte Havarien abgefangen werden können. Mit Rücksicht auf die nahe gelegne Trinkwassergewinnung entspricht dieser Abscheider in Teilen den "Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten" (RiStWag).

Für den Teil des Wassers, das aus dem Bereich des Fahrzeugwaschplatzes abfließt, war eine separate Behandlung vorzusehen. Es passiert zunächst einen Vorschlammfang, der gewährleistet, dass bei der Reinigung von Rasenmähtraktoren kein Rasenschnittgut in den nachgeschalteten Abscheider gelangt. Als Abscheider wurde hier eine leistungsstarke Anlage gewählt, die den Reinigungsanforderungen gemäß Klasse I und II entspricht und auch hinsichtlich der Wartungs- und Betriebskosten besonders effizient ist. Sie enthält einen optimierten Koaleszenzeinsatz, der die Standzeiten der Anlage verlängert. Ist der Einsatz verschmutzt, so lässt er sich problemlos aus der Anlage entnehmen, reinigen und anschließend wieder einsetzen, ohne dass der Inhalt des Abscheiders mit den daraus resultierenden Kosten entsorgt werden muss. Am Ende wird alles Wasser, nachdem es die jeweilige Behandlungsstrecke durchlaufen hat, über eine Versickerungsmulde dem natürlichen Kreislauf zurück gegeben.

Das beauftragte Unternehmen hatte dieses Konzept zunächst als Lösungsvorschlag erarbeitet und dann in allen Phasen realisiert. Zum Leistungsumfang gehörten neben Herstellung und Lieferung aller Systemkomponenten auch deren Einbau einschließlich Krangestellung, die vollständige Endmontage unter Einbindung einer Warnanlage sowie die Durchführung der vor Inbetriebnahme von Abscheidern erforderlichen Generalinspektion. Das in allen Aspekten aus einer Hand koordinierte Bauprojekt konnte somit ohne Schnittstellenverluste zügig umgesetzt werden.

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