Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Über ein ausgeklügeltes Forschungsprogramm ist es den Zugspitzforschern gelungen, die ''Auskämm-Wirkung'' der Alpen auf langlebige organische Schadstoffe nachzuweisen. Dies betonte Umweltstaatssekretär Marcel Huber heute in München anlässlich des morgigen internationalen Tags der Berge.

Huber: "Im Rahmen eines länderübergreifenden Monitoring-Projekts wurden im ganzen Alpenraum vom Talgrund bis hinauf zu den höchsten Gipfeln rund ein dutzend organische Schadstoffe gemessen, in der Luft, in Regen und Schnee, in Fichtennadeln, im Humus und im Boden. Es zeigt sich, dass im Vergleich zu 1993 die Schadstoff-Belastung insgesamt erheblich zurückgegangen ist. Der zentrale Alpenraum ist dabei aufgrund der Barrierewirkung des Alpen-Riegels geringer belastet als der nördliche und südliche Alpenrand. Insgesamt ist der Rückgang der Schadstofffracht erfreulich. Bayern liegt aber mit seinen Voralpen in der Auskämm- und damit Anreicherungsregion für von Norden her verfrachtete Luftschadstoffe. Daher gilt es, weiter intensiv europa- und weltweit die Verringerung der Schadstoff-Emissionen voranzutreiben", so Huber.

Die Zugspitzforscher vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit auf dem Schneefernerhaus sind Teammitglieder des international angelegten Forschungsvorhabens MONARPOP. Dieses erfasst den regionalen und höhenmäßigen Eintrag von persistenten organischen Verbindungen (POP) wie DDT, PCB oder Dioxin im Alpenraum. Beteiligt sind Slowenien, Österreich, Italien, die Schweiz und Deutschland (Bayern).

Dabei werden auf dem Schneefernerhaus die Schadstoffe mit High-Tech-Luft- und Niederschlagssammlern eingefangen, und das zum Teil unter extremen Bedingungen wie bis zu -25 Grad Celsius und Windgeschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern. Bayern beteiligt sich an diesem Forschungsprojekt mit 200.000 Euro. Die Proben wurden an 40 entlegenen Alpenstandorten in Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz und Slowenien genommen. Drei reich instrumentierte Gipfelstandorte oberhalb der Baumgrenze bieten ganzjährig Luft- und Niederschlags-Daten: die Zugspitze, der Sonnblick in Österreich und das Weißfluhjoch in der Schweiz.

 

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