Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ob Produktion, Lager oder Bau: Punktgeschweißte Drahtgittermatten sind aus vielen Einsatzbereichen nicht mehr wegzudenken. Man findet sie als Schutzgitter, Trennwände, Lagerbehälter, als Zäune und Tore, Sitzmöbel, Abfallbehälter oder Gabionen im Garten- und Landschaftsbau. Die Endprodukte werden teils industriell, teils handwerklich gefertigt, wobei die Hersteller oft auf Standard-Gittermatten oder Maßanfertigungen von Zulieferern zurückgreifen.

Punktgeschweißte Gittermatten

Wegen der zahlreichen Einsatzbereiche gibt es kaum verlässliche Zahlen zum gesamten Marktvolumen punktgeschweißter Gittermatten. "Wir gehen von rund 10.000 Tonnen pro Jahr in Deutschland allein bei der auftragsbezogenen Fertigung aus", meint Günter Knab, Vertriebsleiter bei Betafence, einem der größten Gittermatten-Produzenten in Europa. "Dazu kommen Standardgitter, der im Moment stark wachsende Bereich Gabionen und spezielle Einsatzbereiche wie etwa Heizungsgitter."

Voll im Trend: Gabionen Deutlich an Bedeutung gewonnen haben Gabionen (Drahtkörbe), die ebenfalls aus punktgeschweißten Gittermatten gefertigt werden. Sie werden mit Steinen befüllt als widerstandsfähige, naturnahe Bauelemente für Böschungen, als Sicht- und Lärmschutz oder im Wegebau eingesetzt. Hier sind es vielfach Spezialanbieter wie Steinbrüche, die auf vorgefertigte Gabionengitter in unterschiedlichen Abmessungen zurückgreifen. Neben dem Garten-, Landschafts- und Tiefbau finden sich Gabionen zunehmend auch als Heimwerker-Produkte in Bau- und Gartenmärkten.

Insgesamt liegt der Absatz von Gittermatten-Gabionen in Deutschland, so schätzen Experten, bei etwa 8.000 Tonnen pro Jahr, Tendenz steigend. Steigende Nachfrage bei Zulieferern "Wir verzeichnen insgesamt eine deutlich steigende Nachfrage nach Weiterverarbeitern von Gittermatten", meint Günter Knab von Betafence. "Dieser Geschäftsbereich ist bei uns 2006 um mehr als 20 Prozent gewachsen. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren mehrere Millionen Euro in den Ausbau des Werkes Schwalmtal zum konzernweiten Kompetenzzentrum für Schweißgitter investiert und dort mittlerweile eine fünfte Produktionsanlage in Betrieb genommen." Dabei setzt man sowohl auf ein Lagerprogramm mit kurzen Lieferzeiten als auch auf die auftragsbezogene Fertigung nach Kundenvorgaben. Das Lagerprogramm umfasst rund 30 verschiedene Gittergrößen in unterschiedlicher Maschung, Drahtstärke und Oberflächenausführung, dazu kommt noch ein spezielles Gabionen-Programm mit verschiedenen Gittergrößen, Spiralen und Haken.

Die Investitionen in das Werk Schwalmtal kommen bei Betafence vor allem der auftragsbezogenen Fertigung zugute. Mit CAD-gestützter Konstruktion und computer­gesteuerten Fertigungsanlagen realisiert man auch umfangreichere Maßanfertigungen in zwei bis drei Wochen Lieferzeit. Möglich sind Gittermatten bis 2.000 mm Breite und 5.000 mm Länge, rund oder flach gezogene Drähte von 2,5 bis 8,0 mm Stärke und Maschengrößen ab 25 mm, mit offenen oder geschlossenen Kanten und unterschiedlichen Biegeradien. Die Oberflächenausführungen reichen von blankem oder verzinktem Draht über Edelstahl verschiedenster Legierungen bis hin zu hochwertiger Zincalu- oder Kunststoffbeschichtung.

Nicht allein der Preis entscheidet Für Weiterverarbeiter ist der Preis ein zentrales, aber nicht das einzige Kriterium. "Zuge­lieferte Gittermatten kommen in den meisten Fällen just in time in den Produktionsprozess der Weiterverarbeiter, egal ob Industrieunternehmen oder Schlossereibetrieb", so Günter Knab. "Da kommt es nicht nur auf den reinen Einkaufspreis an, sondern auch auf verlässliche Lieferfähigkeit und dauerhaft hohe Fertigungsqualität. Verzögerungen oder Ausfälle durch Qualitätsmängel können sehr teuer werden." Bei der Beurteilung von Lieferanten sollten Weiterverarbeiter deshalb auch Wert legen auf Faktoren wie Fertigungskapazität, Beschichtungs-Knowhow und dokumentierte Qualitätskontrollen wie etwa eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001.

 

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