Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit ihrem Fachseminar am 13.9.2007 in Neumünster informiert die Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker e.V. im Rahmenprogramm zur NordBau 2007 über Musterbauvorhaben mit Pflasterklinker in gebundener und ungebundener Bauweise sowie über die neuen Regeln für Pflasterungen im Straßenbau.

Die Namen der Referenten sind von links nach rechts: Prof.Dr.-Ing. Carsten Koch (Professor für Straßenbau und Vermessung an der FH Köln), Dipl.-Ing. Frank Weinert (Tiefbauamt Bottrop), Dipl.-Ing. Dieter Rosen (Techn. GF der ARGE), Dipl.-Ing. Joachim Germann (Leiter des FGSV Arbeitskreises ZTV Pflaster) und Friedrich Schwagmeier (Vorsitzender der ARGE)

Im Mittelpunkt steht ein erster Erfahrungsbericht über die noch relativ seltene Ausführung von Pflasterklinker im Mörtelbett. In einem Gemeinschaftsvorhaben des Amtes für Straßen- und Verkehrstechnik der Stadt Köln, der Fachhochschule Köln und der Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker werden Ausführungsempfehlungen für die gebundene Bauweise bei der Sanierung der Klinkerpflasterflächen im Umfeld der Kölner Philharmonie in der Praxis erprobt.

Unter welchen Voraussetzungen sich diese bewährte mediterrane Bauweise sich für unsere klimatischen Verhältnisse eignet, erläutert Professor Koch Professor für Straßenbau und Vermessung an der FH Köln. Er führt in seinem Referat aus, dass die alleinige Vermörtelung der Fuge bei ansonsten ungebundenem Aufbau nicht ausreicht, um die Vorteile der gebundenen Pflasterung (bessere Begehbarkeit, höhere Standfestigkeit) zu erzielen. Da die gebundene Pflasterung deutlich teurer ist, ist die Wirtschaftlichkeit dieser Ausführung nur gegeben, wenn auch die Bettung und die Tragschicht als starre, möglichst verformungsarme Unterlage ausgeführt wird. Prof. Koch erläutert die Kernpunkte des voraussichtlich im September 2007 von der FGSV vorgelegten Arbeitspapiers "Flächenbefestigungen mit Pflasterdecken und Plattenbelägen in gebundener Ausführung". Des weiteren berichtet Prof. Koch von den Untersuchungen über das Haftverhalten von Klinker mit verschiedenen Werkmörteln für die Pflasterfuge im Rahmen der Sanierung des Heinrich-Böll-Platzes, Köln. Insgesamt haben die Versuche gezeigt, der Erfolg der gebundenen Verlegung vom eingesetzten Material und den Baustellenbedingungen abhängt.

Dipl.-Ing. Frank Weinert, Bau- und Projektleitung von Straßenbaumaßnahmen des Tiefbauamtes Bottrop, gibt speziell auf den Klinkerpflasterbau ausgerichtete Empfehlungen für Planung, Ausschreibung und Ausführung aus Sicht des kommunalen Auftraggebers. Ausgangspunkt ist die Neugestaltung der Hauptstraße in Bottrop-Kirchhellen, die in der Regelbausweise mit Pflasterklinker erfolgte. Er stellte die unterschiedlichen Erwartungshaltungen der Beteiligten vor - von einer optischen Aufwertung über barrierefreie Eingänge bis zu Langlebigkeit, Schmutzresistenz und dem Nichtentstehen von "Flickenteppichen" durch Aufbrüche. Hinsichtlich der Umsetzung der Baumaßnhme betonte er die Wichtigkeit in der Ausschreibungsphase die ZTV Pflaster in Verbindung mit der TL-Pflaster zu vereinbaren.

An Beispielen aus der Baupraxis erläutert Dipl.-Ing. Joachim German, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Straßenbau, Darmstadt, den neuesten Stand der Regelsetzung, die mit der Veröffentlichung der neuen VOB 2006 in Kraft getreten ist. Er informiert praxisrelevant, was diese Neuerungen beim Bauvertragsrecht, Ausschreibungen, Aufmass, Kalkulation und Ausführung für die tägliche Arbeit bedeuten. Ausführlich erläutert er, dass die drei Regelwerke - ZTV Pflaster-Stb 06 für die Ausführung, die TL-Pflaster-Stb 06 für die Produkte und die ATV DIN 18318 - als Einheit zu sehen sind. Seine Empfehlung für den Bau von Verkehrsflächen lautet deshalb, die ZTV Pflaster und damit auch die TL Pflaster in den Leistungsbeschreibungen als bauvertragliche Grundlage zu verankern. Damit wird eine weitreichende bauvertragliche Klarheit erreicht und sämtliche Neuerungen des europäischen Normenwerkes berücksichtigt.

Zum Abschluss gibt Dipl.-Ing. Dieter Rosen, Technischer Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker, einen kurzen Überblick über aktuelle Tendenzen für die Planung und Gestaltung mit Pflasterklinker im öffentlichen Raum.

Mitveranstalter des Seminars sind der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein und der Fachverband GaLaBau Schleswig-Holstein e.V.

 

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker

Reinhardtstr. 12-16
10117 Berlin
Deutschland

Tel.: +49 30 5200 999 16
Fax:

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Web: http://www.pflasterklinker.de

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