Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Mangfalltal wird eines der größten, teuersten und wichtigsten Hochwasserschutzprojekte Bayerns umgesetzt, dies betonte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf beim Spatenstich in Bad Aibling (Lkr. Rosenheim).

Das Mangfalltal zählt zu den am höchsten gefährdeten Flussabschnitten Bayerns mit großen Wohn- und Industriegebieten sowie wichtiger Infrastruktur: Bei einem hundertjährlichen Mangfall-Hochwasser wären 42.000 Einwohner mit einem Schadenspotenzial von rund 1 Milliarde Euro betroffen - einer der bayerischen Höchstwerte, so Schnappauf.

Beim Hochwasser 2005 in ganz Bayern wurden im Vergleich hierzu insgesamt rund 170 Millionen Euro an Schäden registriert. Bisher besteht im Mangfalltal nur Schutz vor einem rund dreißigjährlichen Hochwasser. Umgesetzt wird nach den Worten des Ministers ein für das Mangfalltal maßgeschneidertes Konzept: Der natürliche Rückhalt wird verstärkt. In Bad Aibling werden die Deiche soweit möglich nahe zur Bebauung rückverlegt. Dadurch bleiben rund 300.000 Kubikmeter an Rückhalteraum erhalten, der bei einer bloßen Erhöhung der jetzigen Deichlinien nicht nutzbar wäre. Zudem werden Deiche neu errichtet. Wie bei allen neuen Hochwasserschutzmaßnahmen wird auch im Mangfalltal ein ''Klimazuschlag'' von 15 Prozent gemacht.

In Feldolling soll weiterhin einer von sieben bayerischen Flutpoldern errichtet werden. Er kann im äußersten Ernstfall kontrolliert geflutet werden, um gefährliche Hochwasserspitzen ''abzuschneiden''. Derzeit werden die Auswirkungen des Polders auf den Grundwasserstand geprüft. Über die Größe des Rückhaltebeckens wird nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse entschieden.

Am Tegernsee soll erstmals durch Steuerung des Wasserspiegels eines natürlichen Sees erreicht werden, so dass bei Hochwasserspitzen mehr Rückhalteraum bereitsteht. Pro zehn Zentimeter Stauhöhe besteht ein Stauvolumen von etwa einer Million Kubikmeter. So kann das Mangfalltal unterhalb des Seeablaufs spürbar entlastet werden.

 

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