Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der bdla Berlin-Brandenburg lädt ein zu Gartenrundgängen im Bezirk Spandau. Hier - im Westen der Gesamtstadt - wurden in den letzten Jahren eine Reihe neuer und interessanter Projekte der Landschaftsarchitektur realisiert.

Entlang des Bullengrabens sind über eine Länge von 4,5 km attraktive Wege und Plätze entstanden, die diesen Grünzug vom Stadtrand bis zur Havel erlebbar machen. Am Havelufer, im Bereich der Wasserstadt Spandau, befinden sich ebenfalls repräsentative neue Freiräume. Es wird auf vielfältige Weise Bezug auf das Element Wasser genommen. Die Ufer der Spandauer Wasserlandschaft stehen nun allen Bewohnern und den Gästen des Bezirkes zur Verfügung. Die umfangreichen Bautätigkeiten im Freiraum zeigen, dass es auch im Westen, nicht nur in der Mitte Berlins, "’was Neues" zu entdecken gibt.

Die diesjährigen Gartenwelten möchten dies einer breiten Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen und Ausstellungen vorstellen. Gartenwelten sind eine bundesweite Veranstaltungsreihe des bdla, die geführte Spaziergänge durch Werke und Objekte der Landschaftsarchitektur, wie z.B. private und öffentliche Gärten, innerstädtische Freiräume und Landschaften/Landschaftsteile, offeriert. Interessierten Bürgern - vom Laien bis zum Entscheidungsträger - wird die Arbeit von Landschaftsarchitekten vor Ort gezeigt.

Führungen: Samstag, den 22.09.2007, um 13.00 Uhr und 15.00 Uhr werden Führungen durch den neuen Bullengrabengrünzug angeboten. (Treffpunkt: Nennhauser Damm/ Nähe Brunsbütteler Damm - Fahrradmitnahme ist erforderlich)

Sonntag, den 23.09.2007, um 13.00 Uhr und 15.00 Uhr werden Führungen durch neue Parkanlagen der Wasserstadt angeboten. (Treffpunkt Maselakepark: Hohenzollernstraße/Streitstraße) Die Landschaftsarchitekten sind vor Ort und erläutern den Besuchern ihr Werk. Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Der Grünzug Bullengraben beginnt im Westen mit einem alten Lindenhain, den man auf einem schwebenden Metallsteg durchquert, während man hinunter in die Niederung schreitet. Ein kleines Wasserbecken am Ende des Steges symbolisiert die Quelle des Bullengrabens (Grigoleit Landschaftsarchitekten). Weidinger Landschaftsarchitekten thematisieren in dem Abschnitt Stieglakebecken bis Magistratsweg den Übergang von Land zu Stadt. Die immer feinkörniger werdende Vegetation, von Weiden-, Schilf- zu Rasenpflanzungen, vermittelt dem Besucher einen gleitenden Stimmungswechsel der die Äderung des Umfeldes begleitet. Westlich des Grabenkreuzes, wo Bullengraben, Egelpfuhlgraben und Neustaakener Graben aufeinander treffen, weiten Grigoleit Landschaftsarchitekten den sonst schmalen, von hohen Dämmen begleiteten Graben auf, und entwickeln einen Überschwemmungsbereich, die Bullengraben-Aue.

Im vierten Abschnitt (Häfner / Jimenez) nähert sich der Bullengraben dem Siedlungskern von Spandau. Der Bullengraben definiert sich als Senke, die von der durch Aufschüttungen in die Höhe gewachsenen Stadtlandschaft gefasst wird. Zur Havel öffnet sich der den Bullengraben begleitende Weg zu einer städtischen Promenade (Topotek). Der Maselakepark in der Wasserstadt von relais Landschaftsarchitekten thematisiert den Wechsel von architektonischen und landschaftlich gestalteten Uferabschnitten. Flechner Brodt platzieren auf einem kleinen Stadtplatz am Ufer ein Bassin mit einer blauen Lavendelpflanzung. Senkrechte Fichtenstäbe erinnern an die in der Havel häufig anzutreffenden Stangen der Fischernetze. In direkter Nachbarschaft trifft man an der Havelspitze auf einen Holzsteg (WES Partner), der sich weit in den Spandauer See hinein schiebt und den Blick auf die Havellandschaft mit der Insel Eiswerder, der Zitadelle und die Stadtsilhouette von Spandau inszeniert.

Das Landschaftsarchitekturbüro Häfner / Jimenez gestaltete die Haveluferpromenade am Quartier Haveleck, die sich in einen tiefer gelegenen Promenadenbereich am Wasser und einem dem Straßenniveau zugeordneten Balkon gliedert. Im Park am Maselakekanal entwickelten Mettler Landschaftsarchitekten einen Spielbereich der an einen Frachtkahn erinnert. Einzelne "Ladeluken" wurden aus Beton nachgebildet und bilden leicht erhöhte Spielkammern, die sich durch verschiedene Materialien und Angebote unterscheiden.

Die Projekte der Gartenwelten 2007 werden noch in zwei Ausstellungen präsentiert: BDA Galerie Mommsenstraße 64, 10629 Berlin Telefon 030 / 88 68 32 06 Eröffnung am Montag, den 17.09.2007 um 19 Uhr Es spricht: Claus Käpplinger, Architekturkritiker Dauer der Ausstellung: 18.09. - 18.10.2007 Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag 10-15 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. Eintritt frei.

Eine weitere Ausstellung im Bezirk Spandau ist in Vorbereitung. Telefon Geschäftsstelle bdla Berlin- Brandenburg: Telefon 030 / 70 01 19 60

 

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